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Tag 109 - Einladung der dritten Art

Veröffentlicht: 21.02.2018

Carla ist die Tochter von Doña Candida, meiner Gastgeberin. Sie schaut regelmäßig vorbei, auch um die Kinder regelmäßig abzuliefern. Vor einem Jahr wohnte ich drei Wochen bei ihr. Gestern fragte sie mich, wann ich denn zum Abendessen vorbei komme. Ich wusste gar nicht, dass ich eingeladen worden war. Ich sagte, wann immer es ihr recht sei. Aber da hörte sie mir schon gar nicht mehr zu. Es ist unmöglich sich mit Carla zu unterhalten. Allein ihr Handy verhindert jedes Gespräch. Entweder es klingelt, oder sie ruft jemanden an, während sie dich noch etwas fragt. Oder sie daddelt über WhatsApp. Wenn gerade keiner mit ihr kommuniziert, spielt sie so ein albernes, buntes Spielchen. Sind dann noch weitere Leute anwesend, also quasi immer, mischt sie in dieser Unterhaltung auch noch mit. Ich habe die Einladung gar nicht ernst genommen, aber heute Abend richtete Candida mir aus, ich könne jetzt zum Abendessen vorbei kommen. Das war mir sehr recht, denn ich fürchtete schon, es gäbe heute den dritten Abend hinter einander Gallo Pinto (Reis mit roten Bohnen). Kaum angekommen, tischte sie mir eine wirklich leckere Suppe auf - allerdings war ich die einzige, die etwas gegessen hat. Sie selbst schwirrte durch's Haus oder saß rauchend und telefonierend vor der Haustür. Ihr Mann war ebenfalls sehr beschäftigt, die Kinder ausnahmsweise früh im Bett. Nur die beiden Volontärinnen, die bei ihr wohnen, unterhielten sich mit mir, waren aber schon abgefüttert. Eine merkwürdige Einladung, aber typisch Carla. Zum Schluss lud sie mich ein, einfach jederzeit zum Essen vorbei zu kommen. Es sei ja nicht weit, zu Fuß oder mit meinem Fahrrad. Sagte die Frau, die jeden Meter mit dem Auto zurück legt.


Temperatur 31 Grad, sonnig, bei leichtem, böigen Wind.

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