Geschichten vom roten Rucksack 2.0: Die Krabbencrew
Geschichten vom roten Rucksack 2.0: Die Krabbencrew
vakantio.de/geschichten-vom-roten-rucksack

Vier Tage in Los Angeles

Veröffentlicht: 01.03.2020

Wir kommen morgens früh in Los Angeles oder Stadt der Engel an, als die Sonne aufgeht.

Ich bin ziemlich müde und abgekämpft, weil der Flug so anstrengend war. Der Flughafen in L.A. ist so riesig: Das sind wir nach dem kleinen Flughafen in Hilo gar nicht mehr gewöhnt. Unser Gepäck finden wir sehr schnell und so kommen wir auch schnell aus dem Flughafen raus. Mit einem Busshuttle werden wir zur Metro gefahren. Dort kaufen wir eine Karte, mit der wir Metro und verschiedene Busse fahren können. Die TAP-Karte ist wie eine Chipkarte und wird vor der Fahrt aufgeladen. Papiertickets gibt es hier nicht mehr. Entweder benutzt man die TAP oder man zahlt die einzelne Fahrt beim Fahrer. Wir fahren bis nach Downtown Korea Town. Hier ist unser Hostel. Das Hostel ist jedoch geschlossen und auf unser Klingeln reagiert keiner. Egal! Dann holen wir uns jetzt einen Kaffee. Wir laufen in die eine Richtung: alle Geschäfte haben geschlossen. Wir laufen in die andere Richtung: alle Geschäfte haben geschlossen. Morgens vor 10 oder 11 Uhr hat einfach noch nichts geöffnet. Wir finden einen Kaffeeladen, der doch schon offen hat und so gönnen wir uns erstmal einen leckeren Kaffee. Ich bin froh, dass ich meinen Rucksack absetzen kann. Der Sonnenbrand zwickt doch ein bisschen. In Tom´n Toms Coffee suchen wir die Sehenswürdigkeiten für die nächsten Tage heraus. Um zirka 10 Uhr kommen wir dann endlich ins Hostel, aber noch nicht in unser Zimmer. Die großen Rucksäcke können wir trotzdem schon im Hostel abladen. Dann geht es los! Wir erkunden die Stadt. 

Beim Besucherinformationszentrum besorgen wir uns ein paar Infos über die Sehenswürdigkeiten. Da wir im Finanzviertel gelandet sind, laufen hier viele schick gekleidete Menschen herum, die scheinbar ihre Mittagspause in den vielen Essensgeschäften verbringen. Das erste Gebäude, das wir betreten ist die öffentliche Bibliothek: ich möchte die vielen Regale mit den Büchern sehen, Julian möchte das Gratis Wlan nutzen. Als wir die Bibliothek betreten, bin ich verwundert, wie modern das Gebäude von innen ist. Bei einem Brand wurde das Gebäude komplett renoviert.

Erkundung Downtown
die Bibliothek von außen...
... und von innen.
das Finanzviertel
das Besucherinformationszentrum

Julian sucht die Verbindung zu einem Taco Restaurant und zum Staples Center heraus. Besonders gut gefällt mir, dass man über Google Maps auch die Navigation mit dem Bus und der Metro nutzen kann. Es ist sogar mit den Bussen und Metros verbunden, sodass man den Standort des Busses oder der Metro, auf die man gerade wartet, sehen kann. Wir entscheiden uns, die Strecke zu Fuß zu laufen.

Die Stadt ist einfach so unglaublich riesig und in Blöcke aufgeteilt. Die Straßen sind fast schnurgerade und viele Meilen lang. Das heißt, wenn man schon in der richtigen Straße steht, muss man oft trotzdem den Bus nehmen, um an einen bestimmten Punkt anzukommen.

Wir machen Halt in einem Taco-Laden. Die Tacos sind sehr lecker, wenn auch schwer zu essen. Nach der Stärkung beginnen wir mit unserem kleinen Spaziergang zum Staples Center. Das Staples Center ist ein riesiges Stadion oder eine Multifunktionsarena für unterschiedliche Sportarten und Konzerte nutzbar. Dort fragen wir nach den nächsten Spielen: Heute ist ein Eishockey- und am Freitag ein Basketballspiel. Da die Karten so teuer sind, entscheiden wir uns gegen einen Besuch. Später am Abend, als wir unsere Zimmernachbarn kennen lernen, erzählt uns einer, dass circa 64 Dollar für ein Basketballspiel echt günstig ist. Er hat 120 Dollar bezahlt und das sind immer noch nicht die teuersten Karten. Vor dem Staples Center machen wir ein paar Fotos und gehen dann in eine Bar. Nach der Erfrischung fahren wir zu unserem Hostel zurück, um unser Zimmer zu beziehen. Die drei, die schon im Zimmer sind, sind alle sehr nett. Da es ein reines Männerzimmer ist, gibt es das Käsefuß-Aroma inklusive. Abends, nach dem wir uns ein bisschen entspannt haben, erkunden wir nochmal Korea Town und kaufen ein. Der Plan für morgen: Hollywood besuchen!

auf dem Weg zum Staples Center
auf dem Weg zum Staples Center
das Staples Center
das Staples Center
die Bar in der Nähe vom Staples Center

Am nächsten Morgen fahren wir mit dem Bus nach Hollywood. Wir verpassen unseren Anschlussbus und gehen zu Fuß zum Walk of Fame. Dadurch sehen wir viel mehr Sterne, als wenn wir den Anschlussbus bekommen hätten: Glück im Unglück. Am Anfang der Straße kenne ich viele Stars gar nicht. Dann wird es voller und die Stars auf den Sternen sagen auch mir was. Julian wird von einem Spiderman angequatscht und lässt sich in ein Gespräch verwickeln. Ich soll Fotos von den Beiden machen. Danach muss ich mit Spiderman posen. Am Ende will er Geld haben und somit sind wir voll in die Touristenfalle getappt! Bei Superman winken wir direkt ab, als er auf uns zu kommt. In einem Shoppingcenter besuchen wir erneut ein Besucherinformationszentrum und lassen uns die Verbindung zum Rodeo Drive und zum Griffith Park geben. Auf dem Weg zum Bus werden wir noch von mehreren Superhelden angesprochen. Außerdem bekommt Julian eine CD gratis geschenkt. Der Künstler will sie signieren und verwickelt Julian wieder in ein Gespräch. Auf einmal ist die CD gar nicht mehr gratis und Julian gibt sie zurück. Ich bin währenddessen schon weitergegangen. Ich muss lachen, weil Julian schon wieder in die Touri-Falle getappt ist. Jetzt haben wir beide gelernt. Egal, wer uns versucht anzuquatschen oder etwas hinhält, das gratis ist, winken wir immer dankend ab.

die Karte vom Walk of Fame
Hier beginnen die Sterne.
Unser Touristen-Erlebnis...
das Shoppingcenter...
... und der Ausblick auf das Hollywood Sign.
Blick auf den Walk of Fame
Hand- und Fußabdrücke der Stars
... von Ryan Gosling und Emma Stone
der Stern von Walt Disney
die Sterne der Stars
die Sterne der Stars
die Sterne der Stars
die Sterne der Stars
die Sterne der Stars
die Sterne der Stars

Wir steigen schon eine Haltestelle vor dem Rodeo Drive aus und laufen durch Beverly Hills. Sogar an der Straße sind die Parks grün und die Anlagen gepflegt. Die Häuser sind schön und haben kleine Gärten. Alles ist grüner, schöner und viele teure Autos fahren durch die Straßen. Hier leben auf jeden Fall die Schönen und Reichen.

Beverly Hills
Beverly Hills

Der Rodeo Drive ist eine Straße mit teuren Boutiquen, Kunsthändlern und Geschäften. Wir laufen staunend die Schaufenster ab. Was mir direkt auffällt ist, dass es keine Preisschilder in den Schaufenstern gibt. Wer hier einkauft, der muss nicht aufs Geld achten. Wir flanieren nur durch die Straße und steigen dann in den Bus Richtung Griffith Park ein.

Rodeo Drive
Rodeo Drive
Rodeo Drive
Nebenstraße beim Rodeo Drive
Nebenstraße beim Rodeo Drive
Rodeo Drive

Wir kommen am Griffith Observatorium an, genießen die Aussicht über L.A. und sind dem Hollywood Sign nähergekommen. Das Griffith Observatorium ist eine Sternenwarte, die wissenschaftliche Ausstellungen und ein Planetarium beherbergt. Durch den Griffith Park verlaufen viele Wanderwege und eine Wanderung führt auch hoch zum Hollywood Sign. Leider sieht man die Buchstaben dann nur von hinten. Da es schon spät ist und die Sonne untergeht, entscheiden wir uns nur für eine kleine Wanderung in die Nähe des Hollywood Sign. Als wir den Berg hochwandern, stellt Julian fest, dass ich immer anfange zu motzen, wenn es bergauf geht. Ich muss lachen, bin aber auch froh, als wir endlich unseren ausgewählten Berg hochgeklettert sind. Wir machen einige Fotos und laufen zurück.

Im Griffith Park soll es auch Berglöwen geben. Bei jedem Rascheln im Gebüsch hofft Julian auf eine Sichtung. Es sind aber nur Vögel und einmal ein kleines Kaninchen.

Besonders spannend finde ich, dass im Griffith Park und in dem Observatorium Filmszenen von La La Land und Lucifer gedreht wurden. Als ich im Internet recherchiere, finde ich Bilder von den Filmszenen und der aktuellen Umgebung. Oft werden kleine Details, wie beispielsweise Sitzbänke an den Fußwegen, extra für die Filme geändert. Wir wollen noch ein Stück weiter den Berg und die Straße herunterlaufen, bevor wir wieder in den Bus einsteigen. Auf dem Weg runter, fährt der Bus aber an uns vorbei bevor wir die Haltestelle erreichen. So müssen wir ein bisschen länger auf den nächsten Bus warten. 

im Griffith Park mit Blick Richtung Hollywood Sign
das Griffith Observatorium
Ausblick über L.A.
Ausblick über L.A. am Griffith Observatorium
das Griffith Observatorium
der steile Weg nach oben...
... Julian hat´s nicht leicht mit mir.
ein weiterer Blick auf L.A.
dem Hollywood Sign so nah
Endlich wieder strahlende Gesichter
auf dem hinteren Hügel ist das Observatorium
das Hollywood Sign
Klettertour nach unten

Wir machen uns auf den Weg nach Santa Monica zum berühmten Pier. Mit dem Bus und der Metro sind wir ca. eine Stunde unterwegs und so ist es schon dunkel und kalt, als wir ankommen. Das Salz vom Meer legt sich direkt auf unsere Haut und so entscheiden wir uns am nächsten Tag nochmal hier hin zu fahren, um alles im Hellen zu erkunden.

der Santa Monica Pier
Santa Monica Pier = letzter Stopp der Route 66
das beleuchtete Riesenrad am Santa Monica Pier
Santa Monica bei Nacht

Am nächsten Morgen machen wir uns direkt auf dem Weg nach Santa Monica. Wir mich kennt weiß, dass ich morgens gerne schlafe und nicht so richtig wach bin. Als wir in Santa Monica ankommen, wollen wir am Pier unsere Brote frühstücken. Julian hat alles eingepackt, was im Kühlschrank war. Ich musste nur das Brot einpacken. Was beim Frühstück fehlt, ist natürlich das Brot. Die erste mittlere Krise ist angebrochen und so müssen wir unsere Salamischeiben ohne Brot essen. Gut, dass wir noch Croissants dabei haben und so trotzdem satt werden. Die Krise ist mit den gefüllten Bäuchen überwunden. Endlich erkunden wir den Pier. Hier gibt es viele Restaurants, Geschäfte, Straßenhändler und ein Teil ist wie ein Jahrmarkt aufgebaut. Der Pier ist das Ende der berühmten Route 66, die vom Osten in den Westen durch die USA führt.

Am Anfang des Piers, der noch auf dem Land liegt, gibt es ein wunderschönes Karussell, das mir wirklich sehr gefällt. Auf dem Karussell sind zwischen den vielen Pferden auch ein Schwein und eine Ziege. Leider sieht man das auf dem Bild nicht.

Santa Monica Pier bei Tag
Päuschen am Santa Monica Pier
Eingang zum Jahrmarkt
auf dem Santa Monica Pier
das Riesenrad am Tag
Blick Richtung Santa Monica
das schöne Karussell am Anfang des Piers

Nachdem Julian einen kleinen Abstecher in das Aquarium unter dem Pier gemacht hat, laufen wir am Strand entlang Richtung Venice Beach. Hier fahren viele Fahrradfahrer, Inlineskater und Skater, aber auch Jogger sind auf dem extra ausgebauten Fahrrad- und Fußweg unterwegs, der direkt neben dem Strand langläuft. Nach zwei Meilen, vorbei am Muscle Beach, an dem einige Fitnessbegeisterte trainieren, machen wir in einer kleinen Bar einen Stopp. Am Venice Beach gibt es viele Obdachlose, die an der Promenade Sachen verkaufen, aber hier auch wohnen und ihre Zelte aufgeschlagen haben. Wir laufen zu einem Skater Park, der direkt am Venice Beach liegt und schauen uns einige Minuten die Skater an. Nachdem Julian erzählt, dass er früher auch ein Skatboard hatte, erzähle ich von meinen Skatboard-Erfahrungen. Erst zum Schluss erwähne ich, dass es sich dabei um ein Finger-Skatboard gehandelt hat. Naja… ich glaube es war aus dem Mickey Mouse Heft.

Muscle Beach
Venice Beach mit Blick Richtung Santa Monica Pier
Fahrrad- und Fußweg am Venice Beach
der Skaterpark
der Skaterpark
Promenade am Venice Beach

Der Stadtteil Venice sollte dem italienischen Venedig nachempfunden sein. Viele Jahre wurde sich nicht mehr um die angelegten Kanäle gekümmert. Da viele Kanäle so renovierungsbedürftig waren, wurden sie zugeschüttet und Straßen gebaut. Heute gibt es nur noch ein kleines Viertel, das diese Kanäle hat. Dorthin laufen wir und bewundern die schönen kleinen Häuser und die Kanäle mit ihren Brücken. Jedes Haus ist sehr individuell gebaut und wirklich schön anzusehen. Nach diesem Abstecher laufen wir zu einem Burgerladen, der uns empfohlen wurde. Er heißt In-N-Out Burger und hat nur drei Burger und Pommes zur Auswahl. Die Pommes werden im Restaurant aus frischen Kartoffeln zubereitet. Nach einem Cheeseburger und einem Double Double Burger, die sehr lecker waren, sind wir dann mit Bus und Metro zurück zum Hostel gefahren.

die letzten Kanäle des Stadtteils Venice...
mit seinen schönen Häusern.
Fußweg an den Kanälen
Blick auf die Fußgängerbrücken über die Kanäle
auf einer Brücke
Blick in die andere Richtung
auf dem Weg zum Burerladen
unsere Burger von In-N-Out Burger

Heute Morgen, nachdem wir aus gecheckt haben, fahren wir zum Bahnhof. Jetzt beginnt unser Zug-Abenteuer!

Wir fahren mit dem Coast Starlight von L.A. nach Seattle. Die Zugfahrt geht an der Westküste der USA entlang und dauert circa 33 Stunden. Am 01.03. um 8 Uhr abends kommen wir dann in Seattle an. Es soll sich um die schönste Zugstrecke der Welt handeln. Wir werden berichten!

Rucksack auf und los!
Snack vor der Abfahrt
Warten auf den Zug
endlich einsteigen


Unser Fazit von Los Angeles: Die Stadt hat uns wirklich sehr gut gefallen. Es gab viele freundliche Menschen, die uns ihre Hilfe angeboten haben, wenn wir mit dem Metro- oder Stadtplan in der Hand gestanden haben. Negativ aufgefallen ist uns, dass es auch einige seltsame Leute gibt. Aber das gibt es in jeder großen Stadt.

Auto fahren möchte ich hier eher nicht. Dafür sind wir mit unserer TAP Karte sehr gut zurechtgekommen. Teilweise haben die Busse viel Verspätung, was aber einfach am Verkehr liegt.

Das Wetter hat die vier Tage sehr gut mitgespielt und wir hatten immer Sonnenschein. Die Umstellung von Hawaii war somit wirklich leicht.

Es gibt viele sehenswerte Stadtteile und wir sind sehr froh, dass wir einen kurzen Abstecher hierhin gemacht haben.

Bye L.A. 😊

Antworten

USA
Reiseberichte USA
#l.a.#santa#monica#pier#musclebeach#venicebeach#venice#hollywood#griffith#park#observatorium#koreatown#walkoffame