Veröffentlicht: 22.03.2018
Angekommen in „Te Anau“. In den letzten Tagen ging es stets in Richtung „Fiordland“. Wir legten nur kurze Zwischenhalte in verschiedenen Städten, Dörfchen oder wie man sie auch nennen mag ein.
Am 21. Februar erreichten wir „Riverton“. Zur der Zeit stiegen die Temperaturen nicht über 15 Grad - die erste Herbstbrise hatte uns erreicht. Häufige Regenschauer und kühle Winde machten das Entdecken sehr ungemütlich. Umso schöner war es, in einen karminbeheizten Aufenthaltsraum zu kommen, um uns etwas aufzuwärmen. Auch der Billardtisch wurde für ein paar Spiele genutzt.
Am nächsten Morgen ließen die Schauer nicht nach. Da der Check-Out erst gegen 11:00 Uhr war, suchten wir bis dahin Schutz vor dem Regen. Pünktlich um kurz vor elf gab der Regen dann nach. Das nächste Ziel war „Tuatapere“. Auf dem Weg dorthin legten wir dank des relativ trockenem Wetters mehrere Zwischenhalte ein. Als erstes unternahmen wir eine kleine Wanderung - den „Riverton Coastal Track“. Der Wanderweg führte durch einen Wald und eine zur der Zeit unbesiedelte Schafsweide. Doch der verlassende Strand war jetzt nicht weiter aufregend. Dafür war der nächste Stopp schon wesentlich spannender. „Monkey Island“ kann nur bei Ebbe erreicht werden. Als hätten wir es geplant, war zur Ankunft Niedrigwasser und wir konnten die Insel trockenen Fußes erkunden. Also einmal rauf auf den Hügel - und wieder runter. Verlaufen kann man sich definitiv nicht. Trotzdem ist die Insel mit einer kleinen Aussichtsplattform auf der Spitze ganz süß gemacht. Na gut, auch der Zwischenhalt war jetzt nicht weiter aufregend, dafür wird der nächste edel. Denn am „Gemstone Beach“ soll man Edelsteine finden können. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Also nichts wie hin! Am Parkplatz war schon einiges los, ein paar wenige waren gerade dabei ihre Beute zu analysieren und auszusortieren. Das versprach doch einiges. Am Strand suchten wir uns geeignetes Werkzeug, um nach den edlen Steinen zu suchen. Zwei Äste sollten es richten. Wir gruben im Sand, untersuchten die Küste, fielen beim buddeln fast ins Wasser vor Neugier - doch gefunden haben wir bis auf ein paar hübsche Steine nicht viel. Schade. Dabei hätten wir so gerne den großen Fund gemacht. - Ok, ok. Wirklich spannend waren die Zwischenhalte nicht, doch Spaß gemacht, haben sie. :)
Gegen 17:00 Uhr erreichten wir den Campingplatz in Tuatapere. Dieser gehört zu einem niedlichen Café. Neben selbstgemachten Kuchen verkaufen sie Gemüse aus dem eigenen Garten.
Der nächste Morgen, 23. Februar, begann mit einer flotten Dusche. Man bezahlte $2 für ganze drei Minuten Wasser! Sobald der Automat die Münze geschluckt hat, musste es schnell gehen. Nach der kurzen Dusche und einem guten Frühstück ging die Reise zunächst in Richtung „Lake Hauroko“ weiter. Dieser abgelegene See ist nur über 24 Kilometer Gravel Road zu erreichen. Am Ziel bietet sich ein wunderschönes Panorama. Ein einsamer Holzsteg führt auf den See hinaus und ist umgeben von hohen, grünen Bergen. Von hier starten gleich mehrere Wanderungen. Eine von diesen führt auf den „Oblong Hill“ hinauf. Zuerst verläuft der Track am See entlang. Nachdem wir mehrere Bäche und Schlammpfützen überquert hatten, bog der Wanderweg rechts ab und nahm Kurs auf den Gipfel. Über umgefallene Bäume geklettert und durch dichtes Gestrüpp gekämpft, wurde es zunehmend steiler. Umso höher wir kamen, umso rutschiger wurde es. Gezielte Griffe an Baumwurzeln und Äste verhinderten das Ausrutschen auf schlammigen Steinen. Der letzte Teil zum Gipfel hatte es dann noch einmal in sich. Fast senkrecht ging es bergauf und nach genau 1,5 Stunden erreichten wir den Felsvorsprung und damit das Ende des Tracks. Vor Ort wurden wir von heftigen Winden begrüßt. Dies hinderte uns allerdings nicht daran, die Aussicht bei einem lecker Äppelsche und einem Müsliriegel zu genießen. Immer wieder sind wir am Ende einer so steilen Wanderung verblüfft, zu was wir alles in der Lage sind. Von oben erkannten wir den Holzsteg, den wir zu Beginn der Wanderung gesehen hatten. Nach nur 90 Minuten waren wir ein ganzes Stück entfernt und einige Höhenmeter hinaufgestiegen.
Auf dem Rückweg legten wir nur noch kleinere Fotostopps ein - und nach erneuten 1,5 Stunden kamen wir wieder am Auto an. Nun aber weiter nach „Manapouri“. Auf der Fahrt begrüßte uns das Fjordland mit sagenhaften Aussichten und hohen Bergen. Die Vorfreude auf den „Fiordland National Park“ wurde immer größer.
Der nächste Morgen begrüßte uns mit sonnigem Wetter. Beim Frühstücken hatte man einen bilderbuchartigen Blick auf die umliegenden Berge. Wir wollten das gute Wetter für eine außergewöhnliche Wanderung nutzen. Dafür begaben wir uns an das Seeufer des Lake Manapouri. Denn von hier aus befördert ein Wassertaxi die fleißigen Wanderer zum Beginn von mehreren Wandertouren. Genau wie wir wartete auch ein weiteres, älteres Ehepaar auf den Kapitän. Als er ankam, die Formalien abgeklärt und die $25 pro Person bezahlt waren, stand der Schiffsfahrt nichts mehr im Wege. Als alle an Bord gestiegen und die Schwimmwesten angezogen waren, startete der Taxifahrer sein Boot. Wir nahmen Kurs … auf das gegenüberliegende Flussufer. Wir entdeckten einen Steg und fragten uns, ob das wohl schon das Ziel sein würde? Nach nicht einmal zwei Minuten legten wir an und wie sagte die Kiwi-Dame so schön: „That was a short trip!?“. Etwas verblüfft stiegen wir aus dem Boot. $25 (ca. 15€) für nicht einmal zwei Minuten Fahrt, klingt irgendwie ziemlich teuer ...
Wir nahmen uns eine Tageswanderung vor. Der „Circle Track“ führte uns binnen acht Kilometer durch ein Naturschutzgebiet bis zu einem 376m höher gelegenen Lookout. Durch nativen Busch mit ganz viel Moos und Farn erreichten wir nach 20 Minuten den ersten Wegweiser. Von dort aus war die weitere Route gut ausgeschildert. Wir folgten stets den orangenen Dreiecken, die in regelmäßigen Abständen an Bäumen hängen, und kamen nach 1,5 Stunden am oberen Aussichtspunkt an. Wieder einmal hatten sich die Strapazen gelohnt - hohe Berge, lange Flüsse und der Fjord waren wunderbar zu erkennen. Nach einer kleinen Essenspause stiegen wir den Berg wieder hinab. Auf dem Rückweg fanden wir beide ideale Wanderstöcke, die uns von nun an auf zukünftigen Wanderungen begleiten werden. Selbst eine persönliche Gravierung haben wir ihnen am selben Tag noch verpasst. :)