Veröffentlicht: 29.05.2020
Island ist auch im Winter ein absolut atemberaubendes Land. Das Wetter ist zwar herausfordernd und vollkommen unberechenbar, die Straßen vereist und wegen Schneechaos häufig für mehrere Tage gesperrt, aber das Reisen lohnt sich allemal. Die Landschaft beeindruckt nicht nur Schneeliebhaber; das Licht, die Stimmung und Farben wechseln von Minute zu Minute. Man spürt sich gerade wegen des starken Windes, der Kälte, des Schnees und Hagels; man fühlt sich lebendig und zugleich ganz klein, wie ein Besucher auf einem Planeten voller unergründeter Rätsel.
Diesmal bereise ich die Insel von Reykjavík bis gut 20 Kilometer nach Höfn im Westen und entdecke als besonderes Highlight den an den Nationalpark Vatnajökull angrenzenden "Diamantstrand", einen schwarzen Sandstrand mit funkelnden Eisblöcken unterschiedlicher Größe, die aus der Gletscherlagune Jökulsarlon angeschwemmt werden. Die Abendsonne glitzert auf dem Eis, die Wellen des Meeres liebkosen die Gletscherblöcke, die in ihrer Form alle einzigartig sind - es ist ein absolut magischer Moment.
Ein weiteres Highlight ist für mich das Baden in heißen Quellen, mal in einer Therme mit Infrastruktur wie etwa in der "Geheimen Lagune" in Flúðir, mal im Tal Reykjadalur mitten in den verschneiten Bergen ohne Kabinen, Duschen oder Strom. Steigt man aus dem Fluss, sinkt man knöcheltief in den Schnee ein und versucht, sich angesichts der Kälte panisch anzuziehen, bevor man wieder den etwa einstündigen Marsch nach unten antritt. Spätestens dann wird einem wieder warm :-)