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Zurück aus dem Busch - der Kruger Nationalpark

Veröffentlicht: 13.07.2018

"Was lange währt - wird gut" oder so. Aufgrund der Umstände (kein WLAN) in den letzten Tagen konnte ich leider nicht eher einen neuen Blogeintrag verfassen. Ich habe mir zwar für mein Handy Datenvolumen gekauft, allerdings kann ich damit keine Bilder hochladen. Lediglich für Whatsapp und das Lesen von Nachrichten ist dies geeignet. Also verzeiht mir den etwas späten Bericht :D Inzwischen bin ich bereits seit drei Tagen zurück aus dem Kruger National Park und habe die letzten zwei Nächte in den Drakensbergen geschlafen (der Blogeintrag hierzu, folgt vielleicht morgen :). Heute bin ich an der Küste in der Nähe von Durban angekommen. Doch fangen wir von ganz vorne an. Der Kruger-Nationalpark im Nordosten Südafrikas ist eines der größten Wildschutzgebiete in Afrika. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 350 km, in Ost-West-Richtung ist der Park durchschnittlich 54 km breit. Aufgrund der großen Entfernungen, ändert sich nicht nur die Landschaft sondern auch das Klima. Im Osten ist es relativ warm und im Westen wird es nachts ziemlich kalt, dies hat natürlich auch Auswirkungen wo sich welche Tiere aufhalten. Die Fläche von rund 20.000 Quadratkilometern ist komplett eingezäunt und nur durch gewisse Tore (Gates) zugänig. Die Einzäunung soll dazu dienen, dass die Tiere nicht in die Dörfer laufen und das sie vor Wilderern geschützt sind. An den Gates muss man sich dann anmelden und angeben wie lange man im Park bleiben möchte und ob man auch übernachten wird. Weiterhin wird das Auto hinsichtlich Waffen etc. kontrolliert, um zu verhindern das Wilderer in den Park gelangen können. Bei der Ausfahrt wird man dann ebenfalls kontrolliert, dass man nichts Unerlaubtes mitnimmt. Ich hatte mir vorab im Internet fünf Übernachtungen im Süden des Parks gebucht und auch eine Wildcard bestellt. Die Wildcard ist sozusagen die Eintrittskarte, da man sonst Eintritt zahlen muss. Mit der Wildcard kommt man noch in weitere Nationalparks in Südafrika rein. Die Übernachtungen finden in speziellen Camps statt. Ich habe in insgesamt drei Camps geschlafen und konnte so meine Tagestouren immer von Camp zu Camp planen. Die letzten drei Nächte habe ich dann im selben Camp geschlafen und meine Touren lokal um das Camp herum gelegt. Die Camps kann man sich ein wenig wie ein Center Parc vorstellen. Es handelt sich um ein großes eingezäuntes Gebiet auf dem man einen Shop, ein Restaurant, einen Pool etc. findet. Die Türen zu den Camps öffnen täglich 06:00 Uhr und schließen im Juli 17:30 Uhr. Um diese Uhrzeit ist es bereits stockfinster in Südafrika. Nach und vor dieser Zeit darf sich niemand im Park aufhalten, sondern lediglich in den Camps. Wer zu spät kommt, zahlt Strafe. Lediglich gebucht Touren mit Rangers dürfen auch außerhalb dieser Zeit stattfinden. Ich habe aber keine dieser Touren mitgemacht, dazu aber später noch mehr. Zurück zu den Camps! Man hat immer die Wahl zwischen einem Bungalow mit Bad, einem Hut mit Gemeinschaftsbad und Gemeinschaftsküche oder man zeltet bzw. stellt seinen Wohnwagen auf. Ich habe insgesamt drei Nächte in Huts geschlafen und zwei in Bungalows. Der Standart ist schon relativ niedrig und es muffelt komisch in den Unterkünften, aber man hat ein Bett und es ist relativ sauber, also ausreichend. Außerdem kommt dadurch auch irgendwie ein Afrika/ Safarifeeling auf. Das Coole ist, dass vor jedem Hut/ Bungalow ein Grill steht. Dick eingesprüht mit Anti-Mücken Spray habe ich jeden Abend gegrillt, da ich kein Geschirr für die Gemeinschaftsküchen dabei hatte. Der Kruger National-Park ist leider Malariagebiet und somit besteht immer die Gefahr sich durch eine Mücke anzustecken. Ich habe dieses Risiko sehr ernst genommen, auch wenn es im Süden des Parks und im Südafrikanischen Winter (Juni-Oktober) nur ein geringes Risiko geben soll. Ich hatte also meine komplette Kleidung mit bestimmten Mittel imprägniert und jegliche Hautstelle immer eingesprüht. Weiterhin hatte ich immer einen Mückenstecker im Zimmer aktiv. Letztendlich habe ich jedoch nicht eine Mücke gesehen und war auch ganz froh darüber. In den Campshops bekommt man dann alles was man fürs Grillen braucht, wenn auch ein wenig teuer. Die Auswahl des Fleisches beschränkt sich dabei nicht nur auf Schwein, Rind, Huhn sondern man hat die Möglichkeit auch mal Impala, Kudu, Springbock oder Büffel zu probieren. Ich sag nur soviel, ich habe jeden Abend sehr gut gegessen und alles was ich probiert habe hat auch gut geschmeckt :) Dank meiner Thüringer Gene gab es jeden Abend eine andere Grillspezialität und nicht nur Fleisch :) Kommen wir zu den "Safaris" und Tierbeobachtungen. Ich habe meine fünf Tage im Park sehr ähnlich gestaltet. Ich war alle Tage als Selbstfahrer unterwegs und habe keine "Drives" mitgemacht. Selbstfahrer heißt, man setzt sich früh in sein Auto und fährt einfach los und sucht nach Tieren. Die "Drives" kann man in den Camps buchen und sie finden zu unterschiedlichen Uhrzeiten statt. Dabei wird man dann von einem Ranger für meistens drei Stunden herumgefahren und sitzt wie sicherlich den meisten bekannt, auf einer Art Tribüne auf dem Dach des Jeeps. Ich dachte mir aber, was die sehen, sehe ich allemal. Weiterhin wollte ich mich nicht auf irgendwelche Uhrzeiten festlegen und die Kosten sparen. Deswegen habe ich darauf verzichtet. Ich habe gleich beim Eintreten in den Park mir im Shop eine Karte geholt, auf der alle Straßen eingezeichnet waren. Im Park gibt es Teerstraßen auf den man max. 50 km/h fahren darf und ganz viele Schotterwege auf denen man max. 40 km/h fahren darf. Will man aber wirklich Tiere sehen, sollte man nicht schneller als 25 km/h fahren. Also habe ich mir am Abend immer überlegt wo ich hin will und welche Straßen ich fahre. Dabei muss man beachten, dass man außerhalb der Camps nicht aus dem Auto darf. Die Planung der Toilettengänge war daher immer eine große Herausforderung, da es nicht viele Camps gibt. Den Großteil meiner Fahrten war ich auf den Schotterwegen unterwegs und auch sehr oft alleine auf diesen. Auf den Teerstraßen herrschte relativ starker Verkehr und sobald ein Tier zu sehen war, schalteten die Gehirne der Fahrer plötzlich komplett aus. Gefühlt sieht man jedoch auf den Teerstraßen mehr Tiere. Warum auch immer. Auf den Schotterstraßen kommt es aber nicht selten vor, dass man eine Stunde lang fährt ohne ein anderes Auto zu sehen, was wiederrum auch ganz schön ist. Sieht man dann noch ein Tier, ist man nicht selten mit diesem auch komplett alleine. Alles in Allem hatte ich jedoch erwartet viel mehr Tiere zu sehen. Meine Erwartungen waren, dass aller paar Meter Elefanten, Giraffen, Zebras und Löwen meinen Weg kreuzen, dem ist jedoch nicht so. Es kam nicht selten vor, dass ich zwei Stunden gefahren bin ohne ein einziges Tier zu sehen. Aufgrund der Tempobeschränkungen fährt man dann auch gerne für 80 Kilometer insgesamt drei Stunden. Ich habe zwar dennoch viele Tiere gesehen, aber für insgesamt fünf Tage und über 500 Kilometer Strecke dann irgendwie auch doch nicht. Das Tiere suchen kann man sich ein wenig wie das Suchen nach Pilzen vorstellen. Giraffen und Zebras sind dabei wie Maronen. Elefanten sind schöne Steinpilze. Nashörner, Löwen und Leoparden hingegen super seltene Trüffel. Aber nicht selten, kommt man auch mit einem leeren Korb wieder nachhause. Das große Ziel eines jeden Safarifahrers ist es, die Big Five zu sehen. Die Big Five sind folgende Tiere: Nashörner, Elefanten, Büffel, Löwen und Leoparden. Sieht man Elefanten und Büffel im Park noch relativ oft, sind die anderen Tiere eine echte Herausforderung. Nach zwei Tagen Safari hatte ich dann schon relativ viele Tiere gesehen, jedoch liesen sich bislang kein Löwe und kein Leopard sichten und der Frust war schon etwas groß. Am dritten Tag, hatte ich dann endlich das Glück in der Ferne einen Löwen zu sichten, was für ein Highlight. Dieser war gerade daran seinen Mittagsschlaf vorzubereiten und kullerte sich über den Boden. Fast zwei Stunden habe ich aus der Ferne den Löwen beobachtet und diesen Moment genoßen. Der vierte Tag verlief dann fast ohne Tiersichtungen und mir fehlte weiterhin die Sichtung eines Leoparden, um behaupten zu können ich habe die Big Five gesehen. An meinem letzten Safari Tag war ich dann schon etwas genervt von Autos, die bei Elefanten oder Giraffen anhielten, weil ich davon schon eine Menge gesehen hatte. Als ich dann doch nochmal eine Herde Elefanten an einer Wasserstelle fotografierte, fuhr ein Auto an mir vorbei. Dabei rief ein Kind aus dem hinteren Fenster ganz aufgeregt zu mir: Mister, Mister a little bit up the Hill, there is a Leopard. (Ein klein wenig den Hügel rauf, ist ein Leopard). Als ich Leopard hörte, stand ich bereits auf dem Gaspedal. Ich fuhr so langsam und guckte immer links und rechts und nichts war zu sehen. Nach zwei Kilometern war ich bereits daran das Kind zu verfluchen. Doch dann sah ich eine große Menge Autos, die die komplette Straße zuparkten. Wie bereits gesagt, bei den meisten setzt dann das Hirn aus. Ich fuhr also langsam ran und stellte fest, dass ich nichts sehe. Nach fünf Minuten bewegte sich kein Auto vom Weg und ich war bereits innerlich total entnervt und überlegte umzukehren um die Elefanten wieder zu beboachten. Doch dann lief auf einmal der Leopard direkt hinter meinem Auto entlang. Ich nutzte die Chance, setzte mich auf mein Autofenster und hatte die Gelegenheit Fotos von diesem wunderschönen Tier zu machen. Dies war mein absolutes Highlight im Kruger National Park und ich war wahrscheinlich den restlichen Tag, der glücklichste Besucher im Park. Nicht nur, dass ich einen Leoparden gesehen hatte, sondern damit auch alle Big Five. Nachdem dritten Tag war ich schon etwas entnervt und hatte es bereut insgesamt fünf Nächte hier zu verbringen. Das ich dann jedoch am letzten, den fünften Tag meine Big Five vollmache, hätte ich nicht erwartet und so kann ich nur jedem empfehlen vielleicht doch etwas länger im Park zu bleiben. Letztendlich habe ich trotzdem eine Menge Tiere gesehen und es ist ein unbeschreibliches Gefühl, diesen so nah zu kommen. Manchmal wird einem aber auch anders, wenn vor einem auf der Straße ein Elefantenbulle auftaucht, dann heißt es manchmal einfach nur Rückwärtsgang. Ich habe in den fünf Tagen über 800 Fotos geschoßen und hoffe das ich die Besten für euch rausgesucht habe. Ich denke die Fotos bringen einem nochmal näher was für ein tolles Erlebnis eine solch Safari ist. Ich kann es nur jedem empfehlen.

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