Unser Reisetagebuch
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Sevilla, 5.9. - 10-9.2018

Veröffentlicht: 10.09.2018

Mittwoch, 05.09.2018

Fast hatten wir das Gefühl, als würden wir Marokko mit dem Flugzeug verlassen. Mehrfache Passkontrolle, Gepäck- und Personenscanner, Wartehalle mit Duty-free-shop - aber nein, wir nahmen nicht den Luft-, sondern den Wasserweg, um von Afrika zurück in Europa einzureisen. Um die vielen Passkontrollen waren wir ehrlich gesagt eher froh, denn so wurde sichergestellt, dass wir auch ganz bestimmt den Ausreisestempel in Marokko und nach der einstündigen Schnellbootfahrt im Hafen von Tarifa, Spanien, den entsprechenden Einreisestempel für Europa bekamen. Ohne diesen nämlich, wären wir illegal Eingereiste und das wollten wir eher vermeiden. Nach knapp einer Stunden also gingen wir in Spanien von Bord .. und fanden uns in einer komplett anderen Welt wieder: plötzlich galten die Verkehrsregeln (nicht dass es in Marokko keine Stoppschilder u.ä. gegeben hätte, sie galten eben nur nicht), es wurde mit Euro gezahlt und bei der Kleidung galt „je kürzer desto besser“. Lediglich die Konversation gestaltete sich erheblich schwieriger. Nur sehr wenige hier sprechen mehr als ihre Muttersprache Spanisch. Die Frau am Busfahrkartenschalter gehörte nicht zu ihnen. Es brauchte eine ganze Zeit und insgesamt 6 Hände und 6 Füße, bis wir verstanden, dass der nächste Bus nach Sevilla komplett voll ist und wir 4 Stunden auf den darauffolgenden warten müssen. In der Enttäuschung darüber vergaßen wir gänzlich, dass wir Schüler& Studentin sind und bezahlten zu allem Überfluss den regulären Fahrpreis für das Ticket. Den Nachmittag verbrachten wir also auf einer Bank am sonnigen Busbahnhof, holten uns den einen oder anderen Sonnenbrand und spielten eine Runde Shoppingqueen. Um 16 Uhr machten wir es uns im Bus gemütlich und verließen diesen erst 4 Stunden später in Sevilla wieder. Und schon wenige Kilometer Fußmarsch später, erreichten wir unser hübsches Hotel. Offensichtlich hatten wir versehentlich den VIP-Status gebucht und landeten völlig muffelig, schwitzend und überrumpelt in der sog. Level-Lounge, wo sich auch die im Preis inbegriffene Level-Snackbar befindet. Lauter Leckereien befinden sich dort, von denen wir nach Herzenslust naschen dürfen. Nette Überraschung nach diesem langen Reisetag.

Donnerstag, 06.09.2018 - Montag, 10.09.2018

Die letzten Tage unserer Reise waren zweigeteilt. Da gab es jeden Tag ein Häppchen Kultur in Form von Baukunst oder Kulinarik - gerade soviel, wie wir nach den fast 3 Wochen Marokko noch genießen konnten - sowie ausgiebiges Bauch-in-die-Sonne-Strecken am Pool. Ich musste mir eingestehen, dass ich mich beim Packen ausschließlich auf Marokko fokussierte und dabei sexy-Sevilla völlig vergaß. So blieb uns am ersten Vormittag nichts anderes übrig, als das nahegelegt Shoppingcenter ausgiebig zu besichtigen. Kein schlechter Ort für Einkäufe ist Sevilla, muss ich sagen! Aber auch kulturell hat diese Studentenstadt einiges zu bieten: Torre del Or, die Kathedrale, der Parque Marie-Luise und und und. Diesen Sehenswürdigkeiten widmeten wir einen weiteren Vormittag, während wir den Abend gemütlich am Pool und in der Lounge ausklingen ließen. Der folgende Samstag kam ziemlich trüb daher - optimal für Leons dicke Lektüre und meine Vorfreude auf Fitness. Auch Sport war allerdings nicht Teil der Reisepläne, sodass der Schlafanzug herhalten musste. Einen anderen Abend wiederum verbrachten wir in Sevillas Innenstadt, wo wir unzählige Hochzeitsgesellschaften vorfanden - teils im Marsch durch die Straßen ziehend, teils die Kneipen besetzend. Selten habe ich so viele top gestylte, gutaussehende Damen und Herren an einem Ort gesehen. Der eigentliche Grund für diesen abendlichen Ausgang war unser geplantes „Tapas-Bar-Hopping“. Überall mal reinstreunern, probieren und weiterziehen. Die Wirklichkeit müsste man vermutlich eher „Tapas-Bar-Hocking“ nennen, denn in der ersten Bar, war der Koch noch nicht im Dienst, während der Koch der nächsten Bar einem Gott glich und wir bis zum Platzen immer mehr bestellten. Dazu ein Bier. Kein schlechter Abend.

Jetzt freuen wir uns auf zuhause, auf den Alltag und ein bisschen auch auf frisch gewaschene T-Shirts.

Antworten (1)

Horst
Toll!!Jetzt müsst Ihr die Tapas in die Erinnerungskiste geben und aufs Teller kommen Allgäuer Kässpatzen oder Omas Schweinebraten.L.G