Was fressen Emus eigentlich am liebsten?

Wir haben uns weiter die Westküste Australiens runtergearbeitet und sind nach mehr als 1.000 km in Exmouth angekommen.

Ein kleiner Küstenort mit 2.200 Einwohnern, der hier schon als mittelgroße Stadt gilt. Hier haben wir uns für ein paar Tage niedergelassen, denn Exmouth liegt ganz nah am Ningaloo Reef:

Ein  über 250 km langes Korallenriff, das sich an manchen Stellen nur 100 m von der Küste entfernt befindet. Also ideal für das Schnorcheln im Riff auf eigene Faust. Ganz anders als das bekanntere Great Barrier Riff, das 30 km, entfernt an der Ostküste Australiens, Nähe Townsville entlangläuft. Und zu dem man immer mit einem Boot rausfahren muss.

RAC Campingplatz Exmouth:

Kaum hatten wir uns einigermaßen häuslich niedergelassen und den ersten Nescaffe auf unseren Klappcampingstühlen geschlürft, schlappte doch tatsächlich, ganz gemütlich ein Emu, ein straußenählicher Laufvogel, an uns vorbei über den Campingplatz. Wir waren so begeistert von dieser Erscheinung, dass wir natürlich flugs alle 3 unsere Handys zückten und fotografierten und filmten was das Zeug hielt.

Danach gings in die Touristinfo, wo wir uns von einer gutgelaunten Angestellten überzeugen ließen, wie großartig es wäre mit Walhaien, Buckelwalen, Meeresschildkröten oder Mantarochen schwimmen zu gehen.

Obwohl ich noch etwas Respekt hatte und auch meine rechte Schulter noch recht heftig nach einem Sturz schmerzte, meldeten wir uns für den nächsten Tag für die eintägige Bootstour an.

Um kurz nach 7 am wurden wir an unserem Campingplatz von einem Kleinbus abgeholt: am Steuer eine hübsche 20 jährige Brünette, der Rest der Crew bestand aus einer jungen sonnengebräunten Blonden mit Pilotenbrille, die für Information und Animation zuständig war und einer weiteren jungen Blondine die unseren Trip in Foto und Film festhalten sollte. Respekt! diese drei coolen, selbstbewußten jungen Damen sowie der wettergegerbte Skipper und ein weiterer junger "Matrose" bescherten uns einen unvergesslichen Trip im und am Ningaloo Riff.

Und am Ende des Tages waren Günter und Moritz tatsächlich mit dem größten lebenden Fisch, dem Walhai, schwimmen, der in weniger als einem Meter, im Meer, an ihnen vorbeizog. Ein Gänsehauterlebnis, was noch lange in Erinnerung bleiben wird!

Außerdem hatte uns eine Truppe riesiger Buckelwale mit ihren Flossen gewunken. Delfine sind munter auf der Bugwelle unseres Boots gesurft und wir waren an mehreren Spots im türkisblauen Riff schnorcheln. Zwischendurch gabs Getränke, Kekse, Mittagsbuffet, Obstplatte und noch einen Abschlusssekt, wirklich ein rundrum gelungener Trip. Hut ab: Ausflüge organisieren können die Australier!

So nun aber zurück zu unerer Eingangs-Frage:

Was essen Emus am liebsten?

Hungrig aber glücklich kamen wir wieder am Campground an. Und da Moritz nicht warten wollte, brutzelte er sich in der Campingküche ein paar leckere Spiegeleier mit knusprigem Bacon. Stellte seinen gut gefüllten Teller auf dem Tisch vor unserem Camper ab, um die Pfanne aus der Küche zu holen.

In diesem Moment kam Emu mit seiner Frau zielstrebig und mit großen Schritten, angelockt vom leckeren Duft, wie aus dem Nichts, auf Moritz Teller zugestiefelt. So schnell konnte ich garnicht schauen, wie die Beiden sich zwei knusprige Scheiben Bacon vom Teller stibitzten.

Schnell schnappte ich mir den Teller und versuchte den Rest in Sicherheit zu bringen, da verfolgten mich die zwei frechen Viecher doch tatsächlich und schnitten mir den Weg ab. Nach heftigem Schnappen gab ich auf, und lies den Teller fallen. In Null-Komma-Nix waren Eier und Bacon wegeputzt und Moritz kam ungläubig staunend aus der Küche gesrannt.

Nach diesem Erlebnis wollte Moritz den wilden Emus eigentlich nur noch den Hals umdrehen, als  sie am nächsten Morgen wieder gemütlich an unserem Camping-Tisch vorbeiliefen!