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Asien | Vietnam | Das Land der Strohhüte

Veröffentlicht: 29.01.2018


Ein Land auf das wir uns schon seit langem gefreut haben. Vietnam. Schon alleine die Aussprache des Wortes lässt einem vor Ehrfurcht die Hände feucht und kalt werden. Ein gelber Stern ruht inmitten einer roten Flagge und trägt all das Leid und Elend, Ängste und Zerstörung der vielen Jahrhunderte Kampf und Untertrückung mit sich, welches das Land gemeinsam mit ihren Menschen überstehen musste.

Erwartungsvoll betreten wir die ersten Absperrungen hinter den Visumskontrollen und versuchen uns im Wirrwarr der Reisenden zurechtzufinden. Wir vergleichen die Preise der sim-Karten, picken uns den besten Tarif und suchen sofort nach dem nächsten UBER/GRAP welches uns nach HCMC (Ho Chi Ming City) bringen soll. Man versucht uns eine Taxifahrt für über 400.000 Dong anzudrehen. Dankend lehnen wir ab und versuchen über die App unser Taxi zu bestellen, doch siehe da... im Gratis wlan des Flughafens wurden die Anwendungen gesperrt um eines der teuren Taxiangebote anzunehmen... wir jedoch schlau - rein ins neue private Internet und ab in die Stadt für knappe 100.000 Dong :). Erste Falle überwunden. Wir wussten natürlich auch hier schon zuvor welche Gefahren auf einen lauern konnten: Faketaxis die einen ins Nirgendwo bringen würden und dann 100$+ verlangen; Taxis die einen zu Fakehotels bringen mit selben Namen wie das Richtige; uvm.

HCMC hat uns definitiv überrascht. Teilweise 2-3 Spuren in eine Richtung mit je >5 Mopets auf einer Spur. D.h. es fahren etwa 15-20 Mopets nebeneinander durch den Dschungel der Straßen (und Gehsteige), die sich Laut hupend und quitschend durch die neuen und alten Gebäudereihen der Stadt ziehen. Essensangebote an jeder Ecke, Straße, Bürgersteig,... eigentlich so ziemlich auf jeden Meter der Stadt. Perfekt für Herbert. Vietnam hat über 700 einheimische Gerichte... Das ist enorm und sagt einiges über die Essenskultur der Menschen hier aus. Viele Einflüssen aus den Zeiten der Besetzungen von China, Frankreich, USA. Perfekte asiatische Küche, gemischt mit einheimischen Spezialitäten und Kräutern in einem ofenfrischen knusprigen Baguette. Ein Traum.

Die ersten Tage in HCMC genießen wir den Großstattflair, die Museen und vor allem - das unbeschreiblich gute Essen :). Ein klassischer Ablauf: man streunt durch enge Hochhausgassen, sucht sich ein passendes Straßenlokal mit kleinen Plastikhockern und einem Eisentischchen, bestellt einmal Frosch mit Reis und einen vietnamesischen Kaffee auf Eis. Sehr speziell. Der Kaffee (heiss oder kalt), frisch gemahlen, ist stark, pechschwarz und wird traditionell in einem langsam tropfenden Metallfilter auf einer Tasse mit Kondensmilch gereicht. Man gewöhnt sich schnell dran und nimmt ihn auch schonmal um Mitternacht zu sich.

In HCMC stiegen wir auf eine Tour ins Mekongdelta zu und genossen 2 Tage auf Achse durch den sehenswerten Süden Vietnams > Bilder. Die Landschaft ist mit Flüssen durchzogen (Mekong sogar mit >4000km unter den 12 längsten der Welt) und bildet so eine feuchtsumpfige Umgebung mit gewaltigen Bambusufern. Wir sahen wie Reisnudeln entstehen, Räucherstäbchen und Kokosnusscandys gemacht werden und "spezial-BBQ" a la Vietnam.

Danach ging es wieder zurück nach HCMC wo wir uns sofort mit einem "Sleeperbus" nach MUI NE begaben. Wir übernächtigten in einer kleinen Absteige neben dem Strand - sehr interessant - denn wir hatten uns unter Vietnam etwas wohl ganz anderes vorgestellt. Fährt man von Süden nach Norden, durchstreift man hohe Sanddünenlandschaften, trockene flache Böden, feuchte Reisfelder, Wälder, Flusslandschaften bis zu den 3000m hohen Hügellandschaften in Sapa. Ebenso abwechslungsreich zeigt sich uns das Klima. Wir hatten knappe 25-30 Grad im Süden, feuchte 10-15 in der Mitte und trockene 5-15 im Norden. Am Tag darauf - Sanddünen besichtigen, seichte Flusslandschaften mit rotem Sand durchwandern, Häfen mit ihren Nussschalenboten besichtigen uvm.

Bus nach Nha Trang, aufwärmen in einer Therme. Warm/Heiße Thermalbäder, Wasserfälle und ein heißes Schlammbad brachten uns wieder auf eine passende Betriebstemperatur.

Von Nha Trang nach Hoi An nahmen wir den Wiedervereinigungs-Nachtzug der uns in 9 Stunden durch das Landschaftsparadies chauffierte. 12:00 angekommen, Shuttle zum Hotel inkl. Besichtigungstour zu den Marble Mountains und dann... Hoi An. 'Eine er schönsten Städte der Welt' sagte man uns - zurecht. Es bot sich uns eine Altstadt in einer Weise, wie man sich es kaum ausmalen könnte. Alte sandsteinfarbene Gebäude am Fluss werden durch die tausenden Lampinions und schwimmenden Kerzen zum Leben erweckt. Unbezahlbar > Bilder.

Bus nach Hue > uralte Tempelanlagen, Gebäude und Statuen. Bootsrundfahrt, schrullige Dorfbewohner und motivierte Tourandreher.

Bus nach Phong Nha Ke Bang Nationalpark. Das kalt feuchte Klima bekam uns nicht sonderlich gut, so mussten wir uns von dort an etwa eine Woche lang mit Erkältung und etwas Fieber herumschlagen. In dem kalten Zimmerchen in Phong Nha steckten wir den Föhn einfach in die Decke, die sich dann zu einem Ballon aufblies und als Heizdecke diente. Wir mieteten uns ein Moped und düsten zu den riesigen Höhlen. Jene die wir besuchten war 33km lang und bis zu 200m hoch. Wir genossen die authentische Umgebung des Hochlandes, erklommen lokale Wanderwege - querfeldein und drüber- und begannen uns allmählich schon wieder auf wärmere Gebiete zu freuen.

Nach 3 Nächten flugen wir nach Hanoi, verbachten 2 Nächte, strichen die Weiterfahrt zur Halong Bay aufgrund unseres Gesundheitszustandes, blieben weitere 2 Nächte und fuhren dann schließlich etwas vitaler mit dem Nachtzug nach Sapa. Die sehr wackelige Fahrt lies uns kaum die Möglichkeit zu schlafen, und so kamen wir müde und erledigt, jedoch glücklich über die tolle Aussicht in Sapa an.

Sapa - ein ganz eigenes Kapitel. Für uns das ECHTE Vietnam. Nicht überlaufen, mit den Moped super zu bereisen und vor allem eine gigantische Kulisse an Gebirgen, Bambuswäldern, Reisfeldern und alten Dörfern. Wir waren glücklich die Zeit dort ausklingen zu lassen bevor wir uns wieder auf den Weg mit dem Bus nach Hanoi machten. Dort besuchten wir noch das Vietnam Military History Museum sowie ein Wasserpuppentheater und vervollständigten somit unsere dritte Woche in Vietnam.

Propagandamaterial: https://drive.google.com/drive/folders/1HKeArBAkQTrxv2lyHvzl5Bq9EVwnTrXo?usp=sharing

Antworten (1)

Robert
Ihr zwei "Riesen" ständig auf einem Roller stell ich mir lustig vor :) geiler Bericht!