Samstag, 27. August 2022

Heutige Route:

Roya (1458 m) - Col de Crousette (2480) - Stèle Vallette (2585 m) - Col des Moulinés (1977 m) - Pierre du Démant (1811 m) - Portes de Longon (1949 m) - Vacherie de Roure (1862 m)

Im Gîte de Roya bewirtet uns ein amüsantes Männerehepaar im gesetzteren Alter, sehr gastfreundlich, sehr kommunikativ, sehr hilfreich, und bisweilen keifen sie tatsächlich durchaus gutmütig wie ein Ehepaar. Gäste hat es wenige im 23-plätzigen Gîte. Wir sind vier Wanderer, wobei einer, ein gut fünfzigjähriger Wallone, der seit fünfzehn Monaten unterwegs ist, nicht nur wandernd, wie er dann hoch oben auf 2500 Metern erzählt, sich nicht zu uns gesellt bei Abendessen und Frühstück. Er scheint einzelgängerisch, mit autistischen Zügen, finden wir. Der andere Wanderer ist ein sympathischer jeune homme aus Lyon, Cyber-Spezialist, der eine Strecke, für die wir zwei Tage benötigen, in einem Tag absolviert. Er will in Bälde eine Stelle in Lausanne finden, was mit seinem Beruf kein Problem sein wird. Das Gespräch mit ihm ist kurzweilig und offen.

Dass wir gestern des Wetters wegen nicht mehr weiter wandern wollten oder konnten, stellt sich im Nachhinein als Glück heraus. In der Höhe muss es nämlich sehr heftig gehagelt haben, auch dort, wo wir zelten wollten (auf 2200 m Höhe). Wir finden viele Stellen mit Haufen von Hagelkörnern, und am Ort des Übernachtens ist es diesbezüglich fast noch schlimmer. Der Hirt dort erzählt uns, das ganze Tal von Longon sei weiss gewesen.

Die Wetterprognosen für heute sind an sich schlecht (ab Mittag), aber es beginnt dann erst ab ca. 17 Uhr zu regnen, gerade als wir das Zelt aufzustellen beginnen. Wir sind auf einer Weide mit Pferden, Kühen und Eseln. Weil Ignaz befürchtet, dass sie dann nachts auf unser Zelt trampeln, verjagt er sie möglichst weit weg. Nicht sie sind dann ein Problem in der Nacht, während der es zeitweise heftig regnet, sondern ein ungebetener Gast.

Der Tag ist wieder einmal lang, gut zwanzig Kilometer und ein paar Höhenmeter (siehe Route).