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Bälle aus dem Meer

Veröffentlicht: 06.03.2024

39. Tag: Wie kann man einen Tag schöner beginnen, als mit einem Markt-Besuch? Diese Frage ging mir heute morgen durch den Kopf, nachdem mich der Wecker – nach Ickes Maßstäben – zu einer unchristlichen Zeit aus meinen Träumen klingelte. Markt in El Campello. Schon beim ersten Klingelton saß Icke senkrecht im Bett. Halb schlafend tastete ich im Bett noch nach meiner Brille, da hörte ich schon ein fröhliches „Fertig!“. Mit Rucksack und zwei Einkaufstüten bewaffnet stand mein Schatz an der Tür, lächelte und schaute ganz nebenbei auf die Uhr. Will heißen: Jetzt aber dalli dalli.

So trotteten wir zum Markt. Zwei Kilometer. Mit den Hunden. Normalerweise verlassen wir uns in solchen Fällen auf Google Maps, doch aus irgendeinem Grund funktioniert das bei mir nicht in dieser Stadt. Und Icke hat seit Tagen schon ihr Datenvolumen (30 GB!) aufgebraucht. Die Gute ließ sich davon nicht beunruhigen. Praktisch alle Spanier laufen mit einem „Hackenporsche“, einem Einkaufstrolley zum Markt. Icke hatte eine ältere Dame mit ihrem „Porsche“ ausgemacht und folgte ihr. „Immer mir nach“, sagte sie. „Verlass dich ganz auf mich.“

Wir waren rund eine halbe Stunde unterwegs, die Oma vor uns gab ordentlich Gas. Plötzlich blieb sie stehen und verschwand in einem Hauseingang. Auf einem Schild neben der Tür stand: „Dentista“. Ich glaube, das muss ich nicht übersetzen. Die Frau ging zum Zahnarzt, wahrscheinlich aus Gewohnheit mit ihrem Trolly.

Zum Glück war es zum Markt nicht weit. Wir mussten zwei-, dreimal fragen, dann waren wir da. Es war nur ein kleiner Markt, und in dem Bereich mit den Lebensmitteln waren Hunde verboten. So hatten wir auf dem Rückweg Zeit für Kaffee, Crepes mit Nutella und eine Kugel Eis. Das Stracciatella hier schmeckt göttlich!

Wir gingen am Strand entlang zurück, und hier kam Emmi auf ihre Kosten. Auf den Kieselsteinen liegen Tausende von Bällen. Unser kleiner Rauhaardackel ist ballverrückt. Schmeißen, suchen, bringen – das könnte sie den ganzen Tag spielen. Die Kugeln hier – sie heißen offiziell See- oder Meerbälle – sind fast so groß wie Tennisbälle. Sie bilden sich aus Seegras, das durch die Wasserbewegung herausgerissen wird und dann von den Wellen und Strömungen zu Kugeln verfilzt wird. Emmi liebt diese Dinger, vielleicht auch deshalb, weil sich die so schön zerpflücken lassen. Uns soll’s recht sein. Sie ist beschäftigt. Und Nachschub gibt’s täglich.

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