Veröffentlicht: 10.07.2022
Wie schnell aus zwei Nächten vier werden können. Es macht richtig Spaß, eine Stadt mit der Zeit kennenzulernen, vom Lieblingscafé über Busverbindungen bis zu den besten französischen Nektarinen.
Mit Emmanuel und seinen vielen Freunden hatten wir lustig laute Abende im centre ville, mein französisch wird besser, aber schleppend.
Ich werd schon hin und wieder von Fremden in Gespräche verwickelt, wie Alain, dem Belgier, der gern über die Franzosen aus Haute-Savoire lästert und mir am Schluss schmierig zuflüstert „ich bin zwar verheiratet, aber du bist sympathisch“ - und Tschüss. :D
Ich kann es wieder nicht lassen und such mir den markantesten Berg hier am See raus - La Tournette. Mit ausschlafen wird das im sechsten Stock eh nichts, also schwing ich doch besser die Wadeln. Wer mit Öffis kommt muss leider mehr Zeit und Höhenmeter einplanen. Es ist eine steile Tour, teils ausgesetzt, speckige Felsen, wenig vertrauenserregende Metallketten zur Sicherung und natürlich: fast keine Markierungen. Ein paar mal verlier ich den Weg, aber es sind mehr als genug Leute unterwegs und man findet schnell zurück. Am Gipfel überrascht mich in der Ferne der Mont Blanc, das Massiv ist unverkennbar.
Für den Abstieg nehm ich die ruhige andere Seite, hier läuft niemand, weil ja alle zu ihren Autos zurück müssen, Ha! Und für den Heimweg dauert es keine 2 Minuten und ich werde mitgenommen.
Hiermit habe ich zwei weitere Klischees zu bestätigen: 1. Franzosen sind wilde Bergsteiger und 2. Autostop funktioniert hier immer noch gut.