Veröffentlicht: 08.08.2022
Vielversprechend klingt die Übersetzung der Rundwanderung La Porta del Cel. Wie himmlisch es wohl bei der Hitzewelle ist, vier Tage durch die hohen Pyrenäen zu streifen? Ich freu mich trotz der angenehm mediterranen Temperaturen auf die Wanderung, besonders weil Laura mich begleiten will! Na hoffentlich verschont uns diesmal der Hagel.
Die Landschaft ist abwechslungsreich: Von grünen Tälern, entlang kristallklarer Seen, rotem Fels über graue Granitfelder. Jeden Tag machen wir 1300 hm und mehr, von der Höhe spüre ich nichts mehr, die Steigung ist dafür ziemlich brutal. Besonders sind für mich auch die Refugios, sie haben nichts von unserem Alpenluxus! Die erste Nacht hab ich mit meinem niederländischen Nachbarn gekuschelt, bei 30 cm Matratzenbreite wird um jeden Zentimeter gekämpft.. Eine Nacht waren wir auf der französischen Seite, dort haben sie sich doch wieder von ihrer grenznahen Unfreundlichkeit gezeigt, wie wir es aus Kehl kennen :D. Aber man geht ja nicht in die Berge, um ein Privatzimmer mit eigenen Waschbecken und einen Kundenservice wie bei der vkw zu bekommen.
Auf dem Weg haben wir Carles kennengelernt, ein sehr angenehmer Wegbegleiter. Hier streckt er mal wieder den Daumen in die Höhe, damit man auch weiß, dass er Spaß hat 😁.
Wieder zurück in der Zivilisation genieße ich die letzten Tage bei meiner Gastfamilie:
Zu meiner Verteidigung: Dimitri hat mir den gefährlichsten und angsteinflößendsten Platz geben und das Boot immer so gedreht, dass ich am meisten Wasser abbekomme. Angst hatte ich natürlich nie, sieht man ja…
Bueno, man soll bekanntlich gehen, wenn es am schönsten ist. Dankbar über so viel Gastfreundschaft kann ich gestärkt weiterziehen. Stark vor lauter Zuneigung und Lebensfreude, die ich bei Dimitri und Laura gesehen hab. Beeindruckende Menschen und ihren Lebensideen, das sind die Erinnerungen, die einem auch ohne Bilder bleiben.