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Die Kurische Nehrung. Zwischen Reifenpanne und Sandstrand

Veröffentlicht: 03.09.2017

Eines unserer weiteren großen Ziele in Litauen war die Kurische Nehrung, einem ganz schmalen Küstenstreifen in der Ostsee, der auf der Landkarte eher wie eine Sandbank wirkt, als wie eine wirkliche Insel. Die Hälfte des Küstenstreifens gehört zu Litauen, der andere Teil zur russischen Exklave Kaliningrads. Man kann die Kurische Nehrung nur über eine Fähre erreichen und die Zufahrt mit dem Auto kostet in den Sommermonaten auch noch einmal extra 20 Euro, was im ersten Moment viel erscheint, aber bei näherer Überlegung sinnvoll ist, da die Natur wirklich schützenswert ist, es keine gute Infrastruktur auf der Insel gibt und noch mehr Autos alles nur kaputt machen würden und auch die besondere Atmosphäre zerstören würden. So ging es also für uns mit der Autofähre von Klaipeda auf die kurische Nehrung, wo wir auf einem schönen Aussichtspunkt Mittag aßen, die Sonne und den besonderen Ausblick (rechts und links Meer) genossen. Danach ging es weiter zur Bernsteinbucht, wo heute tolle Holzfiguren im Wasser stehen und ehemals viel Bernstein aus dem Wasser geholt wurde. Dort am Parkplatz bemerkte ich (Anne) schon ein ganz leichtes Zischen aus dem hinteren Reifen, was wir aber unter "Ach, die Sonne ist heute so heiß, da dehnt sich vielleicht nur die Luft aus" nicht weiter ernst nahmen. So fuhren wir also die einzige Straße der Insel weiter bis zu einem Strand, wo wir uns weiter sonnten, dem Rauschen der Wellen lauschten und über so dies und das sprachen. Als wir dann zum Auto zurück kamen und ich noch einen kontrollierenden Blick auf unser Hinterrad warf... Siehe da. Es war platt. Und wir erstmal auch. Wahrscheinlich hatten wir uns bei der Auffahrt auf die Fähre an einer Metallplatte unseren alten Reifen aufgerissen. Mit netter Hilfe am Telefon (Danke Papa! :D) und dem geschickten FloH war das Ersatzrad aber recht schnell montiert und die Reise konnte erstmal sorglos weitergehen. Naja, fast, denn blöd nur, dass wir uns darauf verlassen hatten, dass es auf der Insel auch viele Tankstellen gab. Dem war natürlich nicht so. Es gab genau 1 Tankstelle und die war selbstverständlich genau an der russischen Grenze, also gut 40 km von uns entfernt. Mit gefährlich blinkender Tankanzeige und dem Gedanken, dass wahrscheinlich jeden Moment der Motor stotternd ausgeht, haben wir es aber gerade so geschafft und konnten uns nun ein Nachtlager suchen, was wir auf einem Parkplatz am Meer auch fanden. Ziemlich erschöpft wollten wir nur schnell Abendbrot essen und dann ins Autobettchen hüpfen. Leider machte uns, sobald wir aus dem Auto ausgestiegen waren, eine längst vergessene Insektenplage zu schaffen: Mücken. UNENDLICH viele Mücken. Der ganze Wald summte und zuerst konnten wir es nicht glauben, dass dieses Geräusch von den minikleinen Tieren produziert wurde, weil es so laut war. Zum Glück waren die baltischen Mücken allerdings nicht so schlau (oder einfach vegetarischer und pazifistischer eingestellt als) ihre skandinavischen Artgenossen und schafften es nicht, durch die Kleidung zu stechen. 

Am nächsten Morgen frühstückten wir direkt an der Sanddüne am Strand. Danach ging es noch nach Nida, wo wir uns auch das Sommerhaus von Thomas Mann ansahen und fuhren dann so langsam wieder zurück zur Fähre, die uns nach Klaipeda brachte, wo wir uns erst einmal um neue Reifen kümmern mussten.

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