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45.-48. Tag 30.10. - 02.11. Hostie auf dem Great Barrier Reef

Veröffentlicht: 14.12.2018

Dienstag 30.10.

Die nächste sehr gute Nacht im Zelt hinter uns und schon geht es um 6Uhr aus den Federn. Matthew fuhr Daniel und mich zum Pier am Hafen, denn dort lag das Schiff vor Anker und um 7:30 gingen wir an Board. Mit einem guten Frühstück im Bauch redeten wir noch ein wenig auf der Hinfahrt, ich gab Daniel noch ein paar kleine Tipps für den Tauchgang und dann verabschiedeten wir uns voneinander. Dieser Abschied war aber irgendwie nur ganz kurz, gefühlt so als würden wir uns auf alle Fälle Wiedersehen.

Daniel und Ich


Mein Weg ging auf das zweite Schiff, zurück auf die Reef Encounter, wobei Daniel aufgrund seines Tagestrips auf der Reef Experience blieb. 
Reef Encounter
Rückansicht des Schiffs

So ging für mich das erste kleine Drama an. Ich stellte mich als Hostie bei den neuen Kollegen vor, aber mit der Buchung stimmte etwas nicht. Da ich auch nicht so Recht einen Durchblick hatte entspannte ich die ersten Stunden als normaler Gast. Im Endeffekt habe ich 485$ gezahlt, die ich gar nicht bezahlen hätte müssen und so begann mein Leben als Hostie auf dem Schiff am späten Nachmittag. Mit Arbeiten wie Betten machen, den Flur staubsaugen und in der Küche beim Abwasch und Abtrocknen helfen waren die Hauptarbeiten. Da relativ wenig Gäste an Bord waren, wollte uns die Bordchefin gut einspannen um eine intensive Zimmerreinigung durchzuführen. Ich hatte an diesem Nachmittag trotzdem meinen ersten Tauchgang ohne Guide und wir waren eine Gruppe von 5 Personen. Zwei sehr erfahrene Taucherinnen, und ein Pärchen das auch mehrere Tauchgänge hatte. Dieser Tauchgang war etwas ganz besonderes, denn mit 18 Metern Tiefe und einfach frei und selbstverantwortlich ist das ein nochmal ganz anderes Gefühl. Aber ich fühlte mich frei und geborgen mit meinen Tauchbuddys. 
Seestern
Schildkröte
Frank, Humphead Maori Wrasse


Zum Abendessen waren wieder wir Hosties gefragt, denn Tisch decken, anschließend abräumen usw. sind alles unsere Aufgaben. Nach dem Abendessen stand der Nightdive an, und ich bin froh diesen Tauchgang nicht extra für 80$ beim ersten Mal an Bord gemacht zu haben, denn jetzt war es kostenlos. Und ich muss sagen: WOW, ist das ein geiles Feeling. Wir vier Hosties, Eric Gibbons, zwei Mädchen und ich machten eine Tauchgruppe. Nur mit Unterwassertaschenlampen bewaffnet machten wir uns auf den Weg ins Dunkle und schwammen den zuvor besprochenen Plan Unterwasser ab. Hätte man keinen Plan von der Umgebung um sich einzuprägen, ist man hilflos und orientierungslos unterwegs. Der einzige Weg den man kennt ist nach oben, aber dieser ist beim Tauchen aufgrund der Taucherkrankheit nicht leichtfertig zu nehmen. Wir sahen Unterwasser viele Haie, eine große Moräne und so viele Raubfische, die tagsüber nicht auf Beutezug sind.
Hwi

Nach dem Tauchgang quatschen wir noch ein wenig und hörten dem Tauchmeister Macka bei Theoriestunden für die anderen Instruktionen zu. Danach ging es in unsere Kajüte zum schlafen.

Mittwoch 31.10.

Morgens ging es auch wieder um 5:50 los mit dem Frühtauchgang. Das Geschirr und Frühstück haben wir soweit schon alles am Vorabend vorbereitet. Wir vier Hosties sind wieder zusammen Tauchen gegangen, und es war einfach schön. Am Morgen hatte ich das Gefühl, das ganze Riff und alle Fische und Lebewesen erwachen um Leben und schwimmen umher. 

Nemo

Nach 33 Minuten musste ich allerdings den Tauchgang abbrechen, denn ich hatte einen fast unerträglichen stechenden Kopfschmerz, den ich mir nicht erklären konnte, aber alles war soweit oke. 

Humphead Schwarm

Dann gab es vormittags viel Arbeit mit den neuen Gästen und auch mit dem Putzen aller Zimmer. Nachmittags hatten wir unseren zweiten Tauchgang, welcher auch wunderschön war. Das lustige daran waren die Tauchinstruktoren, welche sich anlässlich Halloween als Gespenst oder Superheld verkleidet in die Tiefen aufmachten. Aber auch nachmittags tauchte ich vorzeitig nach 23 Minuten kontrolliert auf und verabschiedete mich von meinen Tauchpartnern unter Wasser. Der Tauchmeister Macka vermutete am Morgen schon eine Erkältung, und er sollte Recht behalten. Meine Nase war am späten Nachmittag völlig verschnupft und somit machte es keinen Sinn den Nachttauchgang zu machen.

Donnerstag 01.11.

Am Morgen redete ich mit dem Personal und ich entschied heute das Schiff schon zu verlassen, da es für mich mit der Erklärung keinen Vorteil brachte weiterhin an Bord zu bleiben. Also machte ich mich nach der letzten Vormittagsarbeit und dem Mittagessen nachmittags wieder auf ans Festland, wo ich mir im Büro des Unternehmens meine Rückerstattung der 485$ abholte. Anschließend machte ich mich zu Fuß auf den einstündigen Weg zu Spencers. Während der Zeit auf dem Schiff wurde mein Solarpanel und mein Kühlschrank geliefert, welche ich versehentlich and die Adresse vom alten Hostel senden ließ. Somit holte ich diese beiden Pakete noch ab und verbrachte eine weitere Nacht bei Familie Spencer.

Freitag 02.11.

Am Freitag hatte ich nichts zu tun, also machte ich einen gründlichen Autoputz. Zuerst wurde alles ausgeräumt und ordentlich staubgesaugt, anschließend gab es für María eine gute Autowäsche. Ein Problem dabei war allerdings, dass ich und María einen kleinen Streit hatten, denn die Gute hat mich einfach so ausgesperrt. Wie jede Frau hatte sie eben einen schlechten Tag, und somit stand ich vor verschlossenen Türen. Puh, was macht man in so einer Situation!? Zuerst fuhr ich zu Matthew in den Workshop und holte mir lange Eisen- und Aluminiumdrähte und ich hebelte die Seitentüre mit hölzernen Kochlöffeln aus der Küche auf. Dies funktionierte auch sehr gut, allerdings konnte ich den Türgriff nicht zum entriegeln bewegen. Nach mehreren Stunden gab ich schließlich auf und rief nach ein wenig Recherche den RACQ, den australischen Pannendienst an. Für 175$ kam ein sehr freundlicher Mechaniker der mir mit Spezialwerkzeug die Türe wieder entriegelte. Das Geld ärmer und eine Erfahrung reicher wusste ich jetzt, dass man bei María mit dem Schlüssel steckenlassen vorsichtig sein muss. Abends packte ich mein ganzes Zeug zusammen, sodass ich morgens abfahrbereit war, denn am Samstag stand meine praktische Motorbootprüfung an.

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