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Paradies im Indischen Ozean?

Veröffentlicht: 05.03.2018

In den Pfingstferien 2017 erfüllten wir uns einen lang ersehnten Traum - eine Reise ins Paradies. Lange, weiße Sandstrände und kristallklares, türkisschimmerndes Meerwasser, gesäumt von Palmen und spektakulären Granitfelsen. Diese Bilder kommen einem in den Sinn, wenn man an die Seychellen denkt. Doch ist die kleine Inselgruppe im Indischen Ozean tatsächlich so idyllisch, wie man es sich vorstellt? Und vor allem: Ist eine Reise dorthin auch bezahlbar? Der folgende Reisebericht verrät es...

Die Seychellen - ein idyllisches und bezahlbares Urlaubsziel?

Die Seychellen liegen ca. 1500km östlich von Afrika und bestehen aus insgesamt etwa 115 Inseln, von denen jedoch nur einige wenige bewohnt sind. Mahé, die größte dieser Inseln, beherbergt nicht nur die Hauptstadt des kleinen Staates, sondern auch den einzigen internationalen Flughafen.


#Mahé - Ankommen, Entdecken, Wohlfühlen

Die Reise began also auf der Hauptinsel, auf der über 70.000 Menschen leben (ca. 90% der Gesamtbevölkerung). Man wird bei der Ankunft sofort in einen unbeschreiblichen angenehmen Bann gezogen, der sich nach Urlaub pur anfühlt. Obwohl man an einem Flughafen ist, ist die Atmosphäre gechillt und entspannt. Falls man keine Pauschalreise gebucht hat, muss man sich um den Transfer selbst kümmern. Auf Mahé fahren zwar öffentliche Busse, diese nehmen aber keine schwer bepackten Fahrgäste mit, da sie meist hoffnungslos überfüllt sind. Bleibt nur noch das Taxi, das leider nicht sehr günstig ist. Wir haben für ca. 20km Strecke umgerechnet etwa 35 Euro bezahlt. 

Schließlich haben wir unsere Unterkunft direkt am längsten Strand der Insel, dem Beau Vallon, bezogen - das einfache, aber empfehlenswerte Gästehaus "The Beach House". Inkl. Frühstück haben wir pro Zimmer und Nacht 100 Euro bezahlt - und ein hammer Blick auf den Traumstrand war auch dabei.

Am Beau Vallon 

Direkt gegenüber der Pension fand man eine von diversen Bushaltestellen. Einfach auf den nächsten Bus warten, mit den Händen winken und einsteigen! Eine Fahrt kostet ca. 30 Cent, egal wie weit man fährt. Man kann also für sehr wenig Geld und ohne Mietwagen die ganze Insel umrunden. Aber Achtung: Die Fahrt ist nichts für sanfte Gemüter - die Busfahrer geben ordentlich Gas und auf den glatten Plastiksitzschalen rutscht man ganz schön hin und her.

Busfahren auf den Seychellen ist günstig und abenteuerlich

Unsere erste Fahrt führte uns gleich in die Hauptstadt Victoria. Naja, Hauptdorf trifft es wohl eher. Victoria ist beschaulich und hat nicht wirklich viele Sehenswürdigkeiten Wenige Stunden reichen aus um den gemütlichen Ort zu erkunden. Aber er strotzt wieder vor dieser gechillten Seychellen-Atmosphäre! Einfach mal am Sir Selwyn-Clark Market im Stadtkern vorbeischauen und die Einheimischen beim Einkaufen und Quatschen beobachten.

Am Markt von Victoria ...

... Einheimische beobachten ... 

... und alten Schnickschnack fotografieren.

Der Clock-Tower soll an die britische Kolonialzeit erinnern und steht stolz auf einer Straßenkreuzung. Wirklich groß ist er jedoch nicht...

Clock-Tower - stolzer Winzling

Mit dem Bus könnt ihr auch wirklich einsame Strände anfahren und die Postkartenidylle ganz für euch alleine haben - auf den Seychellen ist das tatsächlich noch möglich. Wir suchten uns die Anse Takamaka im Süden von Mahé aus und hatten unseren Spaß.

Badespaß an der Anse Takamaka

Im Norden in der Nähe unserer Unterkunft wurden wir auf einen Wanderweg aufmerksam, der zu einer Badebucht führen soll - der Anse Major. Mit Rucksack, Sonnenbrille und einigermaßen festem Schuhwerk ausgestattet machten wir uns sogleich auf dieses Schätzchen zu finden. Der Pfad führte entlang der wunderschönen Küste über Stock und Stein zu einem Traumstrand wie aus dem Bilderbuch.

Nur mit festen Schuhen erreichbar - die Anse Major

Auf dem Rückweg stärkten wir uns an einem kleinen Markt am Beau Vallon, wo man neben leckeren, preiswerten Currys, die frisch von Einheimischen zubereitet wurden, auch diverse Früchte und Souvenirs kaufen konnte. Ganz nebenbei tauchte die untergehende Sonne den Platz in ein ganz warmes Licht.

Kokosnüsse am Markt von Beau Vallon, wo man auch ...

... Souvenirs kaufen ...

... und diesen Sonnenuntergang erleben konnte.


#La Digue - Entspannen, Genießen, Erkunden

Nach drei Übernachtungen machten wir uns auf die nächste Trauminsel zu besuchen - La Digue. Man erreicht sie nur per Boot. Die Überfahrt dauert etwa 90 Minuten und kann je nach Seegang ganz schön wacklig werden. Aber die ca. 60 Euro teure Fahrt lohnt sich allemal, denn auf La Digue wartet ein weltberühmter Strand...

Wir bezogen einen Bungalow für 150 Euro pro Nacht (ohne Verpflegung) an der wunderschönen Anse Severe. Pro Tag mieteten wir uns Fahrräder für ca. 8 Euro, was wir nur wärmstens empfehlen können, denn die kleine Insel ist (fast) autofrei und ideal mit dem Drahtesel zu erkunden. Wir sind jeden Tag in eine andere Richtung gefahren und konnten uns einfach nicht satt sehen. Es ist unbeschreiblich schön und tatsächlich so wie auf Postkarten.

La Digue lässt sich ideal mit dem Drahtesel erkunden

An der ruhigen Anse Severe ...

... lag unser Bungalow ...

... Haustier inbegriffen.

Der berühmteste Strand der Seychellen liegt auch auf La Digue. Hier soll angeblich die Bacardi-Werbung gedreht worden sein - die Anse Source d'Argent. Man erreicht ihn über ein parkähnliches Anwesen, das mit einem alten Piratenfriedhof und Schildkröten aufwartet (Eintritt ca. 10 Euro pro Nase).

Auf dem Weg zum bekanntesten Strand der Seychellen ...

... vorbei an einem alten Piratenfriedhof ...

... und gefräßigen Riesenschildkröten.

Und dann baut er sich in seiner ganzen Schönheit auf - der berühmteste Strand der Seychellen. Natürlich ist hier mehr los, aber das einmalige Flair sollte man sich keinesfalls entgehen lassen. Im kristallklaren Meer kann man bei Badewannentemperatur nicht nur die einmaligen Felsformationen bestaunen, sondern auch sehr zutrauliche Meeresbewohner...

An der weltberühmten Anse Source d'Argent ...

... warten riesige Felsformationen aus Granit ...

... und sehr zutrauliche Fische

Möchte man hingegen einsame Strände für sich, ist das auch kein Problem. Auf La Digue lassen sich an jeder Ecke sensationelle , zum Teil menschenverlassene Traumstrände entdecken, z. B. die Grand Anse

Blick auf die Grand Anse

Flaschenpost gibt's auch!

Obwohl es auf La Digue einige Restaurants gibt, sind wir dort nicht essen gegangen, weil uns eine Pizza Margarita für 22 Euro einfach nicht mehr schmeckt. Die Lokale waren sehr schön eingerichtet mit einer tollen Aussicht aufs Meer, aber aufgrund der hohen Preise waren diese oft menschenleer. In kleinen Lebensmittelgeschäften lässt sich aber relativ preiswert einkaufen. So kochten wir selbst in unserem Bungalow oder kauften in Take-aways günstige, meist indisch angehauchte Gerichte. Lecker!

La Digue sollte man unbedingt gesehen haben, wenn man auf den Seychellen unterwegs ist. Es ist vergleichbar mit einem Campingurlaub - aber am Traumstrand unter Palmen.

La Digue - ein unvergessliches Erlebnis!


#Silhouette - Erholen, Relaxen, Betrinken

Unsere letzte Station führte uns auf eine besondere Insel - nach Silhouette. Sie steht unter Naturschutz und beherbergt nur ca. 150 Menschen. Die meisten der Einheimischen arbeiten im einzigen Hotel der Insel. Zugegeben war dieser Trip nicht ganz billig, aber die Seychellen stehen eben auch für Luxus - und den wollten wir zumindestens für ein paar Tage in vollen Zügen genießen. Das 5-Sterne Hotel der Hilton-Gruppe erreicht man nur per Schiff von Mahé aus und bietet einzigartig schöne Bungalows direkt am paradiesischen Strand - wie gesagt zu gesalzenen Preisen.

Strandbungalows des Hilton ...

... direkt am Meer

Ein halber Liter Bier kostete beispielsweise 13 Euro (!!!). Kleiner Tipp: Bevor man nach Silhouette schippert auf Mahé ausreichend Bier im indischen Kramerladen für 2 Euro pro Dose kaufen und im Rucksack verstecken, bis die Wirbelsäule beim Hochheben kracht.

Nicht vergessen: Bier schon auf Mahé einkaufen

Nichtsdestotrotz war dieses Vergnügen jeden einzelnen Cent wert! Einfach mal NICHTS tun (ok, Bier trinken und ein paar Fotos machen sei erlaubt) und die Traumlandschaft aufsaugen, das leckere Essen am Strand genießen und die bunte Unterwasserwelt bestaunen. Luxus pur!


FAZIT:

Die Seychellen sind zwar im Vergleich zu anderen Destinationen z.B. in Asien nicht unbedingt billig, aber trotzdem keine unbezahlbaren Trauminseln, die nur der reichen Oberschicht vorbehalten sind. Wenn man Luxusurlaub machen möchte, ist das natürlich möglich. Aber es lässt sich auch relativ preiswert im Paradies verweilen, wenn man nicht unbedingt sehr hohe Ansprüche an Unterkunft und Essen stellt. Doch selbst die einfachen Gästehäuser und die leckere Straßenküche sind authentisch und sehr empfehlenswert. Und das Beste: Die traumhaften Strände und Landschaften sind alle völlig kostenlos

Auch Flüge dorthin sind mittlerweile erschwinglich geworden! Fragt sich natürlich nur, wann die Seychellen von Urlauber-Horden überrannt werden?

Die Seychellen sind eine Reise wert!



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