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Xiamen und Hong Kong

Veröffentlicht: 16.10.2016

In Xiamen angekommen ging es erst mal mit dem Bus Richtung Hostel (das dieses Mal auch tatsächlich an beschriebener Stelle zu finden war!!!). Auf der Busfahrt war noch deutlich die Zerstörung und Verwüstung zu sehen, die ein Taifun am 15.9. hier angerichtet hat. Überall umgefallene Bäume, abgebrochene Äste und heruntergerissene Planen/Fassaden! Die Leute waren immer noch mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. So gesehen hatten wir Glück im Unglück: Hätten wir unsere Reise wegen Stephans Verletzung nicht um 3 Wochen verschieben müssen, so wären wir zum Zeitpunkt des Taifuns genau in der Region gewesen bzw. hätten unsere Pläne über den Haufen werfen müssen...

Das Hostel war diesmal ganz nett eingerichtet und hatte einen schönen Gemeinschaftsbereich. Leider waren nicht viele Gäste da bzw. die, die da waren waren Chinesen und konnten kein Englisch. In der Nähe des Hostels gab es einige Läden und Restaurants, wobei Restaurants etwas übertrieben ist, Essenssstände mit Plastikhockern trifft es wohl eher... Wir sind dann aber doch fündig geworden und bestellten (per iPad) in einem auf Minusgrade heruntergekühltem Restaurant eine leckere Fischsuppe. Wie wir um halb elf abends dann noch feststellen durften, gingen die anderen Hostelgäste wohl nicht essen, sondern kochten sich noch was in der Küche, was wir leider durch unangenehme Gerüche, die in unser Zimmer strömten, mit bekommen haben :-(

Die nächsten zwei Tage erkundeten wir Xiamen: die Fußgängerzone und Einkaufsstraße, den Hafen, den Nanputo Tempel mit anschließendem Felsenberg + Aussicht, den Strand und den Botanischen Garten der Uni. Alles sehr schön und bei gutem Wetter bestimmt noch schöner, aber wie so oft hatten wir damit nicht sonderlich viel Glück...

Wir fühlten uns trotzdem sehr wohl in Xiamen, auch wenn wir mehr Englischsprechende erwartet hätten und auch irgendwo mal was von einer Studentenstadt mit Bars usw. gelesen hatten?! Naja, am dritten Tag kochten wir uns dann auch mal was selbst zu Abend. Das erste Mal seit unserer Abreise! Auch wenn es eigentlich nur Nudeln mit frischen Tomaten und Frühlingszwiebeln waren, schmeckten sie im Wok angebraten gleich asiatisch ;-) 

Am letzten Tag schlenderten wir noch über einen Markt und aßen etwas. Das haben die Chinesen schon raus! Einfach die Sachen, die man möchte aussuchen, noch ne Portion Reis dazu, hingesessen wird sich, wo gerade Platz ist und dann wird im Stillen geschaufelt. In unserem Fall am Tisch mit drei netten Herren von der Müllabfuhr (oder irgend nem anderen Verein, hatten auf jeden Fall alle die gleiche Arbeitsuniform an), die sichtlich amüsiert über uns aber auch beeindruckt von unseren Stäbchen-Esskünsten waren.

Zurück zum Hostel ging es durch den Nanhu Park, wo scheinbar alle Frischverheirateten den fast schon sonnigen Tag nutzten, um ihre Hochzeitsbilder zu machen. Mit einem Fotografen alleine ist es hier in China aber lange nicht getan! Da gibt es eine Assistentin fürs Licht, eine fürs Make-up und mindestens eine fürs Kleidzurechtzupfen :-)

An unserem letzten Abend gingen wir nochmal in das Restaurant vom ersten Tag: Schweinerippchen mit Stäbchen essen! Wir sind jetzt offiziell Profis!

Mit dem Flugzeug gings am nächsten Tag dann weiter nach Hong Kong! Da es schon recht spät war, nahmen wir uns ein Taxi vom Flughafen zum Hostel (nicht ganz so günstig wie in Fuzhou, aber noch im Rahmen). Im Hostel angekommen waren wir schon auf den nächsten Booking-Fail vorbereitet. Das Hostel hatten wir schon von Shanghai aus gebucht, immer wieder hieß es dann aber unsere Kreditkarten seien nicht gültig. Die aktualisierten Kreditkartendaten wurden dann zwar von Booking akzeptiert, 3 Tage später aber vom Hostel wieder abgelehnt. Das ging 3mal so und wir hätten ja auch schon ein anderes Hostel gebucht, hätte Booking uns nicht auf Nachfrage versichert, dass die Reservierung immernoch gültig ist (und ne Stornierung natürlich kosten würde!). Der nette junge Mann an der Rezeption hat sich aber viel Mühe gegeben und uns dann doch noch irgendwie unterbringen können (eine Nacht im 6er Zimmer und dann 3 Nächte im Doppelzimmer). Die 50€, mit denen meine angeblich ungültige Kreditkarte schon belastet war, haben wir netterweise gleich verrechnen können ;-)

Das 6er Zimmer war auch mal ganz nett, abgesehen von dem abartigen Käsefußgestank in einem 10qm Zimmer ohne Fenster! Unsere Mitbewohner: 2 Chinesen, 1 Amerikaner und 1 Russe. Der Ami und der Russe hatten auch ganz gute Tipps für Hong Kong und auch sonst witzige Geschichten auf Lager. Die beiden sind quasi durchgehend und auf unbestimmte Zeit auf Reisen, allerdings mit komplett unterschiedichen Ansätzen: Der Amerikaner will am liebsten alles sehen, was es so auf der Welt zu sehen gibt. Immer neue Länder und am liebsten so abgeschieden wie möglich (er suche eben die Herausvorderung, sagt er). Der Russe ist auch schon fast überall gewesen, besucht aber lieber immer wieder die gleichen 30 Länder und arbeitet auch von unterwegs im Online-Marketing. Auch sonst waren die beiden recht unterschiedlich: Als der Russe uns von einem Restaurant erzählte, wo wir Pizza essen könnten, wenn wir wollten, und den Preis der Pizza sagte, meinte der Ami nur, dass das ja sehr teuer sei und wie viele Stücke Pizza man dafür denn bekommen würde. Der Russe guckte ihn nur verwundert an und sagte: "I don't measure Pizza in slices! I measure Pizza in Pizza!" Den russischen Akzent dürft ihr euch jetzt selber dazu denken ;-) Also sehr unterhaltsam die beiden.

Unseren ersten kompletten Tag in Hong Kong starteten wir mit nem frisch gemixten Smoothie und liefen etwas durch die Gegend. Unser Hostel lag ja direkt an der Nathan Road, wo es rechts und links davon eigentlich alles was das Herz begehrt gibt. Die Tempel Street hatte leider noch nicht geöffnet, aber wir haben eine andere Marktstraße gefunden und Stephan hat an seinen Feilsch-Künsten gearbeitet. Nachdem wir im Hostel unser neues Zimmer bezogen haben, sind wir mit der U-Bahn auf die andere Seite nach Hong Kong Island gefahren und von dort dann mit der Tram zum Peak hoch. Das lange anstehen für eine 5 Minütige Fahrt hat sich eigentlich nicht wirklich gelohnt... Aber oben angekommen hatten wir einen wahnsinns Ausblick. Mittlerweile war es auch schon dunkel geworden und die Hochhäuser erstrahlten in voller Pracht. Das Gedränge und der Lärmpegel waren wieder mal kaum aus zu halten, aber keine 10m weiter links auf der Aussichtsplattform waren außer uns nur ca. 5 andere Leute! Der Touri an sich ist halt doch ein Rudeltier: Wird man beim Eingang nach rechts geführt, dann geht man halt auch nach rechts, ohne sich auch nur kurz mal um zu schauen :-) Runter haben wir dann aber den Bus genommen und unsere Rückfahrkarte für die Tram verfallen lassen. Eine Stunde anstehen?! Nein, Danke! Zu Abend haben wir Ente in einem von Anthony Bourdain empfohlnen Restaurant gegessen. Wirklich lecker und auch ganz witzig, dem Opa dabei zu zu sehen, wie er gekonnt die Enten mit einem riesen Hackebeil zerteilt hat!

Den zweite Tag haben wir mit einem Frühstück bei "The Australian Dairy" begonnen. Noch so ein Hong Kong Tipp, der fast überall empfohlen wird. War auch ganz okay, aber jetzt kein Muss, würde ich sagen. Weiter ging es durch den Kowloon Park zum Hafen. Einen Trip nach Macau haben wir übrigens doch nicht gemacht. Das hätte dann doch zu viel Zeit beansprucht und wir wollten lieber Hong Kong voll auskosten.

Die Straßen füllen sich hier auch erst so wirklich ab 21Uhr, weshalb wir an diesem Abend erst etwas später Richtung Tempel Street aufgebrochen sind. Zwischen den Massen haben wir dann auch einen Tisch ergattert und im "Spicy Crabs" gegessen. "im" ist hier eigentlich nicht ganz richtig: Das Restaurant besteht eigentlich aus zwei sich gegenüberliegenden Straßenecken und da zwischen und drumherum werden halt Tische und Hocker aufgestellt und die Bestellungen werden von den Bedienungen per Zuruf an die Küche weitergegeben. Reines Chaos, aber irgendwie funktionierts! Zum Abschluss sind wir noch in ein Barviertel gegangen, aber das Bier für 7€ war es uns dann doch nicht ganz wert, noch länger mit fast nur Touris einen Drauf zu machen... Sind halt doch Schwaben ;-)

Am letzten Tag sind wir noch etwas raus aus der Stadt und an die Westküste von Hong Kong Island gefahren. Dort hatte man einen tollen Bilck auf die vielen kleinen Inseln und wir konnten auch zum ersten Mal das Meer genießen! Hong Kong hat uns glaube ich am besten von allen chinesischen Städten gefallen, wobei Beijing und Shanghai auch etwas für sich hatten. Nur Fuzhou kann uns gestohlen bleiben ;-)

Jetzt freuen wir uns auf Vietnam und hoffen auf ein paar schöne Strandtage!

P.S. seit unserer Ankunft in Beijing haben wir insgesamt ca. 3000 km zurück gelegt!

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