Tag 121- Ostern schon etwas vor?

Es ist unglaublich, wie erschöpft ich jeden Abend bin. Wir haben noch keine 21.00 Uhr und mir ist eben das Buch auf die Nase gefallen. Meine größte Leistung war heute, ca. 30 Bahnen im Pool zu schwimmen. Ich vermute, das ist die Hitze. Wenn ich mich jetzt dem Schlaf hingebe, bin ich morgen früh schon um 5.00 Uhr wach.

Die Pläne für die Osterwoche nehmen Gestalt an. Gestern haben Sarah und ich ein Hostal in Somoto gebucht. Sarah ist auch Volontärin bei Education Plus und könnte locker meine Tochter sein.

Somoto liegt im Norden von Nicaragua, nur ca. 20 Kilometer von der honduranischen Grenze entfernt. Es wäre noch heute ein verschlafenes Nestchen - nur für seine vielen Esel und die rosquillas (kleine, steinharte, donut-artige Maismehlkringel) bekannt, eine Spezialität in Nicaragua. Wenn nicht 2003 zwei tschechische Wissenschafter über eine Spalte in der unebenen Tonerde außerhalb der Stadt gestolpert wären und den Somoto-Canyon „entdeckt“ hätten. Die Einheimischen kannten den 75 Millionen Jahre alten Canyon schon immer. Hier entspringt der Rio Coco, der sich bis in die Karibik schlängelt.

Der Canyon ist auch unser eigentliches Ziel. Und ich hoffe, Somoto ist immer noch verschlafen und nur das Ziel von hartgesottenen Touristen wie wir, die sich von der relativ langen Anreise nicht abschrecken lassen.

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