Litauen - Hill of Crosses

Nach Riga ging es für uns ziemlich straight Richtung Litauen, da uns die Zeit drängte um rechtzeitig nach Krakau zu kommen, wo wir eine Verabredung mit Freunden aus Leipzig hatten. Unser erster Stopp war der Hill of Crosses, Berg der Kreuze, ein Wallfahrtsort in Nordlitauen, der als heiliger Ort der Katholiken gilt. Pilger errichten hier auf diesem Hügel Kreuze als Dank, Wunsch oder sonst möglichem... Um 1900 standen auf diesem Hügel rund 150 Kreuze, wobei sich diese Anzahl bis 1940 auf rund 400 Kreuze erhöhte. Mit der Besetzung Litauens durch die Sowjetunion nahm das Aufstellen der Kreuze ab. Als nach Stalins Tod 1953 viele der nach Sibirien deportierten Litauer zurückkehrten, errichteten sie auf dem Hügel Kreuze als Erinnerung an die Verstorbenen in den sibirischen Arbeitslagern. Zunehmend wurde der Hügel ein Dorn im Auge der kommunistischen Partei und 1961 fand eine erste Vernichtungsaktion mit Bulldozern statt. Weitere folgten 1973, 1974, 1975, wobei das Unternehmen der Kommunisten erfolglos blieb und der Hügel ein Zeichen des nationalen Widerstandes wurde. Anfang der 1990er Jahre haben Studierende aus Vilnius den Versuch unternommen, die Anzahl der Kreuze zu zählen - bei 50.000 haben sie aufgehört. 2006 sollen es mehr als 100.000 gewesen sein und auch uns war es völlig unmöglich zu sagen, wie viele es waren. Sehr sehr sehr sehr sehr viele. Ziemlich beeindruckend und auch ein bisschen gruselig.