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Froh, Frodeno, Frodissimo...

Veröffentlicht: 09.10.2019

So viele verschiedene Überschriften, wie mir für diesen Blog-Artikel durch den Kopf gingen, sind mir noch bisher für keinen Artikel eingefallen! Aber letztendlich habe ich mich für diesen hier entschieden....

Heute hat mal wieder früh der Wecker für uns geklingelt, denn  wir wollten uns nicht darauf verlassen, dass uns unsere innere Uhr um                5.50 Uhr aufwachen lässt. 

Schnell etwas frühstücken und dann geht es runter nach Kona, Auto parken und die letzten paar Meter zum Kona Pier zu Fuß zurücklegen... Dort angekommen ist hier schon einiges los, zum ersten Mal entdecken wir auch das ca. 400 m vom Ufer entfernte Kaffee-Boot, eine kleine Plattform im Meer, wo die Athleten nach dem "Einschwimmen" einen "Kaffeeklatsch" abhalten können. Heute habe ich zwar keinen Badeanzug unter meinen Klamotten an, aber vielleicht will ich an den kommenden Tagen doch mal wenigstens diese 400 Meter raus schwimmen, vorausgesetzt, ich finde eine passende Begleitperson!

Immer wieder Wahnsinn, was für ein Treiben morgens um 6.30 Uhr am Pier herrscht - erneut kann ich nur betonen, dass dies kein Bild zum Ausdruck bringen kann, man muss es einfach selbst erlebt haben. Wieder geht die Sonne direkt über den Athleten auf und wir müssen die Augen ganz schön zusammenkneifen, um überhaupt noch was sehen zu können.

Auf einmal flüstert mir Mama zu, dass sie von einer anderen Deutschen Urlauberin gehört habe - Frodeno sei gerade am Pier angekommen. "Folge mal der Frau im grünen T-Shirt - sie weiß wo Frodeno ist", das waren Mamas Worte, die werde ich wohl nie vergessen. Also versuche ich mein Glück - irgendwie wird man da total ins kalte Wasser geschmissen, zwar habe ich am Vortag noch aus Spaß gesagt, - "morgen müssen wir mal zum Kona Pier, wenn Frodeno heute erst auf Big Island geladet ist, dann wird er morgen früh bestimmt hier schwimmen", aber so richtig an diese Worte geglaubt habe ich ehrlich gesagt nicht. Doch ich sollte eines Besseren belehrt werden - ein wenig abseits vom Trubel steht der Ironman Weltmeister von 2016 - Jan Frodeno, umgeben von mehreren Kamerateams. Dennoch ist er wie von einer Seifenblase umgeben, keiner der Reporter ist wirklich nahe an ihm dran und er darf sich ganz in Ruhe für seinen "swim" zurechtmachen. Und ehrlich gesagt, hätte ich ihn mir ganz anders vorgestellt, tatsächlich ist Frondeno ein langer Hering - kratzt sicher an der 2m Marke und ist schlanker als die meisten der Triathleten. Ich bleibe schön auf Abstand, schieße das ein oder andere Foto auf welches ich super stolz bin und höre ihn nur noch sagen " heute die ganze Route - nonstop!" bevor er dann auch schon abtaucht....

Wahnsinn, ich danke der Hula Mama für ihr Gehör - ohne Sie hätte ich den Weltmeister wohl gar nicht erkannt. Jetzt heißt es erstmal abwarten, bis er wieder aus dem Wasser auftaucht, selbstverständlich verweilen wir in der Zwischenzeit am Ufer - werden schließlich von den zahlreichen anderen Sportlern weiterhin unterhalten. Nach ca. 50 Minuten merken wir, wie sich viele Kameraleute platzieren - wir wissen, dass "Frodo" jetzt wohl bald wieder aus dem Wasser kommen muss. Auch die ARD richtet ihre Kamera auf die Totale, also jetzt müssen wir die Augen aufhalten. Und tatsächlich, Frodeno kommt wieder aus dem Wasser und sofort sind die Kameras um ihn herum. Wir genießen den Augenblick und saugen jede Sekunde voll und ganz auf. Ehe wir uns versehen, ist er auch schon wieder aus dem Wasser und wir folgen ihm möglichst unauffällig. Doch irgendwie sind wir nicht schnell genug - wo ist Frodeno geblieben?? "Da hinten", ruft schließlich die Hula-Mama, die ihn dann doch noch erblickt hat, er ist sich gerade am Umziehen und mal wieder von zahlreichen Kameras umgeben.  Wir beobachten alles von einiger Entfernung, aufdringlich zu sein ist schließlich einfach nicht mein Ding. Innerlich hadere ich mit mir, denn natürlich hätte ich gerne ein Autogramm von solch einem Spitzensportler. Schließlich ergreife ich die Gelegenheit, denn wer weiß, wann es nochmal solch eine Chance gibt. Ich laufe einfach zu Frodeno und frage ihn, ob er mir meine Badekappe signieren könnte, " ja klar" lautet seine Antwort, ich ich in diesem Augenblick bin der glücklichste Mensch der Welt. Ich halte die Kappe gespannt  für seine Signatur, er schwingt den Stift und ich habe ein Andenken für die Ewigkeit. Ich muss wirklich sagen, während dieser 15 Sekunden, die ich neben ihm bin, kommt er mir wirklich sehr menschlich vor und ich drücke ihm für Samstag alle Daumen, das habe ich ihm auch so gesagt. 

Tatsächlich bleibt mein Autogramm das einzige welches der Spitzensportler an diesem Vormittag am Kona-Pier vergibt - zwei weitere Fans trauen sich nach mir auch noch näher an ihn heran für ein gemeinsames Foto, aber keiner hält wie ich eine signierte Badekappe (die ich vermutlich rahmen lasse werde) in den Händen. 

Beflügelt von dieser Begegnung drehe ich meine Runden im "Schwimmbad" - trotz des anstehenden Laufs am gestrigen Abend läuft das sehr gut, was vermutlich am Frodeno-Adrenalin-Schub liegt...

Anschließend geht es mit Mama zur Honaunau Bay, 45 Minuten entfernt von Kona zum Schnorcheln, hier erwarten uns bereits die Fische. Und als könnte der Tag nicht noch besser werden entdecke ich hier tatsächlich noch eine Meeresschildkröte, die uns beiden eine Privatvorstellung liefert. Wahnsinn, was für ein Tag.

Den Nachmittag verbringen wir zunächst bei uns zu Hause, gespannt verfolgen wir den "Kona Daily" Bericht, wo auch von Frodenos Schwimmen berichtet wird. Wie wir erfahren, lässt sich dieser - außer für ein einmaliges Schwimmtraining am Pier - wohl kaum vor dem Wettkampf am kommenden Samstag noch einmal in der Öffentlichkeit blicken - was hatten wir für ein Glück. Es dauert wohl noch ein paar Tage, bis wir das alles vollends begreifen...

Danach geht es nochmal nach Kona rein, immer wieder ein Spektakel... Hier bekommen wir die letzten Ausläufer des "Kids-Ironman" mit - wo die Kinder der Triathleten im Schwimmen und Laufen gegeneinander antreten. Irgendwie süß... 

Zufällig bekommen wir dann auch noch mit, wie die "Parade der Nationen" in Kona startet, im Prinzip erinnert das sehr an einen Fastnachtsumzug in Deutschland. Hiebei spazieren Teilnehmer von allen beim Ironman vertretenen Nationen wie in einer Parade hintereinander her und sind entsprechend ihrer Heimat verkleidet. Wir sind begeisterte Zuschauer des hawaiianischen Karnevals, der kann uns deutlich mehr überzeugen, als der deutsche.

Damit wir dann aber noch rechtzeitig zum Sonneuntergang am "Schildkrötenstrand" aufschlagen verabschieden wir uns nach der deutschen Einheit der Parade von Kona und fahren die ca. 10 Minuten zum Strand. Hier wartet ein wirklich spektakulärer Untergang der Sonne auf uns - der perfekte Abschluss für diesen phänomenalen Tag...

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