Veröffentlicht: 27.11.2017
Nach nur einer Nacht verließen wir den Campingplatz in Whangarei und entschieden uns dazu für die kommenden vier Tage eine Airbnb- Unterkunft zu beziehen.
Bereits am 21.11.2017 richteten wir unser Zimmer, auf den Hügeln von Whangarei, ein und ließen die letzten Tage etwas ruhiger angehen.
Für die, die es wissen wollen - Whangarei wird übrigens "Vängerei" ausgesprochen.
Ausgeruht von den letzten beiden Tagen standen heute wieder mehrere Ausflugsziele auf dem Tagesprogramm. Zuerst ging es zu Whangarei's Hauptattraktion - den 26 Meter hohen Wasserfall. Zum Glück erreichten wir das Gelände frühzeitig, sodass wir den Wasserfall ohne großen Menschenandrang bestaunen konnten. Wieder mal kam die Kamera für Langezeitaufnahmen, aus verschiedenen Perspektiven, zum Einsatz.
Als zweites Ausflugsziel stand der "A H Reed Kauri Track" auf der Liste. An jedem Eingang solcher Naturschutzgebiete wird man dazu aufgefordert, seine Schuhe (+ Campingausrüstung) nach bestimmten Vorgaben zu säubern und zu desinfizieren. Diese Waschstationen sollen dazu dienen, dass die Natur in den Schutzgebieten vor Krankheitserregern verschont bleibt. Wir haben herausgefunden, dass ein sehr gefährlicher Pilz, der durch Wanderer weitergetragen wird, die Kauri Bäume bedroht. Nachdem wir diese passiert hatten, führte uns der Walk durch den Wald vorbei an 500 Jahre alten Kauri Bäumen.
Unser letztes Tagesziel waren die Abbey Caves. Sie sind ein Höhlenkomplex und bestehen aus drei begehbaren Höhlen. Die jeweiligen Höhlen tragen die Namen: Organ Cave, Middle Cave und Ivy Cave. Die Besonderheit an den Höhlen ist, dass diese bis dato nicht von Menschenhand ausgebaut worden sind. Dadurch erfolgt das Betreten und Erforschen auf eigene Gefahr. Bereits in Auckland hatten wir uns für diesen und weitere Anlässe Schwimmschuhe zugelegt.
Der Weg zu den Höhlen führte uns durch mehrere Tore mit der Aufschrift "WARINING". An der ersten Höhle, der Organ Cave, angekommen, hörten wir bereits Stimmen aus der Tiefe. Wir verschafften uns einen ersten Überblick von dem Abgang und schreckten etwas zurück. Wir entschieden uns dazu, zur nächsten Höhle zu laufen, da die Erste für ihren steilen Abstieg bekannt ist. An der Middle Cave sah die Höhle schon viel besser aus. ;) Im selben Augenblick kam uns ein Pärchen entgegen, welches uns dazu ermutigte, in die Höhle hinabzusteigen. So zurrten wir unsere Rucksäcke fest und ich, Nadine, zog unsere Stirnlampe auf. Mit Tobi als Rückendeckung kletterten wir die ersten Meter über die glitschigen Felsen hinab. Die Aufregung stieg immer weiter an, da man aus der Tiefe Geplätscher von einem Bachlauf hörte. Zu der Aufregung gesellten sich schnell Spaß und die Neugier für das Kommende. Die Luftfeuchtigkeit stieg an und es wurde deutlich kühler. Glücklicherweise hat es in den letzten Tagen nicht viel geregnet, sodass wir höchstens knietief im eiskalten Wasser standen. Doch wieso gehen tagtäglich Besucher diese Gefahr ein? In einigen Höhlen Neuseelands kann man ein wunderschönes Naturspektakel beobachten. An den Decken der Höhlen lassen sich bei vollständiger Dunkelheit blaue "Glowworms" entdecken. In Wahrheit sind diese Glühwürmchen Mückenlaven, die von der Decke hängen. Sie wollen mit Hilfe des blauen Lichtes Insekten fangen. Wie dem auch sei - das Naturspektakel ist es definitiv Wert, die Höhle hinab zu klettern. Der Blick auf die vielen kleinen Glühwürmchen ;) ist nicht zu beschreiben - man könnte versuchen es mit einem Sternenhimmel zu vergleichen.
Als wir uns dazu bewegen konnten, die Middle Cave zu verlassen, packte uns die Abenteuerlust und wir entschieden uns dazu, die Ivy Cave ebenfalls zu besuchen. Im Gegensatz zu der Middle Cave ist sie deutlich tiefer und der Abstieg mit mehr Nässe verbunden. Insgesamt war diese Höhle wesentlich anspruchsvoller. Niedrige Durchgänge machten den Abstieg samt Rucksack zur einer Herausforderung. Dank gutem Teamwork gelang es uns bis in die größte Kammer vorzudringen. Selbstverständlich fand man auch hier die Glowworms, allerdings nicht in solch einer hohen Anzahl wie in der vorherigen Höhle.
Im Nachhinein bereuen wir ein wenig die Organ Cave nicht erkundet zu haben. Trotzdem hatten wir eine intensive und eindrucksvolle Zeit in den beiden anderen Höhlen gehabt.
Mit der richtigen Ausstattung können wir das Erkunden der Höhlen absolut weiterempfehlen!