Sophia on the road
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I'm leaving today - Mission Beach / 03.11.2018

Veröffentlicht: 03.11.2018

Wir machten uns heute morgen, nachdem wir uns unsere sieben Sachen auf den Rücken geschnallt hatten, auf zur Railway Central Station in Cairns und kamen dort schließlich, nachdem wir in einen kleinen Regenschauer gerieten, durchnässt und orientierungslos an der Bushaltestelle vom Premierbus an. Es war komisch, Cairns nach diesen letzten Tagen zu verlassen und es tat fast schon etwas weg, weil es sich so in mein Herz geschlichen hatte, mit seinen ganzen Details, dem Willkommenheitsgefühl und der Tatsache, dass man hier an jeder Straßenecke einfach so mit jemandem quatschen konnte. Nicht zu vergessen, hatten wir hier ja auch ein paar echt tolle Freunde kennengelernt, die wir nun vielleicht nie wieder sehen würden - vielleicht aber ja doch, man weiß ja nie. Wir versprachen uns auf jeden Fall aber, in Kontakt zu bleiben. 

Im Bus saßen nur ziemlich wenig Leute, also konnten wir uns gut ausbreiten auf der Fahrt nach Mission Beach, dort würden wir dann die nächste Nacht bleiben, bevor es weiter nach unten gehen würde. Es regnete ziemlich viel in den zwei Stunden, aber als wir fast da waren brach die Regendecke etwas auf und wir konnten einen mega schönen Regenbogen über den nahen Feldern beobachten. Das war generell das erste Mal, dass ich einen kompletten Regenbogen gesehen hatte, plus Anfang und Ende. Aber es war trotzdem kein Goldkessel in Sicht.

In Mission Beach angekommen, gefühlt mitten im Nirgendwo, fühlte vor allem Linni sich ziemlich ausgesetzt, gerade weil wir mit  nur noch ein paar weiteren Leuten die einzigen waren, die hier unterwegs waren. Wir fanden aber unser neues Hostel fast ohne Probleme und trafen sogar zwei unserer letzten Mitbewohner wieder, Maresa und Tim. Wie berechenbar unsere Route die Ostküste runter doch eigentlich war.

Als nächstes suchten wir uns ein Woolworths, um unser tägliches Lebensmittelshopping anzugehen, diesmal kauften wir auch etwas mehr ein, da uns gesagt wurde, dass es auf Magnetic Island - unserem nächsten Halt morgen - nur überteuertes Essen geben solle, weshalb es ratsam wäre, sich vorher schon mit Essen einzudecken, um dort zu überleben. 

Anschließend wollten wir an den Strand und erreichten ihn auch nach einem 5 minütigen Fußmarsch die Straße entlang, es fing jedoch dann wieder an zu regnen und wir mussten uns in dem Wald zwischen Strand und Straße kurz unterstellen, um nicht zu nass zu werden. Mich beeindruchte die Schnelligkeit, mit der das Wetter sich hier veränderte, generell merkte man aber, dass der Anfang der Regenzeit hier oben in der Luft lag.

Danach setzten wir uns mit zwei fetten Wassermelonenstücken in der Hand auf den weißen, langen, fast menschenleeren Sandstreifen, der im Meer mit ein paar unruhigen Wellen wenige Meter vor uns endete. Und ich fühlte mich plötzlich so glücklich, weil ich das hier erleben durfte. Generell verstand ich in den letzten Stunden und Tagen erst richtig, was dieses freie Backpackergefühl war und warum so viele danach strebten und es erleben wollten. 

Man konnte einfach hier in der Sonne sitzen, den Wind in den Haaren und das klebrige Salzwasser und die Melone auf der Haut fühlen und merken, wie die Seele reingewaschen wird und alles Negative verschwand und ich genoss es richtig, einfach so frei zu sein. 

Das Wasser war auch richtig schön warm, wir trauten uns aber nicht weiter als bin zu den Knöcheln hinein, da wir vor allem Angst vor Quallen hatten, weil hier ja auch fast keiner unterwegs war, der uns im Notgall helfen konnte. Das überraschte mich generell ziemlich, denn man hörte ja immer, dass die Ostküste komplett überfüllt sei, wir waren hier aber in einem Umkreis von hundert Metern Strand komplett allein.

Später im Hostel planten wir nochmal genaustens die nächsten Stopps mit dem Bus durch und entschieden uns auch dafür, uns auf Magnetic Island zwei Scooter auszuleihen und so alleine die Insel zu erkundigen. Darauf freu ich mich auch schon. 


Song of the day: Keep your Head up von Ben Howard, weil die Lyrics einfach so schön sind und eine noch schönere Bedeutung haben, vor allem hier irgendwie. 

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