Veröffentlicht: 16.02.2023
Die Insel Phu Quoc befindet sich im Golf von Thailand, gehört zu Vietnam, liegt aber nur 45 km von Kambodscha entfernt.
Das Hotel, in dem ich ankam, ist sehr schön. Ich habe mir einen Bungalow direkt am Strand gemietet und kann von meiner kleinen Terrasse aus direkt aufs Meer blicken.
Die ersten Tage auf Phu Quoc waren relativ ereignislos, weshalb ich diese auch hier zusammenfasse. Ich genoss die Ruhe, lag in der Sonne und tauchte in meinen Roman ein. Ein bisschen sportliche Abwechslung gönnte ich mir mit Yoga, schwimmen und Kajak fahren. Mit dem Moped machte ich einen Abstecher zum nächstgelegenen Supermarkt, wo ich mich mit Getränken für die Minibar und Snacks eindeckte.
An einem anderen Tag machte ich mit der Vespa einen Ausflug zu der 15 Minuten entfernten Grand World der VinGroup. Dort wurden neben einem Vergnügungspark auf einem riesigen Areal europäisch anmutende Straßen errichtet mit unzähligen Cafés, Bars und Restaurants. Ähnlich wie bei den Ba Na Hills fühlte ich mich wieder wie in einer künstlichen Welt, was es ja schlussendlich ja auch ist. Was mich extrem stutzig machte, war das Fehlen der Besucher. Vereinzelt hatten Geschäfte geöffnet, doch es gab kaum Gäste. Es wurde an einigen Häusern gearbeitet oder renoviert, andere Besucher waren an einer Hand abzuzählen. Wären die Arbeiter und der Baulärm nicht gewesen, ich hätte genauso gut in einem Koma gelegen haben, während die Welt von Aliens oder Zombies überrannt wurde.
Ich bin dann die 15 Minuten bis zum Strand spaziert und habe mich dort eine Weile unter eine Kiefer gesetzt und habe dem Rauschen des Meeres gelauscht.
Später am Abend habe ich mich mit dem Besitzer meines Hotels über das Grand World unterhalten. Er meinte, dass die gesamte Anlage - sowie viele ihrer Art - nur zur Geldwäsche für russische und chinesische Investoren verwendet wird. Diese haben keinerlei Interesse daran, dass diese Geschäfte florieren. Ihnen geht es einzig und allein darum, dort über Immobiliengeschäfte ihr Geld zu waschen. Etwas traurig machte mich diese Tatsache doch, da die Betreiber der Lokale ja auf Gäste angewiesen sind und sich wohl auch die Bewohner der umstehenden Dörfer durch diese Anlagen Arbeitsplätze und Wohlstand erhofft hatten.
Heute bin ich auf die Westseite des Nordens gefahren um die Abendstimmung und fangfrische Meeresfrüchte zu genießen.