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Tag 104 - Prügelstrafe

Veröffentlicht: 16.02.2018

Gestern gab es etwas auf den Popo. Nicht bei mir. Wie komme ich denn darauf? Vielleicht weil die beiden Enkelkinder Janner und Nicole sich eben so laut kreischend gestritten haben, dass es mich daran erinnerte. Es war nicht das erste Mal, dass ihre Mutter einen Gürtel genommen und ein paar Mal zugelangt hat. Die beiden haben irgendwelchen Blödsinn gemacht und alle Warnungen ignoriert. Sehr, sehr befremdlich für mich, aber in Nicaragua ist körperliche Züchtigung in der Erziehung ganz normal. In MEINEM Haus kann ich mit MEINEN Kindern machen, was ich will. Nicaragua hat bereits 1989/90 eine Konvention zum Schutz der Kinderrechte der Vereinten Nationen unterzeichnet und ratifiziert. Aber die traditionellen und kulturellen Gepflogenheiten sind schwer zu knacken. Zum Beispiel auch, wenn es um sexuelle Aufklärung geht. Ha, das liegt an der mangelnden Bildung, habe ich mal klugscheißerisch gegenüber meiner Spanischlehrerin getönt. Doch sie meinte, dass auch studierte, gebildete Frauen ihre Kinder nicht aufklären. Man spricht über so etwas nicht. Und wenn das Töchterlein als Teenager schwanger wird (Nicaragua hat eine der höchsten Kinder-Mütter-Raten der Welt, 27 % der Geburten, weltweit 11 %), wird es häufig der Familie verwiesen. Weil ihre Mutter es nicht wagt, sich gegen die Familie zu stellen. Oder keinen weiteren Esser gebrauchen kann. Dabei liegt häufig eine Vergewaltigung vor. Noch so ein Tabu. Und Schwangerschaftsabbrüche werden unter allen Umständen mit Gefängnis bestraft.


Das Foto passt so gar nicht dazu: der schokoladigst aussehende Schokomuffin Granadas. Der Schein trog und das nächste Mal gehe ich wieder in die Bar, wo es den Schokonachbau des Vulkans Mombacho gibt. Das soll ein Nachtisch sein, aber man kann dafür eine ganze Mahlzeit auslassen.


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