Elise
Zuerst sind wir beruhigt, daß ihr so gut gelandet seid.
Weiterhin sind wir beeindruckt zu wissen, daß es so gute Gärtner in unserer Familie gibt, da müßt ihr dann auch bald mit Aufträgen rechnen.
Nun weiterhin viel Spaß und gutes Gelingen: O&OVeröffentlicht: 26.09.2016
Am 27.09.16 gegen 17 Uhr ortszeit sind wir sicher in Auckland gelandet. Puh! 5 Flüge in 3 Wochen müssen so schnell nicht wieder sein :D
Fakten: Neuseeland hat 4,2 Mio Einwohner, eine Fläche von 270.000 qm (Deutschland 360.000) und ist in eine Nord- und eine Südinsel unterteilt. Das Ganze sieht so aus:
Ihr könnt übrigens oben rechts auf "Karte" klicken und dann in jedem Post sehen, wo genau wir uns befinden!
Klimatisch ist es hier ähnlich wie Deutschland, nur nicht so extrem. Im Winter wird es in Auckland selten unter 10 Grad kalt, im Sommer nicht heißer als 30 Grad (obwohl die Sonne trotzdem ganz schöne Kraft hat). Aber landschaftlich ist es sehr anders, hier wachsen völlig andere Pflanzen und alles sieht irgendwie zauberhaft aus. Anette war ja bereits vor 10 Jahren für 4 Wochen in Neuseeland und war total begeistert. "Schönstes Land der Erde", sagte sie immer. Hannes hat noch nicht so viel vom Land gesehen, also sehen wir mal, ob er sich nach dem Jahr mit dieser Aussage identifizieren kann ;) Wir sind auch sehr gespannt auf die Südinsel, auf der Anette auch noch nie war.
Es tut auf jeden Fall sehr gut, im mild-klimatisierten Auckland zu sein. Es sind derzeit 18 Grad (19 Uhr) und es regnet voraussichtlich immer mal die nächsten Tage. Da wir gerade den neuseeländischen Frühling erleben, war der Regen zu erwarten, denn außer im Hochsommer (Januar - März) regnet es hier öfter. Glücklicherweise aber regnet es fast nie die ganze Zeit durch, sondern es ist meist wechselhaft. Wir genießen es auf jeden Fall, nach den 3 Wochen auf Bali mal wieder Pullover und Socken tragen zu können. Gestern durften wir sogar ein Kamin-Feuer genießen :D Super!
Ok, nun zu dem, was euch wahrscheinlich am brennendsten interessiert.. wo sind wir, was machen wir gerade?
Wir Wwoofen. Wwoo-w-was? "Wwoofing" ist im Grunde ein Tauschgeschäft aus Helfen im Garten/auf dem Feld/auf der Farm/im Haushalt/im Hotel... gegen Schlafplatz & Essen bei den Leuten, denen man hilft. Man arbeitet ca. 4-5 Stunden am Tag und muss dafür nichts für Essen und Unterkunft ausgeben - was in Neuseeland sehr teuer ist. Außerdem bekommt man so einen viel intimeren Einblick in das Leben der Landsleute, was sehr spannend ist. Die Original-Idee war, Menschen auf Bauernhöfe zu locken, um dort zu helfen. Inzwischen kann man auch in Hotels, bei Privatfamilien im Garten etc. wwoofen. Wer mehr über Wwoofing wissen möchte, schaut hier: https://de.wikipedia.org/wiki/WWOOF
Wir wwoofen momentan direkt in Auckland (größte Stadt Neuseelands mit 1,4 Mio Einwohnern; Hauptstadt ist übrigens nicht Auckland, sondern Wellington mit gerade mal 190.000 Einwohnern). Unsere Hosts (= Gastgeber) sind sehr nett! Sie hatten uns schon im Vornherein per E-Mail angeboten, uns vom Flughafen abzuholen. Luxus pur! Sie heißen übrigens Jill (Web-Designerin) und Amanda (Psychologin).
Wir waren sofort begeistert von den beiden. Am ersten Tag wurden wir wie gesagt vom Flughafen abgeholt (wo die arme Jill eine Stunde auf uns warten musste) und dann hatten wir gleich den ersten Erlebnis-Abend wenige Stunden nach unserer Landung: Wir waren Abendessen in einem Nord-Thai-Restaurant, zu welchem wir mit Roller & Fahrrad gefahren sind. Linksverkehr waren wir von Bali ja schon gewohnt. Jill und Amanda fuhren mit dem Roller voran, Hannes fuhr mit Jills sehr feschem(!) Fahrrad und Anette konnte zum ersten Mal auf einem Elektro-Fahrrad fahren, welches ziemlich Gas geben kann! Sehr witzig!
Die Straßen führen viele Hügel hinauf und hinab - Auckland ist sehr hügelig. Jill und Amanda wohnen ganz oben an einer seeehr steilen Straße. Anette kam mit dem Elektro-Rad nicht ein mal ins Schwitzen, Hannes dagegen musste nach halben Weg absteigen und schieben :P
Und hier wohnen Jill und Amanda (und für eine Woche auch wir): In einem schönen Holzhaus (typisch für Neuseeland) mit tollem, großen Garten, mitten in Auckland im Stadtteil Mt. Eden:
Wohnzimmer:
Küche (wir bekommen hier sehr gesundes Essen)
Unser Zimmer:
Garten vor dem Haus:
Hinter dem Haus:
Der Garten ist unser "Arbeitsfeld". Heute haben wir unseren ersten Arbeitstag hinter uns gebracht und uns tun ganz schön die Knochen weh :D Da es gestern geregnet hat und wir nicht arbeiten konnten (UND weil wir mit Amandas geduldiger Hilfe den halben Tag damit verbracht hatten, Sim-Karte fürs Handy, Bank-Accounts und Steuernummern zu beantragen), haben wir heute eine längere Schicht eingelegt (ca. 6 Stunden).
Wir haben den Garten von Laub (sooo viel Laauub) und Unkraut befreit, die Holz-Veranda abgeschrubbt und Riesen-Sitzkissen von Dreck befreit. Hier ein paar - sehr imposante, wie wir finden - Vorher-Nachher-Bilder aus dem Garten.
Ohne Laub:
Die Straße, in der wir wohnen, heißt übrigens "Landscape Road" - hier kann man erahnen, woher der Name kommt: Tolle Aussicht vom Berg ganz oben!
Drei Katzen gibt es hier auch - ziemlich fluffige, haarige Katzen. Aber bisher haben weder Hannes noch Anette Allergie-Ausbrüche erlitten. Toitoitoi.
Und jetzt gibt's gleich Abendessen. Morgen bricht Tag 3 in Neuseeland an. Und wir freuen uns auf die nächsten 362 Tage!! :)
Wir haben inzwischen eine Woche Woofing bei Amanda und Jill hinter uns gebracht, was teilweise recht anstrengend war, aber auch sehr lehrsam. Und jetzt haben wir sie auch endlich vor die Kamera gekriegt :)
Von links nach rechts: HanNZette, Jill, Amanda. (Warum Hannes so ein seltsames Gesicht macht, kann er selbst nicht sagen.)
War auf jeden Fall toll, die beiden kennenzulernen! Und wir haben jeder mindestens 300g pure Muskelmasse durch die Gartenarbeit angesetzt :D "stolz den Oberschenkel anspann". (Scherz. man sieht natürlich nix. Aber wir haben bisher keinen Muskelkater mehr bekommen, das kann nur ein gutes Zeichen sein :D)
Hier ein paar Bilder von unseren kleinen Ausflügen durch Auckland (im Stadtteil Mount Eden):
Hier wachsen ganz selbstverständlich Palmen im Vorgarten.
Aber am wichtigsten sind die schönen Farne, die man überall sieht!! Sie sind (neben dem Kiwi natürlich) typisches Markenzeichen Neuseelands. Man findet das Smybol vom Farn auf dem Teppich im Flughafen, an diversen Schildern und auf den Sitzbezügen in den Bussen in Auckland. Farne, Farne, Farne. Sie wachsen hier sehr vielfältig, teils riesengroß ("Baumfarne") und versprühen in den Wäldern eine urtümliche Atmosphäre.
Hier gibt's viele sehr hübsche Häuschen...
und auch ein paar weniger hübsche :p
Was auf jeden Fall auffällt: In Neuseeland gibt es viel mehr Eigentums-Häuser als vermietete Wohnungen. Die Preise für Häuser waren ursprünglich recht erschwinglich, aber wie alles andere ist auch das in den letzten Jahren teurer geworden.
Wir waren während dieser ersten Woche nebenbei in Auckland auf Autosuche. Die beiden im Internet hoch angepriesenen Auto-Märkte waren eher enttäuschend (Backpacker car market und Backpacker world). Sehr klein, wenige Autos, und schon gar nicht self-contained. Self-was? Wir suchten nach einem Van (kleiner Bus), der offiziell wie ein Wohnmobil alle Utensilien aufweist, damit man auch außerhalb vom Campingplatz stehen darf. Heißt: kleine portable Toilette, Waschbecken mit Elektro-Pumpe und großen Wasser-Kanistern, um eben "selbsterhaltend" (self-contained) zu sein.
Letztlich fanden wir unseren Van nicht auf einem dieser Märkte, sondern eher zufällig bei einem lokalen Auto-Mechaniker 30 min südlich von Mount Eden, der seit 10 Jahren Backpacker-Vans ausrüstet und einen sehr guten Ruf hat.
Und das ist es, unser neues Baby-Auto! Noch ist es recht spärlich ausgerüstet und innen etwas unansehnlich, aber daran arbeiten wir noch :)
Hier unsere "Küchenzeile" (weißes Schränkchen). Wasserhahn mit Elektropumpe, Waschbecken, Frischwassertank und Abwassertank unten im Schrank. Oben links Camper-Kochplatte mit Gas-Katusche. Links in dem Holzkasten hinterm Fahrersitz eine zweite Batterie, die während der Fahrt aufgeladen wird und dann für Strom für Handy etc. sorgt.
Hinten das Bett: Lässt sich umklappen zu Tisch und Sitzgelegenheiten. Unter den Sitzbänken gibt's viel Stauraum.
Das wichtigste: Wir gelten als self-contained und dürfen damit auch abgelegene - und meist kostenlose - Campingplätze tief in den Nationalparks nutzen!
Das wars erst mal für Auckland, wir haben alle unsere Ziele erreicht (erste Woche wwoofing, Auto gefunden) - und nun wir ziehen weiter!
Auf der linken Straßenseite geht es weiter zum nächsten Wwoofing-Platz in Thames. Der nächste Post von dort folgt in Kürze :)
Liebe Grüße an alle Leser!
HanNZette