Veröffentlicht: 30.04.2019
Letztes Wochenende ging es für mich mit Deborah, Paula und Luisa (drei anderen Au Pairs) für einen Kurztrip an die Westküste Irlands. Die Tour wurde von der Agentur der anderen Au Pairs angeboten und freundlicherweise war es auch für mich möglich, gegen einen kleinen Aufpreis, mitzufahren. Wir wurden früh in Dublin abgeholt und dann ging die 4 stündige Busfahrt in den Westen Irlands los: Mit 55 Au Pairs in einem Bus. Vier Stunden Fahrtzeit hören sich jetzt vielleicht relativ lang an, wenn man jedoch bedenkt, dass ich innerhalb dieser Zeit von der einen Küste Irlands zur anderen fahren kann, relativiert sich dieser Gedanke meiner Meinung nach ganz schnell wieder. Denn genau das ist es, was ich hier so toll finde. Auf Grund der kleinen Gesamtfläche Irlands ist es mir bisher so gut möglich gewesen, innerhalb kürzester Zeit in jeden Teil des Landes zu reisen. Denn das gibt einem die Chance, die Vielfalt Irlands wirklich kennenzulernen und ein Gefühl für das gesamt Land zu bekommen hinsichtlich Menschen, Natur, Akzenten usw.. Außerdem finde ich die Fahrten durch die "Pampa" auch immer sehr schön. Ich wohne ja in einem Vorort Dublins und erlebe Irland so nochmal auf eine ganz andere Art und Weise, als es der Fall wäre, wenn ich in einem kleinen Örtchen oder vielleicht sogar auf dem Land wohnen würde. Ich werde mich auf jeden Fall immer wieder an diese Busfahrten erinnern, die wunderschönen Landschaften, welche man dabei zu sehen bekommt, kleine Städtchen mit bunten Häusern (die sich aufgrund dessen alle sehr ähneln) und vieeeele Schafe. So musste unser Bus auf einer Landstraße tatsächlich kurz anhalten, um ein paar Schafe die Straße kreuzen zu lassen.
Der erste größere Stopp unserer Tour war an einer Raststelle, die jedoch im Obergeschoss eine Obama Ausstellung bereithielt. Mir war vorher nicht bewusst, dass Barack Obama irische Wurzeln hat: Der Vater seiner Ururgroßmutter war scheinbar Ire. Obama's Worte während seines Besuches in Irland 2011: "This little country, that inspires the biggest things - your best days are still ahead. Our greatest triumphs - in America and Ireland alike - are still to come... Remember that whatever hardships the winter may bring, springtime is always just around the corner." Übrigens wurde auch das Weiße Haus von einem irischen Architekten entworfen.
Der nächste Anlaufpunkt war dann der Killarney Nationalpark, auf den ich mich schon seit letztem Jahr freue. Der Park hat insgesamt eine Größe von über 100 km² und umfasst drei Seen. Da sich der Park im Südwesten Irlands befindet, wird er besonders vom Golfstrom beeinflusst und das Klima bietet bestmögliche Wachstumsbedingungen für die Pflanzen. Eines unserer Highlights waren definitiv die Rhododendron-Sträucher, welche zu dieser Jahreszeit in voller Blüte stehen. Auch die Aussicht über den See war wunderschön. Ich hätte dort gern mehr Zeit verbracht und wäre selbst etwas mehr auf Erkundungstour gegangen, das war uns innerhalb der gegebenen Zeit jedoch nicht möglich.
Der nächste Tag begann dann mit einem süßen Frühstück im Hostel: ganz klassisch Toast und dazu eine Auswahl aus Marmelade, Peanut Butter, Nutella und Honig :D. Vom Busfahrer wurden wir pünktlich abgeholt, um dann den "Ring of Kerry" zu fahren. Das ist eine Rundfahrt, welche wirklich einen tollen Einblick von dem bietet, was Irland landschaftlich zu bieten hat! Wir sind für eine Weile die Küste des Atlantiks entlanggefahren, nur um im nächsten Moment wieder Berge über Berge, wunderschöne unberührte Natur, Seen, grün und noch viel mehr grün zu sehen!
Nach einem erlebnisreichen Wochenende sind wir dann abends wieder in Dublin angekommen. Ich muss auch dazu sagen, dass wir unglaubliches Glück mit dem Wetter hatten. Es war Dauerregen angesagt und am Freitag wurde noch eine Sturmwarnung für das Wochenende verkündet, sodass z.B. die Cliffs of Moher (auch im Westen) gesperrt wurden. Das hat mir mein Gastvater erzählt und die Ironie an der ganzen Sache war, dass der Sturm "Hanna" hieß. Während ich also im Bus Richtung Westirland saß, ist der Sturm von dort in den Osten gezogen, sodass wir einander komplett verpasst haben.
Es fällt bestimmt auf, dass ich immer wieder das Wetter erwähne, aber das ist wirklich ein sehr wichtiges Thema in Irland. Als meine Familie über Ostern hier war, hat sie auch meine Gastfamilie kennengelernt und mein Gastvater hat dann gefragt, ob das Wetter auch so ein wichtiges Gesprächsthema in Deutschland ist (wir hatten uns gerade darüber unterhalten). Ich dachte im ersten Moment, dass es Ironie ist. Wir haben ihm dann erklärt, dass es zu Hause eher beim Smalltalk aufkommt. Hier spricht man darüber jedoch täglich, wenn nicht sogar öfter am Tag oder mit fremden Personen, die man während eines Spaziergangs trifft: "It's a lovely sunny day, isn't it?". Vor allem auch im Heim kommt das Thema sehr oft auf - ab und zu im 5 Minutentakt, da die Leute vergessen, worüber sie gerade noch gesprochen haben. Vorhin bin ich vom Tennis zurückgekommen und auch da war das erste Thema wieder die aktuelle Wettersituation :D.
Aber nochmal kurz zu dem Treffen meiner beiden Familien: meine Erwartungen wurden total übertroffen und es war einer der schönsten Tage meines Urlaubs mit der Familie über Ostern. Meine Gasteltern hatten uns für einen Spaziergang über den Killiney Hill am Ostersonntag abgeholt und danach sind wir noch zum Haus gefahren, damit meine Familie auch mal einen Einblick bekommt, wo ich denn eigtenlich wohne. Meine Gastmutter hatte am Wochenende erst den Gartensitzbereich hergerichtet und so konnten wir bei Sonnenschein und Kuchen alle schön zusammensitzen. Besonders schön fand dich auch, wie sich meine Gastkinder mit Layla beschäftigt haben - sie haben alle mit ihr mit dem Ball gespielt und Layla war so glücklich, dass sie tatsächlich geweint hat, als wir wieder gehen mussten. Die Zeit mit meiner Familie hat mir sehr gut getan, auch dass ich mit ihnen zusammen im Air BnB untergebracht war - ein Tapetenwechsel für ein paar Tage ist auch mal sehr schön. Ich habe ihnen meine Lieblingsorte, Cafes, Parks, Spaziergänge usw. in Dublin und Umgebung gezeigt und Mama war so begeistert, dass sie den Urlaub am liebsten verlängert hätte. Der Abschied war wieder ein bisschen traurig, aber mit der Aussicht, dass mein Aufenthalt ja in einigen Wochen schon beendet ist (aaaaaaah...) und wir uns dann für den nächsten gemeinsamen Urlaub wiedersehen. Die gemeinsamen Tage haben mir Kraft gegeben und ich freue mich besonders auf die noch kommenden Erlebnisse, aber auch schon langsam wieder darauf, nach Hause zu kommen :).
Liebe Grüße, Hanna ❣