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Halbzeitbericht

Veröffentlicht: 29.09.2016

Hi

Nach einer ganzen Weile in der herzlich wenig Spannendes passiert ist, gibt es jetzt mal wieder einen Eintrag von mir.

Vor knapp 3 Wochen begann ein toller Roadtrip, von dem ich gerne erzählen möchte. Nach einer durchzechten Nacht ging es spontan los auf dem Rücksitz eines VW Vivo Richtung Norden, nur das Nötigste zusammenepackt und zweifelnd, ob das wirklich eine gute Idee war.

Doch schon nach den ersten Kilometern wurde man ziemlich beeindruckt von all dem Neuen, das da so auf einen einprasselt. Unser erstes Ziel war Sun City. Das "Vegas von Südafrika". Ich war zwar nie in Vegas, aber die Bezeichnung schien mir doch ein bisschen hochgegriffen, als auf dem Gelände nur eine einzige Spielhalle zu finden war. Im Gegensatz dazu wird der Wasserpark der Stadt mir garantiert in Erinnerung bleiben. Neben 3 spaßigen Rutschen trumpft die "Valley of the Waves" mit einem riesigen Wellenbad und allerlei Tam Tam drum herum auf. Neben lauter Musikbeschallung gibt es einen Haufen Restaurants und eine beeindruckende, wenn auch künstlich wirkende Kulisse.

Die nächsten beiden Nächte vebrachten wir im "Bush Pub Inn" in der Nähe des Kruger Parks. Wir wurden gleich freundlich vom Barmann empfangen, der uns direkt einlud, den Abend mit Ihm und seinen weiteren Gästen zu verbringen. Wir ließen uns nicht von dem Buschmesser, dass er aus uns verborgenen Gründen in der Gesäßtasche trug, abschrecken und verbrachten einen "erinnerungsreichen" Abend. Ich kann diesen Laden jedem herzlich empfehlen, der sich im Nordosten Südafrikas aufhält.

Landschaftlich hat diese Gegend ebenfalls einiges zu bieten. Wie man auf den Bildern sehen kann haben uns sowohl der "Clyde Canyon" als auch der Kruger Nationalpark nicht enttäuscht. Die Landschaften Südafrikas sind wunderschön und dazu sehr wechselhaft.

Auch nach Lesotho verschlug es uns an den darauffolgenden Tagen. Nachdem wir glücklicherweise von zwei Minenarbeitern mit an die Grenze des "Sani Pass" genommen wurden, entschieden wir uns einfach auf den nächstgelegenen, interessant aussehenden Berg zu stapfen. Eine gute Idee, wie uns der Ausblick von dort oben bewies.

Nun ging es weiter an die Küste. Die Gardenroute entlang Richtung Kapstadt. Auf dem Weg bekamen wir noch einen kleinen Einblick in das Nachtleben von East London. Zusammengefasst lässt sich sagen: Es war nicht langweilig.

In Kapstadt angekommen wurden wir noch von einem namibischen Herren eingeladen, der fließend Deutsch sprach und uns einen der bis jetzt schmackhaftesten Grillabende bescherrte.

Kapstadt selbst war mir persönlich ein bisschen zu "ungezügelt". Ein mal falsch abgebogen kommt man keine 3 Meter, ohne dass einem Drogen oder Sex angeboten wird. Da wünscht man sich beinahe das konservative Bloemfontein zurück. Aber eben auch nur beinahe. Sicherlich hat die Stadt aber noch mehr zu bieten, das ich in meinen 3 Tagen Aufenthalt nicht erkunden konnte.

Leider gab es auch ernüchternde Momente auf der Reise. Obwohl wir, als wir versehentlich hin und wieder in eines der Townships abbogen, das Gefühl hatten nicht wirklich um uns fürchten zu müssen, bot sich uns doch ein Eindruck, den man so nicht gewohnt war. Außerdem sprachen wir mit vielen Einwohnern, die sich sehr besorgt über die aktuelle Entwicklung des Landes gaben. Viele Menschen hier haben keinen Zugang zu ordentlicher Bildung. In den Townships macht sich Alkoholismus breit. Die Menschen werden nicht zu mündigen Wählern erzogen und die korrupte Regierung schürrt Rassismus und Vorurteile um ihre Macht zu erhalten. Es macht einen traurig zu sehen, wie so ein wunderschönes Land strauchelt. Ich habe mich während meiner Zeit hier stets sehr willkommen gefühlt und möchte mich dafür herzlich bedanken. Ich wünsche allen Menschen hier, dass sie sich auf ihren lebensfrohen Kern besinnen können und die aktuellen Spannungen überwinden.

Liebe Grüße auch an zu Hause :D 


Max

Antworten (5)

Onkel
Nordosten Afrikas? wie weit seid ihr gefahren? :-D

Günter
Hört sich sehr interessant an, kann man vielleicht hie und da nochmal wiederholen und/oder ergänzen ;-)

Maximilian
6000 Kilometer ungefähr

Maximilian
Ok jetzt ist es mir auch aufgefallen :D

Fabian
6000 Kilometer? Alter Finne! Das klingt ja eher schon nach einem etwas ausgewachsenerem Roadtrip...