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28/07/2018 - Vier Naturspektakel an einem Tag

Veröffentlicht: 31.08.2018

Diverse Vogelgesänge weckte uns am heutigen Morgen auf. Neugierig schoben wir die Vorhänge bei Seite und sahen zum ersten Mal die Umgebung, in der wir die Nacht verbracht hatten. (Bei der gestrigen Ankunft war es bereits stockfinster.) Da unser Stellplatz von hohen Hügeln und dichtem Wald umgeben war, entschlossen wir uns dazu, noch vor dem Frühstück in die nahgelegene Stadt zu fahren, um uns dort ein Plätzchen in der Sonne zu suchen. Dieses fanden wir in direkter Nähe zu ihrem Wahrzeichen.

Eine sieben Meter hohe und 7,5t schwere Statue verkörpert „Te Kuiti's“ Spitznamen: „Schafschurhauptstadt der Welt“. Ein überdimensionaler Schafscherer wurde bei seiner Arbeit nachgebildet und steht heute unübersehbar am Straßenrand.

Wir ließen uns das Müsli schmecken, putzten auf einer öffentlichen Toilette die Zähne und machten uns daraufhin an die Weiterfahrt. Zu Beginn fuhren wir in das 30km nördlich gelegene „Waitomo Caves“. In der überschaubaren Ortschaft wurden wir von einer Vielzahl an Touristen begrüßt. Kein Wunder - hier befindet sich einer der klassischen Touri-Hotspots Neuseelands. Gegen hohe Eintrittspreise ist es möglich, geführte Touren durch gutausgebaute Höhlen zu buchen. Die Besonderheit an den verschiedenen unterirdischen Hohlräumen sind die unzähligen „Glowworms“.
Doch wir setzten unsere Fahrt zu unserem planmäßigen Tagesziel fort. Dabei verließen wir die Zivilisation und folgten eine ganze Weile der engen Landstraße. Vorbei an grünen Hügel und Waldpassagen legten wir unseren ersten Stopp bei der „Mangapohue Natural Bridge“ ein. Innerhalb von wenigen Minuten wanderten wir zu einer malerischen, grünbewachsenen Schlucht. Der durchfließende Bach wird zu beiden Seiten von hohen Steinwänden, die zum Teil mit Moos und anderen Pflanzen bewachsen sind, eingerahmt. Immer wieder tropfte uns kaltes Wasser in den Nacken. Brrr! Nachdem wir dank einer Hängebrücke den Bach überquert hatten, baute sich die eigentliche Sehenswürdigkeit vor uns auf. Ein hoher, breiter Kalksteinbogen überragt in 30m Höhe die schmale Schlucht. Mehrere Stalaktiten waren an seiner Unterseite zu erkennen. Ein wunderschönes Bild, welches uns an die zwei Steinbögen in „Karamea“ zurückerinnerte - und wieder war es schwer, die Dimensionen mittels Bildern festzuhalten. Ein paar Schritte weiter gelangt man auf eine erhöhte Holzplattform, die neue Blicke auf die Szenerie bot. Der beeindruckende Felsbogen, die grüne Schlucht, der fließende Bach - einfach toll!
Als der verträumte Ort von einer Busladung asiatischer Touristen heimgesucht wurde, flüchteten wir uns zurück in Richtung Auto. Ehe wir weiterfuhren, folgten wir noch einer zweiten Route, die ebenfalls ins Naturschutzgebiet führte. Wir gelangten zu alten Felsbrocken, die viele Geschichten erzählten. Fossile Muscheln und Schnecken waren deutlich in ihnen zu erkennen und ließen keine Zweifel daran, dass hier einst Meeresboden gewesen sein muss. Unglaublich.
Bevor es nun endgültig zurück zum Auto ging, schnappte sich Tobi noch schnell eine Rübe vom angrenzenden Feld und freut sich schon jetzt darauf, sie zu verarbeiten. ;)
Mit der frischen Beute ging es zum nächsten Zwischenstopp. Diesen erreichten wir nach einer kurzen Fahrt. Die „Puripuri Cove“ liegt nur wenige Treppenstufen vom Parkplatz entfernt und dank einer Holztreppe ist die Erkundung der Höhle sehr simple und für jedermann geeignet. Besonders tief gelangt man nicht hinein. Dennoch ist sie einen Besuch wert, da unzählige Stalagmiten und Stalaktiten den Innenraum schmücken. Leider kam kurz nach uns ein weiterer Schwung Besucher an, wodurch es sehr unruhig und hektisch in der schmalen, dunklen Kammer wurde.
Das letzte Naturspektakel bildete an dem Tag ein eindrucksvoller Wasserfall. Über mehrere Etagen fällt der „Marokopa River“ gut 35 Meter den gleichnamigen Wasserfall hinab. Durch seine Breite und die grüne Umgebung katapultierte er sich schnell zu unseren Lieblingen aus Neuseeland. :) Daher ließen wir es uns nicht nehmen, den Wasserfall mit Langzeitaufnahmen in Szene zu setzen. Lediglich die Gischt minderte den Spaß an der Fotografie.
Mit vielen, neuen Eindrücken steuerten wir unseren heutigen „Campingplatz“ an. Mitten im Nirgendwo buchten wir uns bei einer kleinen Familie ein. Für wenig Geld durften wir unser Auto im Vorgarten abstellen und die Toilette mitbenutzen.
Nach dem Abendessen machten wir uns zu später Stunde zu einer kleinen Nachtwanderung auf! Unser Ziel war der natürliche Felsbogen, welchen wir heute Mittag schon besichtigt hatten. Lediglich eine 20-minütige Autofahrt trennte uns von dem nächtlichen Abenteuer. Auf dem Weg begegneten wir mehreren Possums und Wieseln, die die Straße überquerten - oder aber frech sitzenblieben und nicht den Anschein machten, sich fortbewegen zu müssen. Gegen 21:00 Uhr erreichten wir den Parkplatz und mussten feststellen, dass sich ein weiteres Pärchen ebenso hierher verirrte. Ausgestattet mit zwei Taschenlampen und der Fotoausrüstung spazierten wir den altbekannten Weg zur Schlucht. Schaltet man nun die Lichter aus, überraschen einen hunderte Glowworms! Sie saßen überall - hoch oben an der Felswand, zwischen den Pflanzen oder weiter unten am Flussufer. Die vielen, blauen Lichtlein wirkten verzaubernd. Schnell waren die Kälte und Dunkelheit in Vergessenheit geraten. Stattdessen ließen wir das Naturspektakel vollkommen auf uns wirken. Ganz langsam liefen wir die Schlucht entlang und bewunderten die leuchtenden Mückenlarven. Wir waren begeistert! Der Ausflug hatte sich absolut gelohnt. :)
Nach weiteren, tierischen Begegnung auf der unbeleuchteten Landstraße kamen wir sicher bei der matschigen Hofeinfahrt an. Zackig räumten wir das Bett frei, putzten die Zähne und träumten vom „Mückenlarven-Sternenhimmel“.
Antworten (2)

Dominic
Wieder ein toller Beitrag und mega schöne Bilder!

Wolfgang
Ich liebe diese Langzeitaufnahmen mit Wasser!

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