Veröffentlicht: 12.09.2020
Tag 10 (10. September 2020)
Den Vormittag lang genossen wir noch die Vorzüge des Campings. Wir duschten ausgiebig, frühstückten gemütlich, hingen die Kleider an die Sonne und wuschen das Geschirr noch einmal mit dem warmen Wasser aus dem Hahn.
Vor dem Mittag wanderten wir los. Die Sonne brannte einmal mehr auf unsere Häupter und der erste Aufstieg auf dem Asphaltsträsschen war etwas streng. Es folgte dann jedoch eine sehr gemütliche Wanderung durch einen lichten Wald aus Föhren (das Gleiche wie Kiefern) und Fichten (das sind Rottannen). Fleissig bildeten wir uns in Baumkunde. Nun sind wir fast schon Experten.
Nach etwa eineinhalb Stunden trafen wir am Fort Marié-Therèse ein, welches zusammen mit drei weiteren Forts zur Verteidigung von Sardinien-Piemont-Savoyen gegen Frankreich diente aber nie benutzt wurde.
Von dort aus wollten wir nach Modane stöpplen. Tatsächlich wurden wir schon vom zweiten Fahrer mitgenommen und vor dem Supermarkt in Modane abgeladen. Dort kauften wir für die nächsten Tage ein und gönnten uns danach ein ausgiebiges Zmittag an einem Tisch in der kleinen Stadt.
Nach dem Essen traf dann endlich Raphaela ein. Aus unserem Trio ist ein Quartett geworden.
Nach einer langen und erfolglosen Suche nach etwas Olivenöl und einem Abfallsack wanderten wir den sehr steinen Hügel hinter Modan hoch. Innert kürzester Zeit hatten wir um die 700 Höhenmeter zurückgelegt. Das Wetter wurde immer düsterer und es wurde allerhöchste Zeit einen Platz zum Übernachten zu finden. Als es schon eindunkelte quartierten wir uns an einem Fluss neben einem Militärbunker ein. Kurz nachdem wir die Zelte aufgestellt hatten begann es auch schon zu regnen. Trotzdem wurde Feuer gemacht und Simi und Rapha kochten Bulgur im Regen. Kurz darauf verkrochen wir uns in unseren Zelten.
Tag 11 (11. September 2020)
Heute Morgen war der Himmel wieder blau. Es gab Müesli und heissen Kaffee. Dann brachen wir zeitig auf. Der Weg begann einmal mehr Steil. Der Aufstieg lohnte sich jedoch. Es erwartete uns eine tolle Hochebene. Während des Mittagessens auf dem Col de la vallée étroite überlegten wir noch auf den Mont thabor auf 3 100 müM zu steigen. Da Wolken und Wind aufzogen entschieden wir uns jedoch für den direkten Weg bergab. Dieser war wunderschön. Sanfte Wiesen duchzogen von vielen Bächen, kleine Bergseen, schon herbstlich anmutende bunte Hänge und märchenhafte Lärchenwälder durften wir bestaunen. Trotz des kurzen Nieselregens genossen wir den Nachmittag.
Im Tal angekommen durften wir von einem Refugio (wir befanden uns nun im italienisch sprachigen Teil Frankreichs) etwas Olivenöl haben.
Weiter ging es noch eine gute Stunde bergauf auf den Col des thures, wo wir auf 2 200 müM unser Lager aufschlugen. Es gab ein Bad im tümpligen Bergsee und dann eine Rösti aus der schweiz mit feiner Pfeffer und Gemüsesauce. Es folgte eine Partie Tichu und eine Sternenklare Nacht.
Tag 12 (12. September)
Heute schliefen wir bis die Sonne uns aus dem Zelt trieb. Das Zusammenräumen war ausgiebig und wir wanderten nicht sehr früh los. Die Reise startete mit einem Schmalen Weg an einem kahlen, steilen Hang in Richtung L'aiguille rouge. Dann ein etwas steiler aber schöner Abstieg auf dem wir trotz Trockenheit eine gute Portion Butterröhrlinge fanden. Bei einem späten Zmittag wurden diese gleich im Risotto verarbeitet. Nach einem Bad im Bach und einigen Diskussionen zur Route ging die Reise im Tal, dem Fluss entlang weiter in Richtung Plampinet. Der Nachmittag war schon weit fortgeschritten und wir suchten uns einen Platz am Fluss zum übernachten. Es gab ein Feuer, Spiele und Pastapesto mit Oliven.