Veröffentlicht: 08.01.2019
Überhaupt ist diese kleine Schiffsreise eine lustige Nummer. Ich hatte direkt vorab ja nicht so viel Bock, muss ich ehrlicher Weise sagen. Das Wetter war schlecht, ich sah mich schon mit ReiseÜbelkeit an Bord, die Vorhersagen für den Torres del Paine waren auch schlecht, den ganzen Morgen nervten so selbstbezogene und laute Amis (hey guys, actually, a kind of...) und dann hatte ich auch noch einen Kaffee mit Sprühschlagsahne als Cappuccino bekommen. Der Tag war also schon um 12:45h, als wir zum Beladen des Schiffes vor Ort sein sollten, für mich gelaufen.
Aber mit unserem an Bord gehen, kam die Sonne raus und meine Laune besserte sich: Wir bekamen eine Kabine für uns allein, lernten Tina und Maike kennen, das Schiff legte früher ab als angesagt! Schiffe und Meer sind einfach eine gute Sache. Ein bisschen komme ich mir vor, wie auf einer FerienFreizeit, nur dass ich nicht in der Leitung bin. Es gibt lustige Freizeitangebote (ok, keine Seidenmalerei wie auf Ameland), aber Sachen mit Wolle, Mandalas malen, Yoga und Tai-Chi, Filmabend... Besonders freue ich mich noch auf Bingo und Karaoke. Ich habe nur noch darauf gewartet, dass nach den Sicherheits- und Überhaupt-Einweisungen (kein Alkohol an Bord, wenn naß, dann glatt, usw...) noch ein lustiges Kennenlernspiel (jetzt stehen mal alle auf, die aus Deutschland kommen) folgte.
Tatsächlich sind wir aber auf einer TransportFähre, die Patagonien dort versorgt, wo man halt nicht mit dem Auto hinkommt und die nebenbei schöne Einkünfte damit erzielt, Touristen aus aller Welt dem Torres del Paine näher zu bringen.
Draußen zieht die schöne Landschaft vorbei, mal näher, mal etwas weiter weg: viel Wasser, Inseln, Fjorde. Und viel mehr als diese zu beobachten, haben wir auch gerade nicht zu tun. (neben den Mandalas, natürlich). Denn außer Alkoholverbot wurde uns auch noch 'digital detox' verordnet. 😊 Kein Internet an Board, kein Handyempfang. Die Engländer haben schon eine Walking Gruppe gegründet, die jeden Vor- und Nachmittag mindestens 25 Runden um das Deck läuft (bestimmt ziehen sie das auch bei Regen durch), der Yogakurs (ja, leider nicht Pilates!!) war phänomenal besucht, andere nicken hier auch einfach beim Reisetagebuch schreiben ein. Gut, gibt ja auch nicht so viel zu berichten!? Ich für meinen Teil setze mich jetzt nochmal raus und beobachte die vorbei ziehenden Inseln und hoffe auf einen Wal, der auch vorbeizieht, damit ich nicht nochmal extra mit Helmut zum Wal-Watching muss. 😉