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Tag 78 - Lava-Tour

Veröffentlicht: 21.01.2018

6.50 Uhr. Vor einer halben Stunde hat der Nachbar die Boney-M-CD eingelegt. Man kann dem nicht entfliehen, selbst wenn man alle Fenster und Türen schließt. 


Gestern Abend war ich am Höllenschlund. So nannten die spanischen Konquistadoren den Vulkan Masaya. Sie glaubten, der Teufel wohne hier und setzten ein Kreuz an den Kraterrand. In der präkolumbischen Zeit wurden kleine Kinder und Jungfrauen als Menschenopfer den erzürnten Göttern im Vulkan dargebracht. Es geht das Gerücht, dass politische Gegner des letzten Diktators Somoza in den Krater geworfen wurden. Das gleiche erzählt man sich aber auch von den Sandinisten, die einige von Somozas Schergen im Vulkan entsorgt haben sollen. Mit dem Hubschrauber drüber geflogen...hups... Mann über Bord.

Die letzte große Eruption war 1772. Es ist trotzdem ein wenig unheimlich am Kraterrand zu stehen, nur 100 Meter von der Lava entfernt. Schwefeldämpfe umwabern uns. Sie sind der Grund, warum man nur 15 Minuten bleiben darf. Abgesehen von der Lava gibt es aber nachts auch nichts zu sehen. Ich war letztes Jahr schon einmal tagsüber hier. Wenn man Glück hat, kann man dann die Vögel sehen, die innerhalb des Kraters zu Hunderten ihre Nester haben. Jedenfalls bimmelt dann eine Glocke und man muss wieder hinunter fahren. In den gut besuchten Abendstunden  werden jeweils Gruppen von ca. 80 Leuten hinauf gelassen. Die Nächsten, bitte!

Heute sonnig, 31 Grad mit mäßigem Wind aus Ost, höchstwahrscheinlich kein Regen.
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