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Tag 26 - La bajada de la virgen

Veröffentlicht: 29.11.2017

Was für ein Spektakel! Die ganze Stadt ist auf den Beinen. Alle befinden sich entweder in oder an der Kathedrale. Heute wird die Jungfrau Maria von ihrem Sockel geholt. Und dann durch die Strassen getragen. Die Messe habe ich mir überwiegend gespart, nur das Ende habe ich noch mitbekommen. Der Priester (oder war's der Bischof, der war nämlich auch anwesend) bekam einen Riesen-Applaus. Dann hat er die Menge regelrecht hochgepeitscht, zu weiterem Applaus angetrieben und zu Gesängen und Jubel animiert. Ein Meer von Handys, in die Höhe gehalten. Ein ständiges Kommen und Gehen. Irgendwann wurde Maria dann heraus getragen. Es regnete Glitzer-Schnipsel in der Kirche und auch draussen. Der Bischof nahm ein Bad in der Menge, ein Bischof zum Anfassen. Die Blaskapelle kämpfte gegen die christliche Popmusik aus den Lautsprechern. Gleichzeitig gab es ein Feuerwerk. Es wimmelte von Verkaufsständen mit selbstgemachtem Essen, Getränke, Popcorn, Zuckerwatte. Das geht jetzt acht Tage lang so, jeden Abend eine andere Runde durch die Stadt. Das Schlimme ist, dass schon seit Tagen zu jeder Uhrzeit Feuerwerkskörper hochgehen. Heute Nacht gegen 4 zum Beispiel. Dann um 6 “By the Rivers of Babylon“ vom Nachbarn. Nicaragua ist nie leise.

Luis hat heute in die erste Stunde zwei Kisten mit Spielzeug mitgebracht. Erst tanzten wir zu Kinderliedern, bei denen man zum Text passende Bewegungen machen muss. Danach hat Luis Fragen gestellt und für die richtige Antwort ein Spielzeug vergeben. Den Rest hat er dann quasi in die Menge geworfen. Die Kinder wussten, dass sie die Spielsachen zurück geben müssen. Sie haben sich wie Verdurstende auf die Sachen gestürzt. Und hatten so einen Spaß! Aber keiner hat genölt, als die Stunde zu Ende war. Sie sind sooo süß.





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