Veröffentlicht: 17.09.2020
Tag 15 (15. September 2020)
Nach einem wunderschönen Start in den Tag im sonnigen Kathedralwald am Lac de Roue ging es bergab durch einen extrem trockenen Kiefernwald. Unser Trinkwasser war wieder einmal knapp und so freuten wir uns sehr über den Brunnen, den wir in Château Queras vorfanden. Nur leider existierte der Früchteladen aus dem Reiseführer nicht mehr. Wir liefen noch ca. bis viertelnach Zwölf weiter und fanden dann ein sehr schönes Plätzchen am Fluss Guil. Eigentlich wollten wir in Molines-en-Queras einkaufen gehen. Wir entdeckten jedoch plötzlich, dass sich auf der anderen Flussseite ein Supermarkt befand. Dieser öffnete sogar schon un 15:15 statt erst um 16:30 wie jener in Molines. So plegerten wir noch eine Weile am Fluss, bis Rapha, Simi und Jana aufbrachen um den Fluss bei der nächsten Brücke zu überqueren. Alex brauchte etwas Risiko und überquerte den Fluss an Ort und Stelle in Unterhosen.
Nachdem wir für die nächsten beiden Tage eingekauft hatten, versuchten wir uns einmal mehr im Autostopp. Es ging nach Saint-Véran, der am höchsten liegenden Gemeinde von Europa, welche das ganze Jahr über bewohnt ist.
Ein sehr, sehr herziger und malerischer Ort, der uns etwas ans Graubünden erinnerte. Leider gab es keine Glacé mehr im Laden. So wanderten wir noch etwa eine halbe Stunde weiter ins Tal hinein, wo uns unser "Mitnehmer" einen Platz zum Übernachten empfohlen hatte.
Es war ein toller Platz am Waldrand mit einem Brunnen und sogar einem Tisch. Wir kochten zusammen Älplermagronen und eine gute Portion gefundener Schopftintlinge (ein echter Feinschmeckerpilz) und liessen es uns richtig gut gehen.
Bis zur Schlafenszeit wurden dann vor einem grossen, warmen Feuer Indianermärchen vorgelesen.
Tag 16 (16. September 2020)
Nach einer kühlen Nacht ging es heute früh los auf den Col blanchet auf fast 3 000 müM. Eine wunderschöne Wanderung durch das, sich langsam herbstlich färbende Vallon Blanchet. Wir waren zügig unterwegs und am Mittag auf dem Pass, wo es ein windiges Zmittag gab.
Nach dem Essen zogen Wolken auf und wir rechneten mit einem Gewitter. So brachen wir bald auf und setzten unsere Reise in Italien fort. Denn der Col Blanchet ist einer der Grenzberge zwischen Frankreich und Italien. Es ging zunächst bergab und dann einen kleinen Pfad, der etwas Trittsicherheit erforderte, entlang, bis zum Bivacco Enrico Olivero. Dieses lag einfach Traumhaft. Die Bergkulisse, die vielen Seen und die märchenhafte Landschaft waren atemberaubend. Trotzdem entschieden wir uns noch etwas weiter zu gehen.
Nun haben wir unsere Zelte am Lago Blu auf 2 600 müM. aufgestellt. Alex und Simi sind noch auf einen Gipfel geklettert und Rapha und Jana haben sich ein Bad im See gegönnt. Bald gibt es Znacht und danach hoffentlich eine nicht allzu frostige Nacht.