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Tag 87 - Neue Töne

Veröffentlicht: 30.01.2018

Ich muss zugeben, dass ich ein wenig enttäuscht war von Jim und Keeley und Monica. Es gibt Regeln im Projekt, die auch die Kinder und ihre Eltern unterschreiben müssen, wenn ein Kind im Projekt aufgenommen wird. Angefangen bei Verhaltensregeln wie nicht hauen, treten, Steine werfen, fluchen, klauen und Ähnlichem. Und was sie jeden Tag mit zum Unterricht bringen müssen (Bleistift, Radiergummi, Heft), sowie Schüssel, Becher und Besteck, wenn sie im Projekt essen wollen. Außerdem wird nach den Statuten vor allem wiederholtes Zuspätkommen und unentschuldigtes Fehlen streng geahndet. Meine Wahrnehmung war, dass gerade auch Letzteres ziemlich lax behandelt wurde. Was ich nicht gut finde, weil dann Plätze für andere Kinder blockiert werden, die lernen WOLLEN (Uiih, wie klugschei....). Letzten Freitag (ich war nicht dabei, ich war gerade illegal in Costa Rica) gab es eine interne Besprechung und anschließend bei der Versammlung, während der die beste Klasse und die besten Schüler prämiert wurden, eine klare Ansage an alle. Mehr Disziplin, Kinder! Und seit heute weht ein neuer Wind in den Klassenzimmern. Die kleine Leydi zum Beispiel durfte nicht am Unterricht teilnehmen, weil sie mehr als 5 Minuten zu spät kam (es waren 6 Minuten). Oh Wunder, zumindest für heute waren sie beeindruckt. Zuhören, abwarten, bis man dran ist, Ausreden lassen - das hat einigermaßen geklappt. Wir werden sehen.

Heute war Franchesca nicht in der Schule. Aus diesem Grund übernahm ich ein Kind von Silvana. Gustavo ist ein Zappelphilipp und schreit nach negativer Aufmerksamkeit. Genau das Richtige für die Spezialistin in Geduldsfragen! Er hat nicht gemacht, was er sollte oder nur für ein paar Sekunden. Er versuchte ständig abzulenken. Und wenn er nicht dringend etwas trinken oder pinkeln musste, dann er hat er seinen Stift nicht gefunden. Nach 20 Minuten brach ich es ab. Wir könnten es ja morgen noch mal versuchen, wenn er sein Verhalten ändern würde. Keeley (die höchste und von den Kindern 100 % akzeptierte Instanz) bestätigte ihm eine letzte Chance, bevor jemand anderes seinen Platz bekommt. Damit hatte er nicht gerechnet. Ich hoffe, sie zieht das durch.

Die Fotos: zunächst keinen Schimmer, was das für eine Truppe war, die heute durch die Straßen zog. Lauter Jongleure und Hochradfahrer. Google wusste mehr: ein Strassenfestival mit vielen Aktionen, um auf Umweltprobleme aufmerksam zu machen.

Das Wetter: es wird sommerlich.


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