Veröffentlicht: 07.03.2018
Mein Frühstück, wenn es denn schon fertig ist, steht normalerweise auf dem Esstisch in der Küche, abgedeckt mit einem Tuch, einem Teller oder einer kleinen Schüssel. Ich würde ja bei diesen Temperaturen eine Schüssel mit klein geschnittenem Obst in den Kühlschrank stellen... Ok, heute jedenfalls nahm ich die obere Schüssel ab und es wimmelte nur so von winzig kleinen Ameisen. In der Küche gibt es eigentlich immer Ameisenstrassen, weil jeder Essensreste oder Reste von der Zubereitung herum liegen lässt. Vor allem morgens, wenn am Vorabend keiner mehr Lust hatte die Küche aufzuräumen. An mein Frühstück hatten sie sich bisher noch nicht gewagt. Allerdings sind manchmal Ameisen in der Zuckerdose, was ebenfalls niemanden zu stören scheint. Nur ich trinke meinen Instantkaffee dann ungesüßt, bis es wieder veganen Zucker gibt.
Ich habe immer Joghurt und eine kleine Tüte Haferflocken im Haus. Für den kleinen Hunger zwischendurch. Der Joghurt ist im Kühlschrank sicher. Anfangs hatte ich die Flocken im Küchenschrank aufbewahrt, bis ich feststellte, dass dort ebenfalls Ameisen wohnen. Jetzt befinden sie sich gut verschlossen in meinem Kleiderschrank. Die Haferflocken, nicht die Ameisen.
Überhaupt bin ich hier immer sehr nah an der einheimischen Fauna. Durch mein Zimmer flitzen kleine Geckos und verschwinden in diversen Löchern und Ritzen. Während ich an meinem kleinen Campingtisch sitze und dies schreibe, raschelt es in der Wand dahinter. Im Morgengrauen kommen manchmal Geräusche von draußen, als ob jemand auf dem Wellblechdach vor meinem Zimmer Trampolin springt. Vielleicht ist das der riesige Kater aus der Nachbarschaft, der auch manchmal den Mülleimer in der Küche auseinander nimmt oder Brot klaut. Wenn er wenigstens die Mäuse unter der Spüle vertilgen würde. Auf meinem Dach trippeln Tauben und andere Vögel, die mich manchmal ganz schön erschrecken. Und natürlich meine Freunde, die Mosquitos.
Wetter heiß, ohne Wind, auch nicht aus Ost, trocken.