Veröffentlicht: 10.12.2018
Freitag 19.10.
Heute war wieder ein ziemlich normaler Tag. Hausarbeit, putzen, Tiere füttern. Aber ich freute mich schon riesig aufs Wochenende. Am frühen Nachmittag habe ich noch viele Sandwiches gemacht. Als um 4Uhr Matthew nach Hause kam, packten wir beide nur schnell unsere bereits gepackten Taschen auf die Pritsche seines Autos. Die Einkäufe haben wir gestern Abend schon erledigt. Dann hieß es ab in die Schule, Sam und Katja abholen, wobei wir Katja bei Hanna in der Arbeit abgeliefert haben. Wir drei Männer führen also zum Dingy, dann ab zum Segelboot und machten uns nach dem Verstauen aller Utensilien auf den Weg nach Fitzroy Island, eine Insel in 19 Seemeilen (ca. 35km) Entfernung vom Hafen.
Da ein relativ ungünstiger Wind wehte, wir sehr viele Seepocken am Rumpf hatten und den Motor nicht überstrapazieren wollten, starteten wir mit 2-3 Meilen pro Stunde, also fast Schneckentempo. Ein wenig außerhalb vom Hafen hissten wir dann das Frontsegel, da das Hauptsegel defekt zu Hause im Garten liegt. Aber es brachte uns trotzdem sehr viel. Mit Start um 17Uhr kamen wir nach knapp 6 Stunden um 23 Uhr an. Samuel hat in der Zwischenzeit geschlafen.
Nachdem wir einen Ankerplatz gefunden haben, machte sich jeder sein Bett, Sam und ich schliefen auf Deck, Matthew unter Deck.
Samstag 20.10.
Aufgewacht sind wir relativ früh, da auch Sam wach wurde und natürlich frühstücken wollte. Also gabs erstmal Kaffee, und welch guten Kaffee. Einige Sandwiches, für Sam ein Milo (Australischer Kaba auch von Nestlé). Gut gestärkt stiegen wir ins Dingy und fuhren an den Strand. Aber nicht mit mir.
Ich packte meinen Drybag, Wasserflasche, Hut, Sonnencreme und dann ging's ab ins Wasser und per Schwimmen an den Strand. Dort angekommen befestigte Matt seine Hängematte und Sam spielte im Wasser. Ich machte mich auf den Weg und erforschte die Wanderwege der Insel. Fitzroy Island ist eine Touristeninsel und mit Fähren von Cairns sehr schnell erreichbar. Die Wanderwege sind sehr schön und gut mit Flip Flops oder barfuß begehbar. Am Gipfel angekommen musste ich, wie mich jeder kennt, auf den höchsten Fels klettern, und dann sah ich eine beeindruckende Aussicht. Wow, welch ein Panoramablick, 360°.
Es ging auch noch weiter zum Leuchtturm und dann machte ich mich auf den Weg zurück an den Strand, denn mein Magen meldete sich.
Mittags gab es auf dem Boot Sandwiches und ein paar kühle Bierchen, Great Northern Super Crisp Lager, das beste Bier bisher. Nach dem Essen machten sich Matthew und ich an die Arbeit. Mit Spachtel, Taucherbrille und Schnorchel bewaffnet ging es ins Wasser um den Rumpf des Bootes von den vielen Seepocken zu befreien. Das war eine sehr anstrengende Arbeit, welche mit einem kühlen Bier am Strand belohnt wurde. Wir sind dann wieder an den Strand und ich nutzte die Hängematte und ich muss sagen, so eine brauche ich auch! Später fuhr ich ein wenig mit dem Dingy, denn das machte sehr viel Spaß, und ehe ich mich versah war ich ein Wassertaxi für ein paar Damen. Sie baten um Hilfe und trockene Füße. Also nahm ich sie mit zum Strand. Genau die Frauen traf ich abends an der Bar wieder. Natasha Pierce ist mit ihrer Familie und einer Nachbarin auf der Insel und wir unterhielten uns sehr gut und hatten einen amüsanten Abend. Ein bisschen beschwippst ging es dann zurück zum Segelboot. Dort sah ich Matt und Sam noch Angeln, was mit einem Strahler bei Nacht sehr geil aussah. Und prompt fingen sie einen schönen kleinen Squid (Tintenfisch), den es die Tage zu Hause in der Pfanne geben wird. Anschließend legten wir uns schlafen und das tat auch ziemlich gut. Trotzdem wachte ich um 3Uhr auf, schrieb ein wenig mit Katrin und sah nebenbei einige Fische und auch einen ca 2m großen Hai um unser Boot seine Kreise ziehen.
Sonntag 21.10.
Um 6:45 hieß es wieder aufstehen, da uns die Morgensonne weckte. Und was für in schöner Sonnenaufgang uns dort erwartete. Eine steigende Sonne hinter der Insel die alles farbig beleuchtet und zum Leben erweckt. Einfach Natur pur, und das auf einem Schiff zu erleben. Wir machten uns nach einem Kaffee einen schönen Vormittag. Ich spielte mit Sam, sodass Matt sich ein wenig entspannen konnte. Mittags um 13Uhr kam dann Hanna und Katja mit der Fähre und wir verbrachten noch 2-3 Stunden zusammen. Ich nahm die Kinder mit auf mein ausgeliehenes Standup-Paddleboard und wir führen ein wenig umher, sahen sogar mehrere Schildkröten nach Luft schnappend auftauchen. Nach einem guten, aber späten Mittagessen in einem Restaurant ging es dann zurück aufs Segelboot bereit die Heimreise anzutreten. Die Heimfahrt war sehr entspannt, ein gut stehender Wind und strahlender Sonnenschein. Auf dem Boot entdeckte ich auch einen neuen Lieblingsplatz von mir. Auf 12m Höhe hoch oben am Mast sitzend.
Es ist zwar sehr wackelig aber unbeschreiblich schön. Zu Hause angekommen war dann nicht mehr viel los. Ich buchte mir ein Hostel, da ich am Dienstag Abend weiterziehen wollte, denn nach 38 Tagen in Cairns empfand ich das für mich am Besten.
Montag 22.10.
Heute begab ich mich weiter auf die Autosuche, hab aber nichts so ansprechendes gefunden. Abends gingen die Familie und ich zum Chinesen, als Abschiedsessen für mich, was mich sehr freute. Wir hatten einen schönen Abend und doch noch viele interessante Gespräche.
Dienstag 23.10.
Heute war wieder Autosuche angesagt, aber auch Rucksack und Zeug zusammenpacken, denn nach dem Abendessen fuhr mich Hanna zum neuen Hostel, Mad Monkeys Backpacker Cairns, in dem Lisa Keating schon war. Aber als Abschied löste ich mein Versprechen ein und machte mein Lieblingsessen, Kartoffel-Cordonbleu. Es war sehr lecker, klappte aber mit den Kartoffeln nicht ganz so gut wie zu Hause. Denn "Zu Hause schmeckts immer noch am Besten!"