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#18 Das australische Amsterdam

Veröffentlicht: 18.01.2019

Aufgrund Meykels Verletzung mussten wir die für den nächsten Tag geplante Wanderung verschieben. Also fuhren wir nach Byron Bay. Ein wirklich wunderschönes Städtchen, das für gute Surf- und Tauchbedingungen und seinen Leuchtturm bekannt ist. In der Nähe des Leuchtturms befindet sich zudem der östlichste Punkt des australischen Festlandes. 


Das Wasser ist dort so klar, dass wir Rochen und Delfine beobachten konnten. Zwischen Juni und November kann man anscheinend auch Wale sehen. Der Stadtkern an sich ist sehr touristisch, lädt aber zum Bummeln und Verweilen ein. 

Am darauffolgenden Tag fuhren wir nach Tintenbar (ca. 30 min von Byron Bay entfernt). Dort gibt es die sogenannten Killen Falls. Wir haben schon so einige Wasserfälle in Australien gesehen, aber die Killen Falls waren die ersten, an deren Ende man baden kann. Zudem kommt man trockenen Fußes auch hinter den Wasserfall. Das war vor allem für Meykel gut, der noch immer kein Wasser an seine Wunde bringen durfte. Es war bisschen blöd, dass nur Annika ins Wasser konnte und Meykel von draußen zuschauen musste, weswegen wir nach kurzer Zeit schon wieder weiterfuhren. 


Es lohnt sich wirklich einen Abstecher zu den Killen Falls zu machen, wenn man in der Nähe ist. Man kann sich dort locker einen ganzen Tag verweilen. Verpflegung muss man sich selbst mitbringen, vor Ort gibt es nämlich nichts zu kaufen und nur unberührte Natur. 

Da wir in unserem Auto „Karl“ eh immer unseren kompletten Hausstand dabei haben, müssen wir an sowas nicht denken. Das ist einer der wenigen Vorteile, die man als Backpacker hat. Wir müssen uns vor einem Tagesausflug nie überlegen, was man alles einpacken muss. Badesachen ? Sonnencreme ? Wie viel Essen ? Darüber müssen wir uns keine Gedanken machen, wir haben immer alles dabei. 

Nach den Killen Falls machten wir uns auf den Weg nach Nimbin. Besser bekannt als das „australische Amsterdam“. Gerade mal 450 Einwohner leben dort, doch das Dörfchen ist wegen seines Rufes landesweit bekannt. 

1973 fand dort das „Aquarius Festival“ statt, welches Hippies, Studenten, Feierlustige und Anhänger diverser Subkulturen anzog. Nach dem Event blieben viele von ihnen in Nimbin, um einen alternativen Lebensstil zu führen. Im Jahre 1979 schafften es die Anwohner z.B. die Rodung des Regenwaldes aufzuhalten. 

Neben dem Tourismus gehören alternative Heilmethoden und erneuerbare Energien zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen. 

In wenigen Minuten schafft man es von dem einen Ende des Dörfchens ans andere Ende zu laufen, wobei einem gelegentlich der süße Duft von Marihuana um die Nase weht. Des Öfteren wurden wir gefragt: „Do you need something to smoke ?“ was wir natürlich dankend ablehnten. Obwohl es eine Polizei-Station gibt, werden Geschäfte auf offener Straße gemacht. Die Polizisten drücken hier wohl ein Auge (oder beide) zu. 

Die Bewohner von Nimbin und deren Behausungen sind auch etwas „speziell“. Viele Hippies, Leute die offensichtlich in ihrer eigenen Welt leben und kunterbunte Wohnwägen machen das Stadtbild aus. 


Wir verbrachten dort zwei Tage. Neben den kleinen Cafes, Second-Hand Läden und Woodstock-ähnlichen Geschäften, gibt es auch eine Kerzenfabrik und ein kostenloses Schwimmbad, welches wir besuchten. 


Als nächstes steuerten wir die „Tropical Fruit World“ in Duranbah an. Eine große Farm die verschiedene außergewöhnliche Früchte anbaut, verkauft und Forschung betreibt. Das riesige Areal kann man nicht auf eigene Faust besichtigen. Man muss an einer Tour teilnehmen, die pro Person 47 $ (ca. 29 €) kostet. Dafür bekommt man aber auch Einiges geboten. 


Die Tour beginnt mit einem Fruit-Tasting. Von vielen der exotischen Früchte, die dort vorgestellt werden, habe ich leider jetzt schon wieder den Namen vergessen. Zu jeder Frucht werden einem zudem interessante Fakten erzählt. 


Danach geht’s mit einem Traktor durch die Farm, wobei einem wieder viele Infos durch den Tourguide vermittelt werden. Zwischendurch hielten wir an, um frische Bananen und Macadamias (direkt vom Baum) zu probieren. 



Danach ging es mit einem Boot auf eine Insel zu den Farmtieren. Man kann Gänse, Schafe, Kühe, Emus, Kängurus und viele weitere Tiere füttern. 

Im nahegelegenen See sahen wir Kois, Schildkröten und sogar einen Aal. 


Danach ging es wieder mit dem Traktor Richtung Eingang, wo wir uns mit ein paar exotischen Früchten eindeckten. Unser Fazit: die Tour war sehr interessant, aber leider etwas überteuert. 

Jetzt befinden wir uns auf dem Weg nach Home Hill (kurz vor Townsville), wo uns unser nächster Job bevor steht. Wobei es sich nicht wirklich um einen richtigen Job handelt, sondern eher um kostenloses Wohnen und im Gegenzug Hunde bespaßen. 

Wir haben über die Website „aussiehousesitters“ einen Job als Haus- und Hundesitter an Land gezogen. D.h. wir passen auf das Haus auf, während die Besitzer in Urlaub sind und gehen mit den Hunden Gassi. 

Die Registrierung auf der Seite kostet 89 $, da wir jetzt aber 2 Wochen kostenlos wohnen, hat sich das schon rentiert. Bezahlt wird man nicht, aber wir schlafen endlich mal wieder in einem richtigen Bett, in einem richtigen Haus mit Pool. Nach 1,5 Wochen campen freuen wir uns auch mal wieder auf eine komplett ausgestattete Küche, immer heiße Duschen und durchgehend wlan. 

Wir erhoffen uns in Zukunft öfter solche Jobs zu bekommen. Der einzige Nachteil ist, dass man seine Route nach den Jobs richten muss. Für uns heißt das jetzt 1000 km fahren und einige Sehenswürdigkeiten auslassen, zu denen wir danach dann nochmal zurück fahren müssen. 

Auf unserem Weg nach Townsville nehmen wir unfreiwilliger Weise einen blinden achtbeinigen Passagier mit. Wir sind nun über 4 Monate in Australien und haben erst jetzt eine etwas größere Spinne gesehen. 

Zum ersten mal sah Meykel „Speedy“ als er bei der Fruit World einparken wollte. Sie lief flink über die Windschutzscheibe, als Meykel vor Schreck das Auto abwürgte. Wir suchten Speedy um sie zu verjagen, doch wir fanden sie nirgends an unserem Auto. Also dachten wir uns sie wird ins Gebüsch gekrabbelt sein. Doch 200 km später fanden wir sie wieder auf unserer Motorhaube. Und wieder hat sie sich ganz schnell versteckt. 

Wir wissen nicht, ob Speedy immer noch an Bord ist und hoffen einfach sie nie wieder zu sehen. 


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