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41.-44. Tag 26.10. - 29.10. Daniel & Cape Tribulation

Veröffentlicht: 14.12.2018

Freitag 26.10.

So heute beginnt der erste Ausflug mit María, Daniel und mir. Nach einem guten Frühstück sind wir zum Einkaufen und anschließend zu den Crystal Cascades hinterhalb Cairns. Das sind Kaskaden eines Baches, der sich durch eine engere Schlucht seinen Weg bahnt. Dort sind auch sehr viele schöne kleine angestaute Seen, in denen man herrlich baden und auch von ca. 8m reinspringen kann. Da Daniel ebenfalls das Abenteuer liebt wie ich, kletterten wir die Kaskaden und steilen Felswände weiter nach oben. Das gefährlichste war aber die Strömung die teilweise an Orten bestand, an denen wir den Fluss überqueren mussten. Wir beide waren natürlich nur barfuß und in Badeshorts, denn wer braucht da schon Sicherheitsausrüstung. Oh ja, ich vergaß. Chinesen brauchen sowas natürlich, denn wir sahen ein chinesisches Pärchen, das mit zwei Guides beim Canyoning war. Daniel und ich beobachteten das Ganze ein wenig, und wir kamen uns richtig profihaft vor. Anschließend gab es natürlich noch einige Sprünge vom Felsen, unter anderem auch Rückwärtssalti von mir. Allerdings bin ich bei solchen Sprüngen immer vorsichtig undso haben wir zuvor den See unter der Oberfläche aufdes Sicherheit gecheckt. In der Zwischenzeit haben wir nachmittags am Auto gut gekocht und uns ein sehr gutes Hühnchen gebraten. Und ich muss sagen, María hat aktuell ziemlich alles was man braucht (Gasofen, Töpfe, Pfannen, Geschirr, etc.). Da es schon ein wenig zu dämmern begann machten wir uns auf den Weg zu einem Schlafplatz. Auf meinem Tagestrip nach Port Douglas sah ich am Straßenrand einen schönen Parkplatz direkt neben dem Meer, und dieses Plätzchen war unser nächstes Ziel. Der Vorteil, kostenlos schlafen. Der zweite Vorteil war, dass wir dort überraschenderweise wirklich sehr nah am Meer waren, denn nur ein kleiner Weg von ca. 10m und schön war man am Sandstrand von Ellis Beach. Auf dem Parkplatz errichteten wir unser Zelt und machten uns im Dunklen ein gutes Abendessen. Wir hatten aber auch mit einigen Mosquitos zu tun, die das ganze Treiben ein wenig ungemütlich gestalteten. Nachdem wir im Zelt waren hatten wir einen wunderbaren Ausblick, denn wir stellten nur das Grundgestell des Zeltes mit Mosquitonetz auf. Somit hatten wir einen freien Blick auf die Baumkronen, Fledermäuse und einem sehr erleuchteten und wunderschönen Sternenhimmel über uns. Wir unterhielten uns beide noch über Gott und die Welt bis wir dann einschliefen.

Samstag 27.10.

Nach einer sehr guten und angenehmen Nacht bin ich nach Daniel erwacht und er erzählte mir von einem traumhaft schönen Sonnenaufgang hier am Strand. Da wurde ich ein wenig neidisch und ich beschloss, ab sofort immer ein wenig früher aufzustehen um solch schöne Gelegenheiten nicht zu verpassen. Wir machten unser Frühstück und dazu darf natürlich eine frisch gefallen Mango vom Mangobaum über uns nicht fehlen. Als wir anschließend das Zelt zusammenpacken wollten bemerkte ich etwas Krabbelndes auf meiner linken Schulter und mit einer schnellen Bewegung wischte ich dieses Etwas weg von mir. Zum Glück habe ich so schnell reagiert, denn wie sich herausstellte war das eine Huntsman Spinne. Es war ein eher kleineres Exemplar mit ca 12cm, denn diese Spinnenart kann bis zu 30cm groß werden, ist aber von den Spinnenartikel in Australien eine der am wenigsten giftigen Spinnen. Somit war das meine erste Begegnung mit der gefährlichen australischen Tierwelt. Weiter ging unsere Reise dann nach Port Douglas zur Touristeninformation für Cape Tribulation und dem Daintree Regenwald um zu planen. Noch kurz eingekauft und schon ging es weiter.

Die Straße nach Norden war doch gut gefahren und teilweise auch mit Schlaglöchern übersehen. Am Wegrand sahen wir auch ganz viele Eisenbahnschienen, Güterwaggons und viele Traktoren, denn der Norden von Cairns ist eines der größten Zuckerrohranbaugebiete. Wir machten halt an einer vom Reisebüro empfohlenen Krokodiltour, kamen auf ein Boot und dort wurde uns von einem sehr guten Führer auch die Pflanzen und Tierwelt auf dem Daintree-Fluß bekannt gemacht. Ein Krokodil, für das wir diese Tour ursprünglich gemacht haben, sahen wir aber leider nicht. Uns wurde als Trost aber ein Retour-Ticket angeboten, mit dem wir die Tour noch einmal gratis mitfahren können, hoffentlich mit mehr Glück.

Weiter ging es mit einer Kabelzugfähre über den Daintree-Fluß und dann die Straße nach Norden. Als wir auf die Fähre warteten sah man auch das klassische "Nicht Schwimmen - Krokodile!" Warnschild, das an sehr vielen Orten im Norden Australiens ausgeschildert ist. 

Als wir am Straßenrand ein Recht schönes Lokal und auch ein kleines Schwimmloch fanden, machten wir einen Halt. Der kleine Teich war nicht zu einladend zum Schwimmen, aber trotzdem eine sehr schöne Gegend, dafür bestellten wir uns in dem kleinen Lokal einen Krokodilburger. Hier oberhalb des Daintree-Fluß ist das Leben richtig abgeschottet, kein Mobilfunk, keine verrohrte Wasserversorgung und keine Stromleitungen. All die elektrische Energie wird mit Photovoltaik und Dieselgeneratoren erzeugt. Während wir auf die Zubereitung unserer Burger warteten, traute Daniel seinen Augen nicht, als zwei ihm bekannte Jungs genau an diesem Lokal einen Halt für einen Kaffee machten. Cristobal aus Chile und David aus Spanien haben mit Daniel eine Woche zuvor in Cairns gefeiert und anschließend auf einer Farm gearbeitet. Das Wochenende machten sie aber einen Kurztrip zum Cape Tribulation. So kam man eben sehr schnell ins reden und auch ich konnte meine Spanischkenntnisse ein wenig auffrischen. Da die beiden keinen strikten Plan hatten und das Auto erst am Sonntag wieder zurückgeben mussten, beschlossen wir zusammen zum Cape zu fahren und dort an einem Campingplatz zu nächtigen. Das Cape ansich war schön, aber für mich nicht so wahnsinnig beeindruckend. Hier oben trifft der Regenwald direkt auf das Great Barrier Reef. Im Camp angekommen, bauten wir zuerst die beiden Zelte auf, die María auf Lager hatte und dann machten wir uns auf in den Pool. Schwimmen im Meer ist hier oben strengstens verboten, natürlich wegen den Salzwasserkrokodilen. Im Pool spielten wir Volleyball mit einer verknoten Schwimmnudel und der Verlierer schuldete einen Krug Bier. Selbstverständlich besiegten ich und Daniel die beiden andern Jungs und wir machten uns nach dem Duschen auf zur Bar auf ein paar Bierchen. Da wir alle sehr großen Hunger hatten, machten wir Nudeln und eine gute Tomatensoße für 4 Personen und genossen das Essen bei herrlich kühlem eigenen Bier. Ich habe mir die Tage zuvor von Matthew eine größere Schachtel mit Styropor innen mitgenommen, und Diese diente mit einem Pack Eis als Kühlschrank für eiskaltes Bier, ein wunderbares Gefühl. Während dem Essen kam ein Opossum vorbei, das unser leckeres Essen gerochen hatte und gerne ein paar Bissen abbekommen hätte. Da dieses Opossum sehr zutraulich war, taufte ich es auf den Namen Paul, und Paul kam den ganzen langen Abend immer wieder bei uns auf einen kurzen Abstecher vorbei.

Der Abend dauerte noch sehr lange und nach vielen Gesprächsthemen wie der Spanischen Revolution, dem Zweiten Weltkrieg, Sport und dem ewigen Thema Frauen und Erfahrungen gingen wir um 2 Uhr in unsere Zelte zum schlafen. Wie die letzten Nächte auch haben wir unter freiem Sternenhimmel im Mosquitonetz geschlafen und es war einfach herrlich.


Sonntag 28.10.

Am Morgen sind ich und Daniel zu dem wahrscheinlich herrlichsten Geräusche aufgewacht, einem Pärchen das im Nebenzelt mehrfach Sex hatte. Da merkten wir beide wieder wie sehr wir doch unsere jeweilige Freundin vermissen. Nach einem guten Kaffee, ausgiebigen Frühstück und einer Dusche verabschiedeten wir uns von Cristobal und David und machten uns auf den Weg zurück. Kurz nach dem Übersetzen mit der Fähre fuhren wir noch zur Krokodiltour und machten Gebrauch von dem Retourticket. Dort erlebten wir die gleiche Tour, sahen auch ein wildes weibliches Krokodil auf einer Sandbank sitzen. Mit geöffnetem Maul kühlte sich das Krokodil durch den Luftzug ab.

Zwischen Port Douglas und Cairns machten wir Halt an Hartley's Krokodilfarm, einer Auffangstation für wilde Tiere. Dort sahen wir viele Krokodile, die vom Boot aus gefüttert wurden. Diese Krokodile wurden alle eingefangen, da sie etwas "angestellt" hatten. Bei so Geschichten aber, wie z.B. einer Frau die nachts am Meer mit ihrem Hund Stöckchen schmeißt und ihr Hund dann gefressen wird, ist zu 95% der Mensch mit Leichtsinn verantwortlich. Wir sahen auch noch eine Krokodilshows in der auch nochmals auf die Gefahren und Merkmale der Krokodile hingewiesen wurde. Weiter gingen wir zu den Kängurus und Wallabys, auf die wir uns freuten, und es waren so viele, wie in einem Streichelzoo. Man konnte die Kängurus füttern, streicheln und viele Fotos machen. Am meisten hat mich der lange muskulöse Schwanz beeindruckt, da die Kängurus ihr komplettes Gewicht darauf balancieren können. Des weiteren waren noch Emus und Cassowarrys in Gehegen gehalten. Emus sind ja sehr schnelle Landvögel, ähnlich dem Vogel Strauß, aber Cassowarrys hingegen haben mich fasziniert. Es sind auch große Landvögel, haben hingegen zum Emu ein schwarzes Federkleid und so intensive farbenprächtige Halsmuster und ein krumm geformtes Horn auf dem Kopf. Dieser Vogel hat es mir angetan, und auch beim Füttern zeigte sich die Eleganz und Ruhe dieses Tieres. Zu den Koala wollten wir nicht, denn 25$ für eine lange Wartezeit hinter vielen Chinesen und dann einem Foto war es uns beiden nicht Wert.

Wir fuhren also zurück Richtung Cairns und schlugen unser Nachtlager wieder an Ellis Beach auf. Auf dem Weg dorthin sahen wir die Polizei am Straßenrand die alle möglichen Dashcams einsammelten, denn in der Nacht von Freitag auf Samstag wurde 2 Strände weiter ein junges Mädchen, eine Bewohnerin aus Cairns die 2 Straßen weiter von Spencers aus gewohnt hat, von Kriminellen ermordet. Das war dann natürlich ein eher mulmiges Gefühl. Nach dem Abendessen schlenderten wir am Strand mit Taschenlampen entlang und sahen viele Geisterkrabben, die flourszierend leuchteten. Und dann ging es eh ins Bett unter dem strahlendem Sternenhimmel.


Montag 29.10.

Morgens haben wir uns einen Wecker um 5:30 gestellt um pünktlich vor dem Sonnenaufgang aufzustehen. Mit dem Campingstuhl bewaffnet saßen wir am Strand von Ellis Beach und bestaunten einen der schönsten Sonnenaufgänge den ich je gesehen habe. Leicht hervorspitzelnd über dem Meer war es einfach wundervoll zu betrachten. Nach einem guten Frühstück fuhren wir wieder nach Cairns und wir buchten einen Tauchkurs für Daniel, der nur einen Tag tauchen wollte. Ich ließ mich als Hostie auf dem Schiff Reef Encounter eintragen und anschließend buchte Daniel sein Greyhound Busticket für seinen Trip die Ostküste entlang nach unten. Anschließend fuhren wir wieder zu den Crystal Cascades und machten uns einen entspannten Nachmittag. Am frühen Abend trafen wir bei Spencers ein, denn ich habe mit Matthew vereinbart dass wir in seinem Garten eine Nacht zelten können. Dort angekommen spielten wir ein wenig mit den beiden Kindern, unterhielten uns mit Matthew und einer Nachbarin über den Mord und dass die ermordete die Freundin eines Nachbarn war. Nach einer kurzen Dusche ging es dann ab ins Bett, denn hieß es früh aufstehen.

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