Sophia on the road
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Who knows where our limits lie, we won't discover 'til we push it - Melbourne / 16.01. - 21.01.2019

Veröffentlicht: 21.01.2019

Die letzten Tage in Australien hatte ich ein kleines Tief, da ich meine Freunde und Familie ziemlich vermisste.
Trotzdem hatte ich nochmal ein paar unglaublich tolle Momente, zum Beispiel war ich am 19.01. auf dem Bastille Konzert im Forum Melbourne und hab gleich in der Schlange - die durch die berühmte Graffitistraße Hosier Lane, die ich mir auch anschauen wollte, führte - zwei mega süße Mädels kennengelernt, Chelsea, die auch hier aus Melbourne kommt, und Zoe, die an der Sunshine Coast in Queensland lebt. Die beiden versüßten mir etwas das Warten und da wir auch relativ weit vorne in der Schlange waren, bekamen wir schließlich im Innenraum in der dritten Reihe Stehplätze.
Die beiden Vorsängerinnen waren auch echt gut (die erste mehr, als die zweite), als dann endlich Bastille auf die Bühne kam, erreichte die Stimmung allerdings wie nicht anders erwartet ihren Höhepunkt. Ich liebte es einfach, in der Menge zu stehen, die Lieder mitzusingen und Musik live zu hören und ein so breites Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, das mich, hätte jemand anderes es bei Tageslicht gesehen, in eine Irrenanstalt verfrachtet hätte. Ich war richtig glücklich und Bastille war so gut live! Trotzdem vermisste ich meinen Concertbuddy Leni.

Nach dem Konzert ging ich noch etwas mit 2 Schwestern (Cailin und Annalee) aus Adelaide - wir sind während des ersten Songs irgendwie Freunde geworden, weil uns alle das gleiche körperkontaktfreudige Mädchen genervt hatte - durch die Straßen und wir teilten uns ein typisch australisches Fastfoodessen, dessen Namen ich aber vergessen habe - es waren Pommes mit irgendeinem Fleisch und Soßen drauf - und lustigerweise waren wir im selben Hostel, im YHA.

In dem Hostel hatte ich heute morgen, als ich aufs Einchecken gewartet habe, einen mega coolen Typen aus London namens Nathan kennengelernt, der gerade erst in Melbourne angekommen war, den Flug vorgestern gebucht hatte und nur seine Schwester wusste, wo er war. Fand ich mutig und er hat mich als seine erste Freundin hier bezeichnet, was ich cool fand. Leider haben wir uns danach nicht nochmal gesehen.
Auf jeden Fall verabschiedeten Annalee, Cailin und ich uns dann ca. um 1 Uhr und ich schlief dann irgendwann um 2 ein, machte ein Nickerchen und stand dann um kurz nach 3 wieder auf, weil ich ja einen Heißluftballonflug über Melbournes Weingebiet Yarra Valley beim Sonnenaufgang gebucht hatte.

Ich wurde dann um 4 Uhr abgeholt, sehr nett begrüßt und dann ging es zur Launch Station irgendwo in Yarra Valley. Es gibt insgesamt mega viele von diesen Startstationen und was ich interessant finde ist, dass immer erst kurz vor dem Flug entschieden werden kann, welche heute die richtige ist, weil man ja Windrichtung, -stärke und andere Bedingungen miteinrechnen muss.
Ich hatte etwas Angst, dass der Ballonflug wieder nicht stattfinden würde, denn ich hatte ihn eigentlich schon 2 Tage vorher gebucht - dort wurde er aber wegen zu starkem Wind abgesagt.

Es schien aber so, dass alles gut lief und so ging es zur Launch Station, wo schon 8 Balloons fertig gemacht wurden, was unglaublich in dem dämmernden Licht aussah. Ich wurde mit ein paar anderen Leuten zu einem Heißluftballon für 13 Personen, inklusive dem 'Fahrer', geführt, und wir konnten auch bald schon in den Korb klettern.
Viele Balloons stiegen schon vor uns in die Luft, was mega schön aussah, bald ging es aber auch für uns los und wir flogen ziemlich schnell ganz schön hoch.
Die Aussicht über die Weinfelder und die anderen Fliegenden war traumhaft und als der Himmel um uns dann durch den Sonnenaufgang in rosanes Licht getaucht wurde, war alles noch wundervoller. Wir flogen durch ein paar Wolken hindurch, auch wenn es hier oben und am Morgen ziemlich kalt war, war mir wegen der heißen Luft über mir und meiner gelben Mütze schön warm und es war lustig, den Walkie Talkie Besprechungen unseres Piloten zu folgen.
Als die Sonne dann irgendwann ganz oben war, ging es an die Landung nach einem ca. einstündigen Flug und wir mussten alle die wandsitzartige Landeposition machen - der Aufprall auf der mit Kuhkacke verseuchten Wiese fühlte sich dadurch nur minimal an und anschließend halfen wir alle, den Ballon zusammen zufalten und die Luft rauszupressen.

Anschließend brachten wir mit einem kleinen Transporter alles eingepackt weg und konnten uns für die kurze Fahrt über das Feld am Rand des Fahrzeugs stehend festhalten, was sehr lustig war.
Danach ging es für uns zu einer süßen Weinfarm, wo es ein leckeres Frühstücksbuffet mit einer Weinprobe gab - dort aß ich mich erstmal schön mit allen Leckereien (Bacon, Eier, Obst, Gebäck, Würstchen, Kartoffelpuffer, Eierkuchen...) satt.

Die Leute waren auch alle nett, nur eben nicht so ganz in meinem Alter - außer eine asiatisch aussehende Mädchenclique -, trotzdem fühlte ich mich sehr wohl, wollte danach aber einfach nur schlafen.

Das ging auch ziemlich gut im nächsten Hostel - dem Nomads All Nations - denn obwohl ich dort ein 10 Bett Zimmer gebucht hatte, kam ich in ein 4er Zimmer mit nur einem anderen Mädchen als Mitbewohnerin. Hier machte ich erstmal ein kleines Nachmittagsschläfchen und ging dann auch früh ins Bett, weil die letzte Nacht ja insgesamt sehr aufregend und gefüllt mit tollen Dingen gewesen war.



Am nächsten Tag wollte ich eigentlich Leo von meiner Outbacktour auf einem Festival namens Midsumma wiedertreffen, ich habe ihn aber einfach nicht finden können und als ich dort mit einem neuen Mädchen namens Julie aus meinem Zimmer ankam, bemerkte ich, dass ich auch nicht unbedingt den ganzen Tag dort bleiben musste. Es stellte sich nämlich als krasses LGBTQ Event heraus mit ganz vielen verschiedenen Ständen, Drag Queen Styles und anderen motivierenden Dingen. Pride und alles war ja echt cool und es war auch cool zu sehen, wie diese Community hier zusammen kam und quasi sich selbst feierte, ich hatte aber mehr auf tolle Musik und DJs gehofft, also gingen wir dann auch bald wieder.
An einem Stand konnte man aber noch kostenlos Postkarten verschicken und ich schrieb eine an Nina.



Am nächsten Tag, am 21.01. war dann mein letzter Tag in Australien gekommen - ich verbrachte ihn postkartenschreibend (weil ich das irgendwie bis zum letztmöglichen Punkt aufgeschoben habe) und mittags schauten Julie und ich uns das Sealife in Melbourne an.
Die Tiere waren alle sehr beeindruckend, vor allem die riesigen Stachelrochen, die in einem Glastunnel direkt über dir vorbei schwammen. Haie, ein Riesenkrokodil und Pinguine gab es auch.

Und am Abend machte ich mich dann auf zum Flughafen - ich freue mich jetzt sehr auf neue Abenteuer in Neuseeland und bin auch gar nicht wirklich traurig, Australien verlassen zu müssen, denn ich hatte hier alles gesehen, was ich wollte und mehr als ich mir erträumen hätte können.
Trotzdem will ich irgendwann nochmal wiederkommen!


Song of the day(s): Grip von Bastille, weil das beim Konzert einfach unglaublich schön war und jetzt glaube ich eins meiner neuen Lieblingslieder ist.

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