Unser Reisetagebuch
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Trollstigen, 01.08.2017

Veröffentlicht: 01.08.2017

Die Gunst und die Helligkeit der nächtlichen Stunde nutzend, fuhren wir mal wieder die ganze Nacht hindurch. Nachts sind die Straßen frei und so wirklich dunkel wird es auch südlich des Polarkreises immer noch nicht. Außerdem hatten wir unser nächstes Ziel im Auge: die Trollstigen (dt. Trollleiter) bei Geiranger. Diese sich beachtlich durch die Landschaft schlängelnde schmale Straße muss ein absolutes Highlight hier in Norwegen sein - und dementsprechend gut besucht. Deshalb wollten wir zu einer Zeit dort ankommen, zu der die Trollstigen möglichst unbefahren sind. Fünf Uhr morgens also, nachdem wir zwei Stunden gerastet hatten, schlichen wir tatsächlich die Serpentinen nach oben. Es war kalt, Temperaturen im einstelligen Bereich, und zu dem eisigen Wind nieselte es. Hinter dem großen modernen Betongebäude, der Empfangshalle für Touristen, führte ein schmaler Steg im Zick-Zack über flaches Wasser. Wie in China. Dort glaubt man, böse Geister wären nicht in der Lage um die Ecke zu gehen, und so gelangt man beispielsweise zu vielen Restaurants nur über kleine Zick-Zack-Brücken. Touristen jedoch hält offensichtlich kein Zick-Zack fern. Nicht mal zu dieser frühen Stunde. Dennoch: wir waren schwer beeindruckt! Und halb erfroren als wir das Auto wieder erreichten. Um uns die Kosten für mehrere Fährfahrten auf dem Weg nach Bergen zu ersparen, nahmen wir die E39. Aufgrund eines heftigen Sturms und starken Regenfällen in den letzten Tagen, war jedoch genau diese Straße ab Loen absolut dicht. Die Bergungs- und Aufräumarbeiten sollen einer freundlichen Norwegerin zufolge noch zwei bis drei Monate dauern. Bäume lägen quer und die Straße sei teils schon weggerutscht. Für uns bedeutete das einen zweistündigen Umweg fahren zu müssen, inklusive dreimaliger Fährfahrt. Im Nachhinein betrachtet war die Fähre jedesmal eine willkommene Abwechslung mit sauberen Toiletten. Zwischen 120 und 140 NOK bezahlten wir pro Überwassertransport. Bei Abfahrt und Ankunft wackelte es bedrohlich. Dieses Gefühl kam uns bekannt vor .. und da fiel es uns wieder ein: am Nordkap! Wichtiger Nachtrag: Wir erlebten am Nordkap ein Erdbeben mit! Wie ich das vergessen konnte? Ich weiß es nicht. Aber ohne Zweifel wackelte die Erde als wir dort oben waren. Voller Vorfreude auf die kommende Nacht erreichten wir nach nunmehr insgesamt schon wieder zwölf Stunden Fahrt - inklusive Pausen natürlich - unsere Bleibe in Bergen: ein cooles 4 Sterne Hotelzimmer.

Antworten (2)

Horst
Einfach toll!Da werden wir wohl nach Eurer Rückkehr in Verhandlungen über den Preis der Verlegerrechte dieser Berichte eintreten müssen. L.G OMA UND OPA

Christina
Erdbeben??? Auf eurer ToDoListe lasst ihr wohl nix aus 😉 Viel Spaß in Bergen und Leon: jetzt ist Zeit für frischen 🐟 auf dem Speiseplan! 😘

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