#4 Unser erster Roadtrip

Das Wetter in Perth war leider sehr kalt und es regnete zwei Tage. Daher beschlossen wir in den Norden zu fahren. Unser Ziel hieß Shark Bay.

Es gibt drei Möglichkeiten dorthin zu kommen:

1. Mit dem Flugzeug

2. Organisierte Bustouren inkl. Unterkunft

3. Selbstanreise

Fliegen war uns zu teuer und die günstigste Busreise kostete auch 700 $ pro Person. Also beschlossen wir einen Camper Van zu mieten. Mit diesem konnten wir in unserem eigenen Tempo reisen und hatten unsere Unterkunft immer dabei.

Unser Camper Van hieß Karl, wir hatten ihn bei „Hippiecars“ gemietet. Karl hatte ein Bett für zwei Personen, TV, Kühlschrank inkl. Gefrierfach sowie einen Tisch und Campingstühle.

Das Fahren auf der linken Seite war zunächst sehr ungewohnt, funktionierte aber ganz gut. Voll motiviert fuhren wir Mittwoch mittags in Richtung Geraldton. Was uns überraschte war, dass man nach ca. 1 Stunde Fahrt schon keinen Radio- oder Handyempfang mehr hatte. Wir waren schneller als erwartet komplett auf uns alleine gestellt. Alle paar Minuten kam uns mal ein Auto entgegen, ansonsten gab es nur Karl, Meykel und mich. Trotzdem wurde die Fahrt nie langweilig. Die Landschaft ist einfach so beeindruckend und man kann sich nicht satt sehen.

Schätzungsweise alle 200 km kommt mal eine Tankstelle, diese sind allerdings alles andere als vertrauenserweckend. Es ist eher so wie man es sich in einem schlechten Horrorfilm vorstellt. Weit und breit keine Menschenseele, nur ein furchteinflössender (aber trotzdem netter) Tankwart.

Mittwoch Abend erreichten wir in stürmischem Regen Geraldton und fuhren den erstbesten Campingplatz an, den wir fanden. Wir waren froh einen Platz für die Nacht gefunden zu haben und legten uns direkt schlafen. Wild campen ist übrigens verboten in Australien.

Wie es sich in einem Camper Van schläft? Nicht so gut wie erhofft ! Es war Ar***kalt und unbequem. Nachts kühlt es zu dieser Jahreszeit auf unter 10 Grad ab und in Karl zieht es durch alle Ritzen und Öffnungen. Aber wir haben es überlebt :-D

Am nächsten Morgen fuhren wir direkt weiter zu Monkey Mia. Das ist eine Region bei der Shark Bay, wo Delfine bis ins flache Wasser an den Strand ran kommen. 

Abends saßen wir gemütlich bei einem Glas Wein am Strand und ließen den Blick übers Wasser schweifen. Und tatsächlich, ohne dass wir damit gerechnet hatten, tauchten auf einmal vier Delfine auf. Das war wirklich überwältigend diese sanften Tiere so nah im Wasser zu sehen. Wir können die Fahrt zu Monkey Mia daher jedem nur empfehlen.

Haie sieht man an der Shark Bay leider keine, dafür aber wilde Papageien und rießige Pelikane.