Veröffentlicht: 07.10.2022
Und natürlich began unser Tag später als geplant, wie könnte es auch anders sein? Wir hatten uns für diesen Tag einen besonderen Start ausgedacht - in einem natürlichem heißen Fluss baden! Der Fluss von Hverageroi war nicht so weit entfernt - zumindest war es der Parkplatz nicht. Zu Fuß geht es rein ins Gebirge wo ganz versteckt hinter Bergwipfeln die heißen Quellen liegen. Je weiter man geht, desto heißer wird das Wasser. Allerdings geht es viel Bergauf und der Aufstieg dauert seine Zeit (besonders wenn man wie wir ständig stehen bleibt und Fotos macht oder die Aussicht genießt). Wir brauchten fast anderthalb Stunden bis zur Quelle aber es hat sich für jeden Schritt gelohnt! Nicht besonders tief aber wunderbar warm erstreckte sich der Fluss vor unseren Augen. Es war reichlich viel los und an jeder Biegung tümmelten sich Menschen. An der Seite gab es Stege zum vorbeigehen und Sachen ablegen und vereinzelt kleine Windschützer zum Umziehen. Und das sollte man schnell tun, denn der Wind dort oben ist ganz schön kalt! Umso angenehmer war es als wir dann endlich im Wasser lagen und entspannen konnten. Was wir nach Strich und Faden getan haben! In heißen Quellen baden ist immer ein unglaublich angenehmes Gefühl. Der Körper erntspannt in der Wärme und lässt sich einfach mal da sein und ausruhen. Hier war natürlich der tolle Ausblick und die Tatsache, dass wir in einem waschechten Fluss lagen, nochmal um einiges cooler.
Den Rückweg schafften wir schneller und sahen auch noch wie Schafe von den Bergen geholt wurden. Im Herbst müssen die Schafe, die den ganzen Sommer über draußen waren, nun mit Pferd und Mann eingetrieben werden. Im Rasthaus aßen wir die traditionelle Fleischsuppe Islands und überlegten über einer heißen Schokolade unsere nächsten Schritte.
Die bunten Berge waren unser nächstes Ziel aber wir erkannten, dass man diese mit unserem Auto allein nicht erreichen konnte. Für den Weg dorthin hätte man ein Allrad-Antrieb gebraucht und den muss man natürlich extra bestellen. Es mit einem normalen Auto zu versuchen ist in Island wirklich nicht empehlenswert, da die Straßen gefährlich werden können. Man sollte sich hier wirklich an die Karten und Beschilderungen halten. Ein wenig enttäuscht wichen wir dafür auf weitere Attraktionen des Golden Circles aus. Der große Geysir ist still und bricht nur selten aus aber der Kleinere schießt alle paar Minuten in die Höhe. Ich finde es beeindruckend wie viel Macht das Wasser hat und wie viel Druck sich unter der Erde bandelt um so in die Höhe zu schießen - und das alle paar Minuten alle Tage lang! Kochend heißes Wasser kräuselt sich an der Oberfläche und zieht sich zusammen, Momente bevor es mit einem Mal und mit gewaltiger Kraft in die Luft fliegt. Überall hat es stark nach Schwefel gerochen aber es war wirklich interessant diesem Schauspiel der Natur zusehen zu können.
Der große Wasserfall Gullfoss ist einfach nur ein gewaltiger Anblick. Es ist windig und laut und man fühlt sich furchtbar klein - unbedeutend in dem Lärm und dem tossendem Wasser, wahrlich eine Naturgewalt für sich. Wir blieben hier nur kurz, da es schon dunkel wurde und der Wind beißend wurde. Wir haben es nicht ein einziges Mal in dieser Woche geschafft vor Sonnenuntergang an einer der Unterkünfte zu sein obwohl wir es uns jedes Mal vornamen.