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Tag 114 - Unauffällig bis unsichtbar

Veröffentlicht: 26.02.2018

Um nicht den ganzen Tag selbstmitleidig schniefend und hustend auf dem Bett zu liegen, raffte ich mich auf und ging ins Garden Café. Als ob man geahnt hätte, dass ich des Trostes bedurfte, bekam ich einen schön verzierten Cappuccino. Ich muss ihnen einmal meinen Namen stecken, dann bekomme ich vielleicht wie Silvana einen personalisierten Café. Sie hat überall Spuren hinterlassen. Immer mal wieder werde ich als „die Freundin von Silvana“ erkannt und werde gebeten Grüsse auszurichten. Sie kam aber auch wirklich mit jedem ins Gespräch. Wenn sie zweimal im selben Geschäft etwas gekauft hatte, wurde sie beim dritten Mal mit Namen und Küsschen begrüßt. Sie hat etwas Präsentes an sich, daneben bin ich unsichtbar. Weiß noch jemand, wer ich bin? Richtig, die Kleine neben Silvana.

Das zweite Foto zeigt einen Wagen des Abfallbeseitigungs- und Trennungssystems. Sieben Tage die Woche sind sie unterwegs und fegen den Müll von der Strasse zusammen. Wer diese Arbeit machen muss, ist ganz weit unten angekommen. Die Leute sind schmutzig und abgerissen, einige sind weit jenseits des Rentenalters. Da sie Plastik und Blechdosen vom restlichen Abfall trennen, nehme ich an, dass diese Ein-Mann-Betriebe den recycelbaren Müll verkaufen. Eigentlich eine gute Sache. Leider wird nur ein geringer Anteil hier im Land wieder verwertet, das meiste wird z. B. an China verkauft. So geht der Müll auf die Reise...verrückt.


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