hanNZette
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Mangonui, Taupo, Puketi Forest

Veröffentlicht: 08.11.2016


****************** Mangonui ****************

Der erste Tag nach unserem Aufbruch von Kerikeri war wolkenverhangen und regnerisch, weshalb wir nirgendwo lange blieben und gleich bis nach Mangonui durchgefahren sind. Auf dem Weg haben wir uns zwar ein bisschen was von der Küste angeguckt, aber leider war es so grau, dass das alles zwecklos erschien.

In Mangonui angekommen klarte das Wetter wieder auf, und obwohl wir von der Mini-Stadt nicht viel erwartet haben, war die Gegend drum herum zauberhaft schön. Auf der Fahrt dorthin wurden wir natürlich wieder von Schafen, Kühen und Hügeln begleitet:


... und von tollen Aussichten von der Straße bis ans Meer:


In Mangonui machten wir zur Einstimmung der körperlichen Tätigkeit nach dem faulen Wochenende erst ein mal einen kleineren Track. Klein - aber echt schön!



Hier sieht man das kleine, beschauliche Mangonui:





Am Ende führte uns dieser Pfad an ein kleines bewaldetes Stück am Meer, wo er sich aber bald verlor. Ganz typisch für den Busch hier sind diese struppigen Mini-Bäume, die nicht mehr ganz Gebüsch, auch noch nicht richtig Bäume sind: 




Etwas ganz Besonderes waren hingegen diese knorrigen, großen Bäume, die von Moos behangen ein bisschen wie aus einer anderen Welt aussahen. (Na, Frau Biologin? Hmm.. vielleicht Eichen?)





Die wuchsen hier um Manongui herum auf den saftigen Hügeln bis ans Meer. Wunderschön.




Und diese ist wohl unsere derzeitige Lieblings-Bucht in Neuseeland: Klein, saftig-grün, mit Bäumen links und rechts, klares ruhiges Wasser, keine Menschenseele.. Was will man mehr?




Hier kann man sich aussuchen, ob man auf weißem Sand oder saftigem Grün lesen möchte:









**************** Taupo ****************


Die nette Dame der Touristen-Information in Monganui legte uns außerdem ans Herz, doch noch mal nach Süden zu fahren nach Taupo. Dort gäbe es einen sehr schönen Track, der auf eine Halbinsel hinaus führte und einen tollen Blick zurück zu bieten hätte.

Tatsächlich hat es sich gelohnt, noch mal das Stück zurück zu fahren, denn die nächsten 2 Tage wurden super Wetter, und die Landschaft, die wir auf der Hinfahrt links liegen gelassen hatten, war völlig verwandelt! Echt Wahnsinn, was so ein bisschen besseres Licht ausmacht. Man kann plötzlich viel weiter schauen und die Farben sind einfach genial. Schaut selbst:


Hier stehen wieder diese Moos-behangenen (Eichen?) rum:



Die Halbinsel, auf der wir entlangwandern, mit Rückblick aufs Land, wie in der Touristen-Info versprochen:



Verschwitzt und heiß oben angekommen. Weiter gehts nicht, also gehts wieder zurück.


Hannes gönnte sich unten angekommen eine Abkühlung im (ja, noch immer) kühlen Meer:



**************  Puketi Forest  **************


Wo wir sowieso schon ein ganzes Stück zurück gen Süden gefahren sind, wollten wir noch den Puketi Forest mitnehmen. Das ist einer der letzten Landstriche mit einem zusammenhängenden, ursprünglichen Waldgebiet, wie es einst auf einem großen Teil der Nordinsel zu finden war. All die grünen Hügel mit Schafen und Kühen waren mal von solch einem Wald bedeckt:






Das Highlight dieses Waldstücks ist die Vielzahl an Kauri Bäumen, die hier wachsen. Kauris sind neben Kiwis (Vögel UND Obst), Farnen und Segelbooten ein berühmtes Markenzeichen Neuseelands. Die zu Deutsch  "Neuseeländische Kauri-Fichte" ist noch heute mit bis zu 50 Metern Höhe die größte Baumart in Neuseeland. Das größte Exemplar soll in den 1870er Jahren einen Stammdurchmesser von 8,54 Metern (Umfang 26,8 Meter) gehabt haben. Das Alter des größten noch lebenden Exemplars (51,2 Meter hoch, 13,77 Meter Stammumfang) wird auf 1500 Jahre geschätzt.

Hier ein paar der vielen Kauris im Puketi Wald:



Das Holz der Kauris ist unglaublich hart. Schon die Rinde fühlt sich eher wie Stein an als wie Holz. Mit dem Ankommen der weißen Siedler wurde der Bestand der Kauris stark dezimiert, und sie dürfen heute nicht mehr  wie damals für den Bau von Schiffen, Häusern, Möbeln, Wandvertafelungen, Zäunen, Fässern, Bottichen, im Bergbau, ... *lufthohl* - verwendet werden.




Und weils so schön war, haben wir ein Stückchen weiter südlich noch einen Walk in demselben Wald-Gebiet gemacht:



Hier gab es am Weg-Beginn eine Schuh-Putz-Station, wie man sie öfter mal in den Nationalparks findet. Die Kauris sterben nämlich seit ein paar Jahren an einer seltsamen Infektion (Kauri Dieback Disease), und die versucht man so gut es geht einzudämmen - auch wenn man gar nicht weiß, ob das Schuhe Putzen hilft. 



Kiwis sollen hier wohl auch leben. Wir haben keine gesehen, den hier haben wir bloß von einem Informationsschild abgeknipst:


....aber an so hellichtem Tage kann man auch keine Kiwis erwarten. Sind ja schließlich Dämmerungs- und Nachtaktive.



Auf dem Weg nach Norden haben wir eine "mal ganz andere" Straße bewählt, die quer durchs Land führte statt an der Küste entlang (von Mangamuka bis Totara). Zum Leidwesen unserer Bettlaken, die danach völlig verstaubt waren, führte dieser Weg über Schotterpisten, was das Zeug hielt. Aber es hat sich gelohnt, denn unterwegs konnten wir an einem ganz anders aussehenden Waldstückchen Pause machen, welches offenbar kommerziell bepflanzt und genutzt wurde, denn die Bäume hier erinnerten eher an den Harzer Wald denn an ursprünglichen Dschungel. Schon interessant, wie sich das Landschaftsbild innerhalb weniger Kilometer (dank menschlicher Nutzung) so stark verändern kann. Hübsch fanden wir diesen Wald auf jeden Fall auch!





**************** Karikari *****************


Dann ging es nach Karikari. Das ist eine Halbinsel nördlich von Mangonui. Wir waren in erster Linie hier, weil Evan (der neuseeländische Freund von Anette, bei dem wir letztes Wochenende mit Böllern gekracht haben) uns einen Schlüssel zu einer kleinen Strand-Hütte gab, das im Besitz seiner Familie ist und zum Verkauf steht. Er bot an, dass wir auf dem Grundstück übernachten könnten. Je nördlicher wir kommen, desto weniger kostenlose Stellplätze gibt es nämlich für Camper-Vans - ein brauchbares Angebot also!


Als wir an dem Strand (namens Tokerau Beach) ankamen, fanden wir den allerdings so unspektakulär und die Hütte war derartig heiß, dass wir nach einer kurzen Dusche direkt weitergefahren sind. Hier der Strand:


Die Leute hier nutzen den Strand offenbar eher für Ausflüge mit Jeep, Quad und Hund.



Vielleicht ist es Geschmackssache, aber wir fanden den Strand im Vergleich zu den schönen Buchten mit grasbedeckten Hügeln und moosbehangenen Bäumen ganz schön öde. Was meint ihr? Stimmt ihr uns zu?

Bald schon sind wir am nördlichsten Punkt Neuseelands,

bis dahin!

HanNZette.


Antworten (1)

Hans-Wolfgang
Schöne Landschaften und nicht überrannt von Leuten; da läßt sich sich gut entspannen.

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