Veröffentlicht: 02.10.2020
Wir besuchen das Queensland Museum. Das kostenlose Ticket dafuer muss online erworben werden. Dann kann man sich 1,5 Stunden am Tag aussuchen, in welchen man das Museum besuchen moechte. Das sind neue Corona Vorschriften, welche zuviele Menschen zur selben Zeit im Museum vorbeugen sollen. Als wir ankommen, muessen wir nochmals unsere Kontaktdaten handschriftlich abgeben, was uns wundert da wir diese ja schon online gesendet haben. Im Museum sehen wir Knochen von Dinosaurier und viele ausgestorbene Beuteltiere Australiens, darunter auch wieder der Giant Wombat. Im naechsten Stockwerk bewundern wir die noch lebenden Tiere Australiens. Viele Insekten und Spinnenarten sind dort ausgestopft zu finden und wir sind mal wieder fasziniert von der vielfalt der Tierwelt.
Nachmittags gehts in eine Kunstaustellung. Auch hier mussten wir vorher online Tickets buchen und eine Zeit angeben.In der Bildergalerie ist es leise. Nachdem Laerm der Stadt entspannen sich unsere Sinne und kommen langsam wieder zu uns. Nicht nur uns scheint die Oase der Ruhe aufgefallen zu sein, vor einem der Gemaelde sehen wir eine Frau auf einer Bank ein Mittagsschlaefchen halten.
Zur Zeit gibt es eine Exkursion von einer Aboriginal Kuenstlerin.- Aus naechster Naehe sind auf ihren grossen Gemaelden nur Punkte zu sehen, doch tritt man ein paar Schritte zurueck erzaehlen einem die Bilder Geschichten ueber das Land und seine tuecken. Immer wieder thematisieren ihre Bilder die schwierigen Jahreszeiten welche es im Norden Australiens zu meistern gibt. Die Waldbraende und dann nach nur wenigen Monaten die Regenzeit welche Ueberflutungen mit sich bringt. Ihre Bilder spiegeln Australien naturverbunden wieder.
Die naechsten Tage verbringen wir mit Sachen aus und umsortieren. All die Dinge welche wir nicht mehr benoetigen bringen wir zu einem Secondhand shop. Die alte Dame freut sich sehr und wir haben ein nettes Gespraech mit ihr ueber die Wanderlust.Cairns
In 2,5 Tagen fahren wir von Brisbane 1700km nach Cairns. Nach nur wenigen Kilometern fallen uns die abertausenden von Zuckerrohr Felder auf, welche sich an der Kueste bis weit ueber Cairns ausbreiten. Hier oben im Norden sind wir endlich in den Tropen angekommen. Es ist heiss und wundervoll! Cairns hat ungefaehr 145.000 Einwoher und ist die fuenft groeste Stadt von Queensland. Abends checken wir im Summer House, einem total ueberfuellten Backpacker ein. Leila und auch Hugo, ein Freund aus den Walnuessen, sind hier schon seid ein paar Wochen. Der Backpacker hat eine eigene Bar welche auch ein paar Gerichte kocht und taegliche Backpacker Deals anbietet. Es ist witzig mal wieder unter so vielen Reisenden zu sein aber wir merken schnell, dass wir lieber unsere Ruhe haben. Vorallem Nachts. In unserem Zimmer sind wir zu viert, und einer unserer Kollegen schnarcht leider unertraeglich laut. Zum Glueck kommt er meistens sehr frueh morgens erst ins Bett, dann hatten wir wenigstens schon ein paar Stunden Schlaf.Die Tage im Summer House sind gefuellt mir Karten spielen, billigem Essen und Bier. Manchmal gehen wir an die Lagoone, an welcher es einen Pool direkt an der Kueste gibt. Im Meer kann man hier nicht schwimmen, wegen den Krokodilen, Quallen, Haien und all den anderen Meereslebewesen. Der Strand ist auch nicht sonderlich einlandent weil es gute 500 Meter erstmal durch den Matsch geht bis man endlich ans klare Salzwasser kommt. Am Wochenende besuchen wir eine “Doof”. Doof Partys sind illegale Partys, welche meistens von jungen Leuten organisiert werden. Es werden Musikanlagen, Lichter und Dekoration in den Wald gebracht und ein kleines Festival wird aufgebaut. Dann kurz bevor die Party los geht wird die Wegbeschreibung via Privatnachricht versendet. Dadurch wissen nicht alle Leute wo die Party ist und vorallem die Polizei weiss es nicht. Normalerweise mag ich diese Art von Party gerne, da die Musik alternativer ist und wir draussen sind und nicht in einem stickigen Nachtclub. Drogen sind an solchen Parties auch keine Besonderheit. Ueberhaupt sind Drogen keine Besonderheit mehr. Seid dem ich am Reisen bin faellt mir immer wieder auf wie Praesent Sie sind in meiner Generation. Ich glaube es ist wichtig mehr darueber zu sprechen und kein Tabu Thema daraus zu machen. Menschen muessen wissen was sie zu sich nehmen und wieviel sie nehmen sollten. Wie all die Dinge in unserer Welt werden diejenigen, welche es ausprobieren wollen soweiso tun, und diese sollten dann nicht einfach eine ganze Pille schlucken weil sie gehoert haben das es einen nur gluecklich macht und sonst nichts schief laufen kann. Diese Nacht an der Doof Party ist keine einfache Nacht. Ich habe Bauchschmerzen und halte mich deswegen etwas zurueck aber versuche dennoch die Party zu geniessen. Schon lange nach Mitternacht machen Flo und ich uns auf den Weg zu unserem Auto, wir laufen auf einer ungeteerten Strasse an hunderten von geparkten Autos vorbei. Zwischen zwei Autos sehen wir einen jungen auf dem Boden liegen und eine Frau und ein weiterer Mann ist ueber ihm gebeugt. Sie zittert und unter Traenen erzaehlt sie uns das der junge Mann auf dem Boden nicht mehr geatmet hat fuer ein paar Sekunden. Wir entscheiden ziemlich schnell, dass das der richtige Zeitpunkt ist um einen Krankenwagen anzurufen. Flo ist am Telefon. Ich halte mich eher im Hintergrung. Ein franzoesisches Paerchen kommt dazu. Sie gibt an Krankenschwester zu sein und bringt ihn in die stabile Seitenlage. Er ist aufgeregt und schreit Flo immer wieder auf franzoesisch an, das er keinen Krankenwagen rufen soll. Der junge Mann auf dem Boden kommt langsam wieder zu Bewusstsein ist aber voellig High. Die naechste halbe Stunde ist Surreal und total verrueckt. Flo versucht der Dame von Notarzt die Adresse der Doof durchzugeben. Die Krankenschwester, welche, was wir herrausfinden, nur ein paar Wochen im Krankenhaus ein Praktikum absolviert hat, spielt die Situation weiter hinunter und weitere Personnen um uns herum sagen Sachen wie, ach der schlaeft jetzt zwei Stunden und dann gehts ihm auch wieder gut. Wir sind total verunsichert, alle um uns herum moechten keinen Krankenwagen rufen, da das die Polizei automatisch mit sich bringen wuerde. Flo und ich gehen ein paar Schritte zur Seite und er schaut mich fragend an was wir Tun sollen. Ich sage ihm das es mir scheiss egal ist wieviel Leute das fuer eine dumme Idee halten, ich moechte nicht dafuer verantwortlich sein, das heute Nacht hier jemand stirbt, nur weil ein paar Leute Angst vor der Polizei haben. Waehrend Flo wieder beginnt auf franzoesisch rum zu diskutieren, gebe ich die genaue Adresse an die Notzentrale weiter. Nach zehn bis 20 Minuten kam ein Krankenwagen an. Nach 30 die Polizei. Ein einziges Auto mit einem Beamten drinnen. Er schaut sich etwas um und Flo unterhaelt sich mit ihm eine Weile. Sein groesstes Problem an der ganze Sache ist Corona, welches uns verbietet sich mit mehr als 50 Personen zu versammeln, wegen zwei neu Erkrankten in Brisbane, fast 2000 km entfernt. Spaeter kommen noch zwei weitere Kollegen an und die Musik wird abgestellt. Nachdem die Polizisten eine Weile dort rumstanden fahren sie wieder nachhause und lassen die Partygaeste zum ausnuechtern zurueck. Die Musik bleibt aus. Flo und ich machen uns auf dem Weg zum Auto und verarbeiten erstmal die Eregnisse der Nacht. Spaeter kommen Leila und Lina (Schwedische Freundin) noch dazu und wir quatschen alle gemeinsam ueber diese verrueckte Nacht.Nach ein paar Stunden Schlaf machen wir uns auf den Rueckweg. Nach nur wenigen Kilometern werden wir von der Polizei angehalten und ich habe einen kompletten Drogen und Alkoholtest absolviert. Die Beamten sind nett und wir haben ein gutes Gespraech mit ihnen waehrend wir auf die Ergebnisse des Schnelltests warten.
Kuranda
Kuranda ist eine kleine vertraeumte Stadt in den Bergen, eine halbe Stunde Autofahrt von Cairns und dem Ozean entfernt. In Kuranda gibt es viele tollte Geschaefte und einen Markt mit viel Essen, Kleidern und Schmuck. Der Markt ist ein fester Markt und besteht aus vielen kleinen Haeusern welche eng aneinander gereit sind. Eine kleine Strasse fuehrt durch den Markt und schlaengelt sich um die Geschaefte. Es ist wie ein kleines Dorf in einer kleinen Stadt. Etwas auserhalb der Stadt besuchen wir die historische Zuglinie. Hier fahren immernoch kleine Zuege fuer Touristen. Die Gleise fuehren durch einen wundervollen gruenen Wald. Der Weg welcher uns hinunter zu einem Bahnhof fuehrt ist schoen und zeigt uns einen kleinen Teil der schoenen Zugstrecke.
Port Douglas
Port Douglas ist ca. 60 km noerdlich von Cairns entfernt. Wir halten nur fuer ein paar Stunden. Laufen eine schoene Runde an der Kueste entlang und durch die Stadt wieder zurueck. Mir gefaellt Port Douglas sehr gut. Es ist eine kleine schoene Stadt an der Kueste. Ueberall sind Palmen und die vielen kleinen Geschaefte sind einladent. Nach einem leckeren Mittagsessen beim Japaner verlassen wir Port Douglas auch schon wieder.
Mossman Gorge
Der Mossman Gorge ist ein National Park welchen man nur mit dem Bus besuchen kann. Am Informations Zentrum muessen wir uns ein Ticket kaufen. Dann bringt uns der Bus in den National Park. Wir fahren an wenigen Haeusern vorbei, vor welchen Aboriginal Kinder spielen und die Eltern beisammen sitzen ins Gespraech vertieft. Der Mossman Gorge ist Aboriginal Land und konnte als National Park erklaert werden. Wir laufen eine kleine zwei km Runde durch den Regenwald. Die Baeume sind gruen und gross, es ist wunderbar still im Wald. Spaeter huepfen wir in das eiskalte Wasser des Flusses. Es ist spaeter Nachmittag und wir sind beinahe die letzen Besucher und Schwimmer.
Daintree National Park
Wir fahren immer weiter in den Norden. Vor uns liegt ein weiteres World Heritage: der Daintree Nationalpark, ein Regenwald. Den ersten Halt machen wir in einem kleinen Dorf mit selbigem Namen, Daintree. Der Daintree Fluss trennt uns noch vom National Park und dem Regenwald. Auf dem Daintree Fluss koennen wir zwei Bootstouren fuer den Preis von einer machen. Natuerlich nehmen wir das Angebot an. Die erste Bootstour bringt uns nicht sonderlich weit. Der aeltere einheimische Australier erzaehlt uns viel ueber die Rindvieh Farm welche direkt an den Fluss angrenzt, ueber die Voegel, welche zum trinken und jagen an den Suesswasser Fluss kommen und natuerlich ueber die Krokodile welche hier leben. Nach ein paar Minuten des suchens koennn wir auch schon ein Salzwasser Krokodil entdecken. Es liegt am Wasserrand und waermt sich auf. Etwas weiter hinunter am Fluss koennen wir noch ein weiteres Krokodil sehen. Allem in allem war die Tour aber etwas langweilig und wir sind uns unsicher ob wir die zweite noch machen sollen. Gluecklicherweise entscheiden wir uns daran teilzunehmen. Mit dem Auto fahren wir wieder etwas zurueck in den Sueden. Nur wenige Meter vor der Faehre, welche uns spaeter dann ueber den Daintree Fluss in den Daintree National Park bringen wird, startet die zweite Bootstour. Ein junger Australier ist unser Captain und Spezialist. Mit uns sind nur zwei weitere auf dem Boot und wir koennen alle Plaetze nutzen. Nur wenige Meter von dem Steg liegt schon das erste Salzwasser Korokodil vor uns. Wir befinden uns nun im Salzwasser Abschnitt des Flusses. Deswegen kommen auch die Salzwasserkrokodile hier her und manchmal wandern sie auch weiter hinauf in den Suesswasser Teil des Flusses. Wir koennen an der Farbe der Zaehne erkennen in welchen Teil der Gewaesser sie sich oefters aufhalten. Gelbe Zaehne weisen auf Suesswasser hin und weisse auf salziges, erklaert uns unser Guide. Wenige Meter spaeter entdecken wir schon das naechste Krokodil. Die Schuppen der Krokodile erlaubt es ihnen jede noch so kleine Bewegung im Wasser wahrzunehmen, und ein Krokodil schlaeft niemals komplett, eine Haelfte des Gehirns ist immer wach, um auch ja nichts zu verpassen. Unser Guide findet auch ein junges Krokodil welches super klein ist im Gegensatz zu den Erwachsenen. Dann lenkt er das Boot in einen kleineren Fluss welcher in den Daintree laeuft. Rechts und Links ist der Dschungel, ueber uns fliegen die Frucht Fledermaeuse und traurig erzaehlt er uns das es ihm seid diesem Jahr zum ersten Mal selbst auffaellt wie die Zahlen der Fledermaeuse und Voegel beinahe taeglich zu sinken scheinen. Unser Guide ist ein Mann der seinen Beruf liebt und dafuer lebt. Er entdeckt viele Tiere mit seinen Adleraugen und erzaehlt uns einiges ueber die tuecken und vielfalt. Er zeigt uns einen kleinen gruenen Frosch und wir finden sogar eine Baum Schlange welche nicht giftig ist. Die Tour hat super viel Spass gemacht und gefuellt mit Erwartungen und Erinnerungen ueberqueren wir schliesslich den Daintree River mit der Autofaehre. Nach einem schnellen Lunch laufen wir eine kleine Runde durch den Regenwald. 2.7 km fuehren uns erst steil bergauf auf einem Trammpelpfad durch den dichten Wald. Wir laufen mit offenen Ohren durch den Wald. Denn wir befinden uns in Cassowary Country, und wollen endlich einen mit eigenen Augen sehen. Der Cassowary ist nach dem Strauss und dem Emu, der dritt groesste Vogel der Welt. Es ist ein wunderschoener bunter Vogel mit messerscharfen Klauen.Wir hoeren jedes Blatt von den Baeumen fallen, drehen uns gespannt im Kreis und sehen viele viele Bush Turkys, welche uns immer wieder hoffen lassen. Wir suchen vergeblich und machen uns Nachmittags schliesslich auf den Weg zu unserem Camping.Am naechsten Morgen wollen wir zum Mount Sorrow Lookout wandern. 3.5 Kilometer geht es steil Bergauf. Der erste Kilometer geht ganz gut und wir fliegen geradezu den Berg hinauf. Dann wird es immer steiler und immer anstregender. An einer Stelle wurde ein Seil befaestigt damit wir uns daran hoch ziehen koennen, so steil ist es. Flo klettert schneller als ich und bald finde ich mich alleine mit meinen Gedanken im Wald wieder. Je hoeher ich komme, desto staerker weht mir der Wind um die Ohren. Ich schleppe mich den Berg hinauf und bin kurz vorm aufgeben. Die Traenen werden unterdrueckt und ich beisse mir auf die Lippen. Dann endlich komme auch ich oben an. Eine kleine Metall Plattform mit Gelaender steht zwischen den Baeumen. Ein kleines Fenster erlaubt einen Blick Landeinewaerts auf Mount Sorrow und gegenueber zur Kueste hin. Es ist etwas bewoelkt und besonders viel ist nicht zu sehen. Der Ausblick ist zwar etwas enttaeuschend, aber das Gefuehl, nach diesem anstregenden Aufstieg ist genug Belohnung. Dann geht es wieder 3.5 Kilometer steil bergab.
Cooktown
Eine Dreckstrasse, welche nur mit Allrad Fahrzeugen befahren werden darf, fuehrt nach Cooktown. Wir nehmen uns Zeit fuer unser kleines Offroad Abenteuer. Die erste Huerde fuers neue Auto: ein kleiner Fluss muss ueberquert werden. Alles kein Problem fuer unseren Honda. Dann fuehrt die Strasse durch den Wald. Es ist wunderschoen und einfacher zu meistern als erwartet. Manche Stellen sind sehr steil und deswegen geteert. Die Nacht verbringen wir auf halber Strecke, inmitten des Regenwalds. Wir campen direkt neben einem Fluss und haben ein kleines Feuer am Abend. In der Nacht beginnt es zu regnen. Es regnet und regnet und regnet. Wir schlafen schlecht und packen schnell alle nassen Sachen frueh morgens zusammen. Wir nehmen die Decken und Kissen aus unserem Dachzelt herraus, da diese beim falten des Zeltes total durchnaesst werden wuerden. Dann fahren wir durch den Regen die letzen paar Kilometer der unbestigten Strasse. Schon bald ist der Weg wieder geteert und wir sind stolz heil auf der anderen Seite angekommen zu sein. Dann kommen wir nach Cooktown. Cooktown ist die noerdlichste Stadt an der Ostkueste Australiens. Der englishe Entdecker James Cook landet hier 1770 an der Muendung des Endeavor River, welcher nach seinem Schiff, Endeavor, benannt wurde. Rund 110 Jahre spaeter entdeckte man in der Gegend am Palmer River Gold, welches sich als das groesste Goldvorkommen Queenslands heraustellte. Aufgrund des Andrangs der Goldgraeber entstand erst eine Zeltstadt und spaeter Cooktown. Heute zaehlt die Stadt ca. 1750 Einwohner. Wir mieten uns eine teure, schoene Kabine in der Milkwood Lodge. Es wird Waesche gewaschen und das Dachzelt trocknet schnell in ein paar Stunden Sonnenschein, bevor der Regen wieder die Ueberhand nimmt. Wir haben gutes Essen und geniessen das wundervolle und beste Bett in welchem ich jemals geschlafen habe. Alleine die Kissen sind halb so gross wie ich; und davon gabs vier!
Fitzroy Island
Um acht Uhr morgens geht unsere Faehre nach Fitzroy Island. Eine kleine Insel, welche als Holiday Paradise in den Tropen beschriben wird. Fitzroy ist nur eine 45 minuetige Bootsfahrt von Cairns entfernt und viele Australier kommen uebers Wochende um faul am Strand zu liegen oder am Pool einen Cocktail zu schluerfen. Die Ueberfahrt ist schrecklich. Das Meer ist unruhig und ich habe Schwierigkeiten alles beisammen zu halten. Um neun Uhr kommen wir endlich an. Wir haben uns zusammen mit Leila und Lina (unsere Schwedische Freundin) eine Kabine gemietet, direkt am Stand. Da wir erst ab 14 Uhr einchecken koennen, lassen wir unser Gepaeck in einem dafuer vorgesehen Raum und haben erstmal Fruehstueck am Pool. Dann gehts ab in die Badesachen und wir legen uns an den Pool und geniessen es unter Palmen zu liegen. Um 14 Uhr koennen wir in unser Bungalow. Es ist ein schoenes Bungalow mit den wichtigsten Dingen. Ein Doppelbett, ein Etagenbett mit zwei Betten in einem seperatem kleinen Zimmer, Bad, Kuehlschrank, Toaster und Wasserkocher, und draussen auf der Terasse haben wir einen Tisch mit vier Stuehlen und einen elektro Grill. Um 16 Uhr gehen wir zu einem Vortrag ueber die verletzen Schildkroeten welche auf der Insel gepfelgt und wenn alles gut klappt, wieder in die Freiheit entlassen werden. Die Dame zeigt uns Bilder und erzaehlt uns die Geschichten ihrer Patienten. Nach dem Tourtel Talk laufen wir eine kleine Runde durch den Wald zum Secret Garden. Wir grillen am Abend vegetarisch und lernen von Lina gegrillten Spitzkohl lieben. Dann fallen wir alle frueh, muede ins Bett und schlafen bis in die spaeten vormittags Stunden hinein. Am naechsten morgen wird erstmal gebruncht. Es regnet ein wenig und dunkle Wolken ziehen auf. Der Regen scheint uns zu verfolgen. Wir gehen trotzdem an den Strand und ins Meer zum Schnorcheln. Leider koennen wir nicht wirklich viel sehen da das Wasser so duester ist. Trotzdem finden wir eine Wasserschildkroete. Ich habe sie erst gesehen als ich direkt ueber ihr geschwommen bin und habe mich deswegen ganz schoen erschrocken. Diese Schildkroete ist viel groesser als jene, welche wir leztes Jahr an der Westkueste gesehen haben. Nach nur wenigen Minuten gehe ich wieder aus dem Wasser. Zuviele Wellen und zuviel Salzwasser in meinem Schnorchel. Lina hat viel Spass und verbringt Stunden im Wasser. Leila und ich besuchen das kostenlose Kino im Resort. Wir kommen zur angegeben Zeit an, aber der Film hat schon angefangen und es ist ein anderer Film. Wir setzen uns trotzdem hinein. Die Bildqualitaet ist nicht unbedingt die beste und der Ton schwingt in den Ohren. Wir haben trotzdem eine Menge Spass. Ploetzlich kommt ein Mitarbeiter hinein und schaltet das Licht an. Als er uns entdeckt, wir waren die einzigen, entschuldigt er sich schnell und schaltet das Licht wieder aus. Wir lachen.So langsam verstehen wir den Film und koennen auch ohne die erste halbe Stunde raten um was es gehen sollte. Dann haengt sich der Film auf. Fuer gute zehn Minuten sitzen wir einfach nur da und schauen dem Film beim stottern zu. Dann verlassen wir das Kino. Naja, so ist es nunmal mit den kostenlosen Sachen. Wir hatten trotzdem eine Menge Spass zusammen.Am Abend machen wir ein Wanderung auf die Spitze des Berges, der hoechte Punkt von Fitzroy, um den Sonnenuntergang zu sehen. Wir muessen ein wenig kletttern und kommen auch etwas ins schwitzen. Aber die Aussicht ist grandios. Hinter uns das weite Meer, am Horizont sammeln sich dunkle Wolken und vor uns, Australien und die Sonne, welche langsam untergeht. Der Sturm ueber dem Meer braut sich langsam zusammen und kommt immer naeher. Manchmal regnet es ein bisschen und wir schauen uns um wo wir uns im Falle der Faelle unterstellen koennen. Die Sonne tunkt die Insel in wundervolle Farben und der Sturm hinter uns auf dem Meer zeigt Regenboegen. Es ist eine fantastische Stimmung. Als die Sonne dann hinter den Bergen verschwunden ist beginnt es zu regenen und wir machen uns auf den Abstieg. Es wird immer dunkler und bald holen wir unsere Taschenlampen herraus um nicht ueber die Steine zu fallen.Der Abend wird wieder mit Grillen, Gin und Karten spielen verbracht.An unserem letzen Tag auf der tropischen Insel, muessen wir das Bungalow um 10 Uhr morgens verlassen. Unser ganzes Gepaeck wird wieder in den selben Raum gebracht und nur mit einem Tagesrucksack ausgeruestet machen wir uns auf den Weg zum Nudy Beach, welcher 2018 zum schoensten Strand der Welt gekuert wurde. Es ist ein kurzer Marsch an der Kueste entlang. Dann entlaesst uns der Trammpelpfad an den Strand. Weisse Muscheln und Korallen ersetzen den sonst so typischen Sand. Das Wasser ist tuerkies und blau und nicht mehr so duester wie gestern. Es ist windig aber in Ordnung. Ich denke bei perfekten Wetterbedingungen ist es sicherlich ein schoener Strand, ob es der schoenste ist, ist sowieso Ansichtssache.Wir spielen Karten.Dann gehe ich zurueck zum Resort und habe Lunch mit Flo. Leila und Lina kommen spaeter nach. Dann gehen Leila und ich wieder ins Kino. Diesmal scheint alles ganz gut zu klappen. Die Bild und Tonqualitaet hat sich zwar nicht sonderlich geaendert, aber der Film laeuft ohne zucken und stottern. Dann kurz vor Ende des Films wird das Bild schwarz und bleibt das auch. Wir warten wieder ein paar Minuten und verlassen dann lachend das Kino. Denn rest des Nachmittags verbringen wir am Pool und um fuenf Uhr abends bringt uns die Faehre zurueck nach Cairns. Diesmal ist das Meer ruhiger und wir sitzen draussen. Die Ueberfahrt ist viel angenhemer und wir kommen gesund und munter wieder in Australien an.
The Atherton Tableland
Zu zweit machen wir uns wieder in unserem Auto auf den Weg die Gegend zu erkunden. Es geht ins Atherton Tableland. Die Atherton Tablelands sind ein Hochland suedwestlich von Cairns. Es ist Teil der Great Dividing Range, die sich an der australischen Ostkueste entlang streckt. Eine enge, kurvige Strasse fuehrt in die Berge hinauf und entlaesst uns auf dem Plateau, welches gefuellt mit Waeldern, Wasserfaellen und Fluessen ist. Wir verbringen mehrere Tage hier und laufen viele Runden um die Schoenheiten dieser Orte zu erkunden. Wir sehen viele Wasserfaelle und viel Regenwald, suchen die Treekangoroos in den Baeumen, und essen Kaese von gluecklichen Kuehen (nein, ich schmecke keinen Unterschied).Der warscheinlich schoenste Wasserfall des Tablelands sind die Windin Falls. Um sie sehen zu koennen muessen wir 6km durch den trockenen Wald laufen. Es geht alles relativ gerade und wir muessen nur wenig klettern. Nur am Ende des Trammpelpfads geht es steil hinunter zum Fluss. Vor uns fallen die Klippen hinunter und das Wasser schmeisst sich in die Tiefe. Wir haben eine grandiose Aussicht ueber die Waelder und befinden uns hoch ueber diesen. Der Fluss hat viele kleine Pools gebildet in welchen wir uns zum baden hinein legen koennen und die Aussicht geniessen. Leider sind wir nicht die einzigen, viele Wanderer haben gewaehlt heute den Weg auf sich zu nehmen. Nach einer guten Stunden machen wir uns auf den Rueckweg. Schliesslich muessen wir auch wieder sechs Kilometer zurueck laufen. Fast am Auto wieder angekommen entdecken wir eine Schlange welche direkt am Weg liegt. In unserem schlauen Schlangenbuch finden wir spaeter herraus das es eine red bellied black snake (Rotbaeuchige Schwarzotter) war. Ich bin froh endlich mal eine Schlange in der Wildnis aus naechster Naehe gesehen zu haben.In den naechsten Tagen sehen wir den Courten Fig Tree, ein riesiger Feigenbaum welcher von einem anderem Baum sozusagen eingenommen wurde. Viele Aeste welche wie Wurzeln eines Mangroves gerade zum Boden fallen ummanteln den Feigen Baum. Es ist unglaublich, weil die Baeume gemeinsam so riesig sind und so viel Platz einnehmen. Wir suchen Schnabeltiere in den Fluessen und finden zweimal welche. Sehen viele kleine Wasser Schildkroeten welche sich die Gewaesser mit einem anderen Schnabeltier teilen, entdecken Wallabies in den kleinen Spaziergaengen, im Wald direkt an der Strasse und sehen einen wunderschoenen Leguan, welcher erfroren auf einem Stein steht und keine Mine verzieht. Baum Kagurus suchen wir leider vergeblich...
Benhama Gorge
Vom Atherton Tableland sind wir wieder zurueck nach Cairns gefahren und haben Leila mit eingepackt. Fuer eine Woche wollen wir gemeinsam reisen. Es regnet. Aber wir entscheiden uns trotzdem einen sechs Kilometer langen Track durch den Regen zu laufen. Eine geteerte Strasse fuehrt uns parallel zu einem Fluss ueber mehrere Huegel zu einer Wasseranlage. Ziemlich abprut stehen wir vor verschlossenen Toren. Neben uns schmeisst sich das Wasser in einem wilden Wasserfall in die Tiefe. Durch den vielen Regen ist der Fluss wilder und eindruecklich. Wir klettern ueber die Steine hinunter und schaue ob wir an einer Stelle vielleicht in einen Pool hinein huepfen koennen. Leider verbieten uns das die wilden Wellen. Dann geht es denn selben Weg wieder zurueck. Mittlerweile hat es aufgehoert zu regnen und fuer eine kurze Weile beglueckt uns die Sonne mit ihrer Anwensenheit.
Mission Beach
Mission Beach ist ein kleiner Ort an der Kueste. Hier leben ueber hundert Cassowaries und somit die groesste konzentrierte Anzahl in Australien. Wir besuchen das Informations Zentrum um herrauszufinden wo wir am besten welche entdecken koennen. Zu unserer Ueberraschung schickt uns der aeltere Mann mit dem Auto los. Am meisten sieht er diese wundervollen Wesen wenn sie die Strasse ueberqueren. Er empfielt uns mehrere Strassen abzufahren und wuenscht uns Glueck. Mit Kameras bewaffnet fahren wir langsam die Strassen auf und ab und tatzaechlich finden wir schon nach wenigen Minuten einen maennlichen Cassowarie mit seinem Kind. Weibliche Cassowaries legen ihre Eier einfach ab und machen sich dann aus dem Staub. Es ist die Aufgabe des Vaters das Ei auszubrueten und das Kind aufzuziehen. Es ist wichtig, wie mit allen wilden Tieren, respektvoll mit der Situation umzugehen. Gerade wenn die Tiere jungen haben sind sie ueber Forsichtig und gefaehrlich. Unsere Cassowaries scheinen sich nicht gross an uns zu stoeren. Sie schlingen faustgrosse Fruechte im ganzen hinunter und maschieren wieder in den Wald. In wenigen Sekunden hat sie der Dschungel verschluckt. Wir starren noch lange ins Dickicht und koennen kaum fassen was wir gerade gesehen haben. Uebergluecklich fahren wir weiter und entdecken direkt einen weiteren maennlichen Cassowary mit zwei kleinen Kuecken. Sie laufen majestaetisch vor uns und verschwinden so schnell wie die beiden anderen im Dickicht des Waldes.Am Abend feiern wir unseren Triumpf mit Pina Colada und vegetarischem BBQ.