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20/02/2018 - Südlichster Punkt der Südinsel

Veröffentlicht: 16.03.2018

Was waren wir froh, als der Tag des Check-Outs erreicht war. Wir verließen die wunderschöne „Curio Bay“ und ihre Hector-Delfine mit einem lachenden und einem weinenden Auge. 
Es ging über die Gravel Road zum südlichsten Punkt der Südinsel.

Erinnerungen kamen auf, als wir am 01. Dezember den nördlichsten Punkt Neuseelands erreichten - „Cape Reinga“. Nun am anderen Ende zu stehen, war wieder ein besonderer Moment für uns.

Der „Slope Point“ liegt mitten auf einer Schafsweide. Von hier aus sind es lediglich 4.803 Kilometer bis zum Südpol. Wenn der Wind genau aus dieser Richtung bläst, spürt man sogar die kühle, arktische Brise bis nach Neuseeland. Die Landschaft in dieser Region war mal wieder malerisch. Überall wachsen gelbe Küstengräser, die im Takt des Windes schwingen, auf dem kräftig grünleuchteten Gras. Dahinter befindet sich das tiefblaue Meer, das am Horizont auf den hellblauen Himmel trifft. Für uns ein besonderer Ort, den man auf jeden Fall aufsuchen sollte.
Unser nächstes Ziel war der „Waipapa Point Lighthouse“.

Der sehr hübsche Leuchtturm wurde bereits im Jahr 1884 errichtet. Drei Jahre zuvor sank auf tragische Weise ein Schiff an dieser Stelle. 131 Menschen kamen dabei ums Leben. Seither warnt das Leuchtfeuer die Schiffe vor dem gefährlichen Riff.

Als wir am Leuchtturm ankamen, erstrahlte er in einem wunderschönen weiß und rot. Wir erfuhren, dass an diesem Küstenabschnitt die seltene „Paua Shell“ zu finden ist. Also zog es uns an den nahgelegenen Strand, um nach den großen Muscheln zu suchen. Doch zuerst mussten wir uns an einem Seelöwen-Paar vorbeischleichen. Danach konnte die Suche beginnen. Wir versuchten unser Glück auf zerklüfteten Steinen, doch bis auf ein paar kleinere Muscheln war leider nichts zu finden. So entschieden wir uns dazu, etwas am Strand entlang zu laufen. Während dem Spaziergang fanden wir dann tatsächlich ein paar Exemplare der besonderen Paua Shell. Die Muschelhälften lagen in Meeresnähe. Die Flut hatte sie vermutlich dorthin gespült. So konnten wir sie einfach aufsammeln und bewundern. Denn die Innenseite der Muscheln sieht magisch aus. Es sind verschiedenste Blautöne zu erkennen, die im nassen Zustand noch schöner glänzen. Jetzt war der Jagdinstinkt geweckt. Wir kletterten über spitze Steine und rutschige Algen, um noch mehr von diesen kostbaren Muscheln zu finden. Dabei entdeckte ich eine etwas Größere am Stein kleben. Alleine habe ich die Muschel nicht gelöst bekommen, doch mit Tobi seiner Hilfe, konnten wir sie vorsichtig abtrennen. Wow! - Am Ende des Nachmittages hatten wir insgesamt fünf Hälften gefunden. Da drei von ihnen kleinere Schönheitsfehler hatten, ließen wir sie am Strand zurück und behielten eine kleine und die größte, gefundene Paua Shell. Wir hoffen, sie sicher mit nach Deutschland nehmen zu können. Laut Recherche darf man dies, doch überleben sie heile den Flug? Wir werden es sehen.
Unser neuer, kurzzeitiger Heimatsort ist „Invercargill“. Der Campingplatz liegt direkt an einem Ententeich. Gleich nach Ankunft wurden wir von ihnen mit lautem Geschnatter begrüßt.

Der nächste Morgen begann wie gehabt mit lautem Geschnatter. Wir schoben unsere Vorhänge zur Seite und sahen, dass der Besitzer des Campingplatzes unsere Nachbarn fütterte. Mit einem großen Sack unter dem Arm kam er an den kleinen See und legte eine lange Spur für die Enten aus. Auch die Tauben und die Schwäne hatten ihr Frühstück erhalten. Es war sehr lustig dabei zu zuschauen, wie jede Ente versuchte, etwas Essbares zu ergattern. Das kleine Schauspiel hat uns sogar den Regen, der schon die ganze Nacht über uns hing, vergessen lassen. Da es nicht danach aussah, dass der Regen jemals aufhören wird, entschieden wir uns dazu, einen Tag in der Bücherei einzulegen. Blogschreiben und Bloghochladen stand auf der Tagesordnung und wurde erfolgreich erledigt. Nach dem Einkauf ging es zurück auf den Campingplatz und der Regen hatte tatsächlich aufgehört. Dies nutzten wir um unsere Wäsche zu waschen. - Gewaschene Wäsche und ein frisch bezogenes Bett fühlt sich einfach gut an!

Der letzte Tag in Invercargill startete pünktlich um 09:00 Uhr mit der Entenfütterung. Da sich das Wetter nur minimal besserte (immerhin regnete es nicht mehr), wollten wir den Tag nutzen, um uns die Stadt etwas genauer anzuschauen. Zuerst ging es in den „Queens Park“. Diese große Parkanlage verfügt über verschiedene Vogelvolieren, Tiergehege, Gärten und Spielplätze. ;) So schlenderten wir eine ganze Weile durch die Grünanlage und erkundeten verschiedene Gewächshäuser. Der komplette Park ist sehr schön angelegt und so verflog die Zeit wie im Nu. Nach gut drei Stunden verließen wir den Park und besuchten das benachbarte „Southland Museum & Art Gallery“. Das Museum ist kostenlos zu besuchen. Besonders interessant fanden wir die Ausstellung über die weitestgehend unerforschten Inseln unterhalb von Neuseeland. Obwohl „Auckland-, Adams- und Campell Island“ für wenige Jahre von Menschen bewohnt waren (mittlerweile nicht mehr), spiegeln sie noch das ursprüngliche Neuseeland wieder - unbewohnt, zu gewuchert und mit einer abwechslungsreichen Flora und Fauna. Zudem sind verschiedenste Tierarten auf den arktischen Inseln anzutreffen, die man sonst nirgendwo vorfindet - wie zum Beispiel die „Auckland-Ente“. Ebenso bilden sie genügend Platz für Albatros-, Pinguin- und Seelöwen-Kolonien.
Nach der kurzen Reise in unbekannte Welten ging es für uns nach „Bluff“. Dieses kleine Küstenstädtchen ist Ausgangspunkt für die Reise nach „Stewart Island“. Die Insel ist nach einer einstündigen Fährenfahrt oder einem kurzen Flug zu erreichen. Als wir in Bluff ankamen, besuchten wir zu Beginn den „Stirling Point“.

Dieser Punkt wird fälschlicherweise häufig als der „südlichster Punkt der Südinsel“ bezeichnet. Dabei ist der sieben Kilometer südlicher gelegene „Slope Point“ der südlichste Punkt der Südinsel.

Wind und Regen nahmen deutlich zu, weshalb wir es nicht lange an dem schönen Aussichtspunkt aushielten. Den nächsten Halt machten wir auf dem „Bluff Hill“. Vom Berg aus hat man vermutlich eine wunderbare 360° Panoramaaussicht, doch die tiefhängenden Wolken haben uns nicht ganz so weit blicken lassen. Doch bis nach Bluff und Stewart Island hat es geradeso gereicht. Mehr oder Weniger.
Auf dem Heimweg legten wir einen letzten Stopp am Stadteingang von Bluff ein. Wir sahen, dass eine weitere Backpackerin gerade dabei war, ein Bild von sich und dem Schild „Bluff“ zu schießen - per Selbstauslöser. Da die berühmten 10 Sekunden nicht ganz ausreichten, um auf das Schild hinauf zu klettern, haben wir ihr beim Bilder machen geholfen. Im Gegenzug fotografierte sie auch uns.
Anschließend folgte die Heimfahrt zum Campingplatz, den wir morgen verlassen werden.
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