hightown-kiwis
hightown-kiwis
vakantio.de/hightown-kiwis

24/11/2017 - Ein Gefühl von Freiheit

Veröffentlicht: 29.11.2017

Unser Morgen begann wie jeder - mit selbstgebackenen Muffins von unserer Gastgeberin. Am Frühstückstisch hielten wir einen lockeren Smalltalk mit ihrem Mann. Er arbeitet im Schichtdienst und hatte an diesem Morgen frei. Er erkundigte sich, was wir für den heutigen Tag vorhaben und so kamen wir auf den Mount Manaia Track zu sprechen. Andries hatte noch ein paar Insider-Tipps für unsere bevorstehende Wanderung.
Wir packten unsere Sachen zusammen und fuhren nach Whangarei Heads. Das Auto auf dem Parkplatz abgestellt, konnte man schon die riesen Felsen erkennen, wohin uns der Track führen wird. Die Zeitangabe für Auf- und Abstieg wurde mit zwei Stunden angegeben. Gut gelaunt marschierten wir die ersten Höhenmeter bis zu einem Waldstück hinauf. Von dort aus folgten unzählig viele Stufen, welche uns den halben Wasservorrat und reichlich Energie gekostet haben. Zwischenzeitlich fiel immer wieder der Blick auf die Uhr, wie lange der Aufstieg noch ungefähr dauern könnte. Nach knapp 50 Minuten näherte sich langsam das Ziel - die Stufen wurden weniger und der blaue Himmel kam wieder zum Vorschein. Es ging vorbei an mächtigen Felsen, bis die aller-letzten Treppenstufen zu erkennen waren. Auf dem letzten Felsen, der gleichzeitig die Aussichtsplattform bildet, fand man weder Geländer noch andere Absicherungen vor. Wiedermal wurde auf den gesunden Menschenverstand vertraut. Völlig erledigt von dieser Tortur, kamen wir endlich oben an. Neuseelands Mittagssonne hatte uns ordentlich zum Schwitzen gebracht. Wir setzten uns zunächst erst einmal hin, um nach Luft und Wasser zu schnappen. Doch die Aussicht ließ uns all die Strapazen relativ schnell vergessen. Das Gefühl ganz oben angekommen zu sein ist vergleichbar mit einem Zieleinlauf.
Die Dimensionen sind beeindruckend. Von ganz oben sahen wir unser Auto auf dem Parkplatz stehen. Es ist erstaunlich wie viele Höhenmeter man innerhalb einer Stunde überwinden kann. (Mount Manaia liegt ca. 420 Meter über dem Meeresspiegel.)
Nachdem wir uns eine kleine Pause gegönnt und das Panorama ausgiebig genossen haben, wurden wir mal wieder zu Abenteurern. Wir verließen den offiziellen Track und umrundeten die Felsen, welche die Bergspitze bilden. Nach einer kleinen Stärkung in Form eines Müsliriegels machten wir uns für den Abstieg von Mount Manaia bereit.
Nach einer viertel Stunde folgten wir dem Geheimtipp von unserem lieben Gastgeber. Erneut verließen wir den offiziellen Wanderweg und bogen auf einen Trampelpfad ab. Dieser führte uns auf eine Art Stein-Terrasse. Wir waren sprachlos und das Gefühl der Freiheit überkam uns. Im Rücken den Berg und vor einem die freie Aussicht auf Land und Meer. Ganz ungefährlich ist dieser Ort nicht. Denn an den steilen Abgrund möchte man nicht geraten ...
Nach einem kurzen Fotoshooting folgte der restliche Abstieg.

Nun fuhren wir zu einer nahgelegenen Bucht. Die "Smugglers Bay" liegt in einem Naturschutzgebiet und ist nur zu Fuß oder mit dem Boot zu erreichen. Uns erwartete ein Wanderweg quer über eine weitläufige Kuhweide. Doch bis auf ein paar neugierige Blicke ließen sich die Wiederkäuer nicht weiter von uns stören. Wir erreichten nach einem kurzen Spaziergang den Strand von Smugglers Bay. Wir liefen gemütlich ein Stück entlang und entdeckten wenig später eine kleine Pinguinkolonie. Wir trauten unseren Augen nicht und versuchten etwas näher an diese flugunfähigen Vögel heran zu kommen. Auch diese ließen sich nicht großartig von uns stören. So nutzen wir die Chance ein paar Bilder aus der Ferne zu schießen. Als wir uns von den Pinguinen entfernten, entdeckten wir eine große, wunderschöne Muschel. Zunächst waren wir uns nicht ganz sicher, ob noch ein Meeresbewohner in dieser lebt. Doch nach genauer Beobachtung konnte man Bewegungen in der Muschel erkennen. Um was für ein Tier es sich dabei genau handelte, wissen wir nicht - wir tippen auf eine Meeresschnecke. Da die Muschel auf dem Trocknen lag, entschieden wir uns dazu, sie halber ins Wasser zu legen. Jetzt waren deutliche Bewegungen zu erkennen und der Meeresbewohner streckte sich aus seinem Haus heraus. Während Tobi Langzeitaufnahmen vom Strand machte, beobachtete ich weiter die Muschel und ihr Vorhaben. Ganz langsam und in aller Ruhe drehte sie sich samt Haus um und wartete auf die Flut.

Um zum Auto zurück zu kehren mussten wir erneut die Kuhweide durchqueren. Mit Apfelkrotzen bewaffnet, mischten wir uns unter die Kühe, die mittlerweile auf dem Wanderweg standen und grasten. Wie zu erwarten, blieben sie erneut ohne jegliche Reaktion und ließen uns passieren.

Nun ging es zum letzten Mal in die Airbnb-Unterkunft nach Whangarei. Am nächsten Tag stand uns die Weiterreise zur nächsten Küstenstadt bevor.

Antworten

Neuseeland
Reiseberichte Neuseeland
#mountmanaia#smugglersbay#northland#neuseeland