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Südnorwegen hat mich in seinen Bann gezogen

Veröffentlicht: 09.06.2025

Long time no see!


Es hat lange gedauert, bis ich es geschafft habe nun endlich den neuen Blog aus Norwegen zu schreiben. Genau 2 Wochen bin ich jetzt hier und es kommt mir vor wie ein ganzes Leben. Südnorwegen, mit seinen Fjorden, dem wilden Wetter, der Kälte, der Regen, die Rauheit der Natur, haben mir einen herausfordernden Start bereitet.


Ich erinnere mich an die ersten beiden Tage, an denen ich stundenlang durch strömenden Regen, peitschendem Wind und eiskalten Temperaturen gefahren bin. Die Fjorde und das Wasser lagen mir rechts und links zu Füßen. 


Allein, Allein


Das Gefühl, dass ich nun völlig auf mich allein gestellt bin, dass niemand mal eben kommen und mir helfen kann, dass ich allein zurecht kommen muss in diesem ungemütlichen Wetter, der überwältigend schönen, anmutigen und ein bisschen „bedrohlichen“ Naturgewalt, hat mich Anfangs sehr gefordert.


Zudem schwankten meine Gedanken und Gefühle permanent zwischen, bin ich zu langsam wenn ich zum Nordkap will oder verpasse ich das schönste wenn ich so schnell unterwegs bin?


Es hat 2 Wochen gedauert, bis sich mein System an die neue Situation gewöhnen konnte und ich mich allmählich entspannen kann.


Die beeindruckendsten Erlebnisse


Meine Highlights bisher waren eindeutig die Bergstraße zwischen Sauda und Odda welche am Hardanger Fjord endet. Die spektakulären Berggipfel mit ihren weißen Spitzen die über dem Wasser meist ganz hinten zwischen weiteren gewaltigen Bergen herausragten, meine Wanderung zum Preikestolen, eine Felsplattform hoch über dem Lysefjord mit atemberaubendem Ausblick. So eine vielfältige Landschaft, von felsig bis waldig, von kleinen Seen bis großen Fjorden und unendlich weiter Natur.


Erstes Wow


Mein allererstes Norwegen-Feeling bekam ich bei einem Halt an einem View-Point mit Sicht über den gesamten Lysefjord. Mich fasziniert wie sehr sich die Landschaft verändert, je nachdem, wo die Sonne die durch die Wolken bricht und auf die Erde trifft.


Helikopter Einsatz


Natürlich wollte ich mir auch die Serpentinenstraße Trollstigen nicht entgehen lassen. Schon der Weg dorthin, über ein Hochplateu, mit Blick weit und breit auf schneebedeckte Berge, kleine Seen in denen noch Eis schwimmt und eine einzige Straße die sich wie kein kleiner roter Faden durch die Landschaft zieht. Leider war die Serpentinenstraße wegen einer Gerölllavine noch bis Juli 2025 gesperrt, aber der Ausblick von oben, wie sie sich zwischen zwei Bergketten kunstvoll ins Tal schlängelt ist atemberaubend schön. Dieser Anblick hat mich mal wieder begreifen lassen, wie klein wir Menschen doch sind. Wie gigantisch die Natur und wie machtlos wird doch dagegen sind. In solchen Augenblicken empfinde ich tiefste Demut. 

Ein Helikopter mit einem Wasserbehälter flog immer wieder, zwischen der Felswand und einem See hin und hier, ich vermute man versucht hier die Felswand mit Beton wieder zu sichern und die Straße vor weiteren Abgängen zu bewahren. 


Bryggen - Tar Du Med Ei Helsing Til Gamlelandet Mitt?


Zu erwähnen ist definitiv noch mein Ausflug nach Bergen / Bryggen. Es war am letzten Samstag und ich hatte das Glück, dass ich einen der wenigen Sonnentage des Jahres erwischt habe. Ich bin mit dem Bus in die Stadt gefahren und habe die alten Holzhäuser im Hansa Quarter bestaunt. Im Hafen direkt nebenan sind unzählige Schiffe und Boote mit singenden und feiernden Menschen eingelaufen. Es war ein fröhliches Treiben, auf jedem Boot laute Musik und tanzende und singende Menschen. Es war eine Wohltat nach so langer Zeit allein endlich mal wieder unter Menschen zu sein. Einmal die Gedanken und Ängste vergessen und einfach nur die Stimmung genießen. Die Sonne schien die ganze Zeit ohne ein Wölkchen auf die Stadt herunter.


Immer weiter gen Norden…


Nun bin ich schon fast in der Mitte Norwegens angekommen. Ich habe jetzt noch 3 Wochen Zeit um am Nordkap anzukommen. Ich habe noch 2000-3000 km Fahrstrecke vor mir. Mein nächstes Ziel, das Arctic Circle Center, das Überqueren des Polarkreises. Anschließend noch auf die Lofoten und dann steht schon das Nordkap (in 1000km) vor der Tür.


Ich habe versucht mein Reisebewusstsein zu ändern. Mich nicht zu sehr auf das eine „Ziel“ zu fokussieren und darauf hinzuarbeiten, es gelingt mir nicht die Reise dann zu genießen. Ich versuche nun meiner Intuition zu folgen und meine Fokus darauf zu legen was mein Körper braucht und worauf ich Lust habe.


So weit so gut, se deg smart.

Habt eine gute Zeit. Ich melde mich bald wieder.


Namaste & all my love

Michi


Links to Go:


Mein aktueller Lieblingssong aus Bergen:


Johannes Kleppevik - Tar Du Med Ei Helsing

https://open.spotify.com/track/0heF3I9pJ0VnFG0WJ1IEae?si=o7FhKD4ZT0ypcWIam7Cm-A



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