Veröffentlicht: 29.06.2020
Heute ist Julians Geburtstag! Herzlichen GlĂŒckwunsch, mein ZĂ€nki!Â
Gestern haben wir zwei in seinen Geburtstag rein gefeiert. Es gab Bier und Cider und nach einem umgetexteten Geburtstagssong durfte Julian seine Geschenke auspacken. Er hatte sich eine Sonnenbrille gewĂŒnscht, die wir gemeinsam ein paar Wochen vorher gekauft haben. AuĂerdem habe ich ihm ein FuĂband selbst geknĂŒpft und den berĂŒhmten Schokokuchen gebacken.Â
Da wir gestern gearbeitet haben, waren wir nach der Bescherung und einem StĂŒck Kuchen so mĂŒde, dass wir schlafen gegangen sind.
Heute morgen gibt es dann einen Kaffee und Kuchen zum FrĂŒhstĂŒck. Ich habe fĂŒr den Tag einen Ausflug geplant. Aber erzĂ€hle Julian am Anfang nicht, wohin es geht. Als wir dann vormittags bei Sonnenschein los gehen, laufen wir erst Richtung Wasser und Julian versucht zu erraten, was wir heute machen:Â
"Wir werden mit dem Wassertaxi nach Nord-Vancouver fahren!" - "Falsch!"
"Wir werden ein Fahrrad leihen!? Ach ne, du trĂ€gst ja ein Kleid..."Â
"Machen wir eine Stadt-FĂŒhrung? Ach ne, wir hatten ja keinen festen Zeitplan!"
"Oder machen wir eine Indoor AktivitÀt wie 3-D Minigolf?" - "Auch falsch..."
Nach ein paar Minuten zu Fuà sind wir ganz nah an Chinatown. Das ist der Startpunkt meiner Unternehmungen und Julian errÀt tatsÀchlich den ersten Punkt: das schmalste GebÀude der Welt.
Wir machen erst paar typische Touristen-Fotos und uns dann weiter auf den Weg zum nÀchsten Punkt.
Im Internet habe ich einen Park gefunden, der sehenswert sein soll: Es ist der Dr. Sun Yat-Sen Classic Chinese Garden
Leider ist der komplette Park geschlossen und wir können nur durch das Tor schauen. Es sieht wirklich sehr schön aus und wir entscheiden uns nochmal wieder zukommen, wenn der Park wieder eröffnet ist.
Der nĂ€chste Stopp ist der Andy Livingstone Park. Hier setzen wir uns auf eine Wassertreppe, genieĂen die Sonne und machen ein kleines Picknick. Ich habe ein paar StĂŒcke Kuchen eingepackt. đđ€€
Nach der kleinen StĂ€rkung fĂŒhre ich Julian zum nĂ€chsten Punkt. DafĂŒr mĂŒssen wir durch die gruselige East Hastings Street. Da es hell und sonnig ist, fĂŒhlen wir uns nicht ganz so unwohl. Aber wir beeilen uns schon, die StraĂe zu verlassen. Als wir in die Ziel-StraĂe einbiegen, kann ich unseren nĂ€chsten Stopp schon sehen. Ich mache Julian darauf aufmerksam und beobachte gespannt seine Reaktion. Ich habe das Police Museum and Archives fĂŒr einen Besuch ausgesucht. Julian ist erstmal ein bisschen verhalten... "Ins Museum? ... Okay..."
Aber das Museum ist richtig spannend und sehenswert. Hier gibt es so viel zu sehen und zu lesen und einige RĂ€tsel zu lösen. Es ist nicht riesig, aber dafĂŒr umso informativer. Es geht als erstes um die Geschichte der Vancouver Polizei und um das Thema StraĂenverkehr. Im nĂ€chsten Raum geht es um das Thema Moral. Darauf folgt ein Raum zum Thema Ermittlungen und Ermittlungsverfahren. Der nĂ€chste Raum zeigt wahre KriminalfĂ€lle inklusive der Ausstellungs- und BeweisstĂŒcke. Da das Museum in den ehemaligen RĂ€umlichkeiten der Gerichtsmedizin ist, folgt auch ein Raum, der sich um dieses Thema dreht. Besonders spannend sind hier die in Alkohol eingelegten Körperteile. Das klingt jetzt ein bisschen makaber, aber es ist wirklich sehr interessant sich alles anzusehen. In dem Fenster dieses Raumes ist ein Loch von einer PistolenhĂŒlse. Die Geschichte dahinter ist, dass es einen Anschlag auf den - zu der Zeit einzigen - Gerichtsmediziner gab, damit er nicht herausfinden konnte, was mit dem Toten passiert ist. Die Kugel verfehlte jedoch den Gerichtsmediziner und der TĂ€ter wurde festgenommen. Der letzte Raum zeigt Bilder von Polizisten und Polizeihunden, die im Einsatz gestorben sind und durch diesen Raum niemals vergessen werden sollen. Die Ausstellung ist jedoch noch nicht beendet, da es einen weiteren Raum am Ausgang gibt, dessen Thema immer wechselt. Im Moment geht es um Waffen, Gewehre und selbstgebaute Waffen.
Nach der Ausstellung laufen wir zum letzten Punkt, den ich in Chinatown heraus gesucht habe. Jetzt kommt der eigentliche Höhepunkt des Tages! Auf Empfehlung eines Kollegen möchte ich mit Julian bei Besties Essen gehen. Hier soll es richtig leckere deutsche Currywurst geben, wie man sie aus Berlin kennt. Als wir dort ankommen, bin ich richtig enttĂ€uscht, weil man in dem Restaurant nicht sitzen darf, sondern das Essen nur mitnehmen kann.Â
Daher entscheiden wir uns, dass wir in den Stadtteil Yaletown gehen und uns dort in eine Brauerei setzen, die Julian mit seinen Kollegen vor ein paar Wochen besucht hat. Dort wollen wir dann zusammen ĂŒberlegen, wo wir essen können.
Als wir in der Brauerei ankommen, gönnen wir uns ein erfrischendes Bier und eine Portion Knoblauch-Pommes fĂŒr den ersten Hunger. Als wir die Kellnerin fragen, ob Julian ein T-Shirt als Geschenk bekommt, weil heute sein Geburtstag ist, fragt sie erstmal ihre Kollegen: "Ein T-Shirt haben wir nicht, dafĂŒr habe ich etwas besseres!" Julian bekommt ein Bierglas von der Brauerei geschenkt. Es hat eine "Reorder-Line". Das ist eine Linie, bei der man sein nĂ€chstes Bier bestellen sollte, damit man nie "auf dem Trockenen" ist. đđ»
Julian freut sich sehr. Doch beim Aufstehen stoĂe ich versehentlich an mein leeres Glas, das umfĂ€llt und einen dicken Sprung bekommt. Die Kellnerin sagt uns, dass das nicht schlimm ist. Aber mir ist es so peinlich in dem Moment. đ€Š
Wir machen uns auf den Weg zurĂŒck in Richtung unseres Apartments. Dort haben wir uns ein japanisches Restaurant ausgesucht, das direkt neben unserem GebĂ€ude liegt. Das Essen ist unglaublich lecker und wir genieĂen die drei GĂ€nge: Erst gibt es eine Suppe und dann rohen Thunfisch und Lachs. Julian hat Reis mit HĂŒhnchen bestellt und ich habe den Reis mit Rindfleisch ausgewĂ€hlt. Danach bestelle ich mir noch Mochi-Eis als Nachtisch und Julian bestellt sich eine Sushi-Rolle.Â
Danach gehen wir nach Hause und lassen den Tag entspannt ausklingen.