Veröffentlicht: 18.11.2023
Heute bin ich um 5 Uhr aufgewacht und dann rüber zur Küche meine Routine: Anziehen, Rucksack packen und Frühstück machen. Entspannt esse ich meine Baguettes und genieße die Ruhe. Obwohl es so früh ist, ist es nicht richtig kalt. Um 5:30 bin ich dann los. Gefühlt gehe ich jeden Tag früher los. Morgen habe ich eine kürzere Etappe. Mal schauen, ob ich dann später losgehen werde. Aber wenn ich wach bin, dann sehe ich keinen Grund, nicht loszugehen. Ich musste einmal durch die Stadt und dann wieder runter zur Brücke und dann erstmal in den Wald. Es ging steil nach oben und wieder war der Boden matschig und aufgewässert. Aber daran habe ich mich gewöhnt und schaue immer nur, wo man am Besten lang geht. Man hat ja keine andere Option, deswegen immer das Beste draus machen. So bin ich weiter durch den Wald und habe keine anderen Pilger gesehen. Danach ging es ein Stück an der Landstraße weiter. So langsam wurde es hell und ich hatte weiter gute Laune, obwohl rechts mein Schienenbein ein wenig schmerzt. Ich wollte eigentlich ja, nachdem ich in Santiago angekommen bin, noch weiterlaufen, aber gerade denke ich mir, erstmal bis dahin schaffen und dann chillen. Aber eins nach dem anderen. Wie ich auf der Karte geschaut habe, lag Palas de Rei vor mir, aber ich brauchte eine Pause. Deswegen gönnte ich mir die nächste Bank und habe dort mein zweites Frühstück eingenommen und entspannt. Die Sonne kam raus und ich zog meine Jacke aus. Dann ging es weiter und irgendwie kam ich danach nicht so richtig in Gang. Ich war ein wenig müde und langsam, aber bin trotzdem weiter gelaufen. Und dann erreichte ich Palas de Rei. Und ehrlich gesagt habe ich mir die Stadt größer vorgestellt als sie letztendlich war. Wobei ich ja nur durchgelaufen bin und es noch vormittags war. Aber ich habe nur eine offene Bar entdeckt, aber meine Pause hatte ich ja davor. Und da ich noch knapp 16 Kilometer vor mich hatte, bin ich weiter gelaufen. Der Weg ging zum Teil in Wälder, aber auch immer wieder über kleine Dörfer und viele Herbergen. Natürlich gibt es auf den letzten 100 Kilometern mehr Herbergen, weil ja mehr Personen diesen Weg gehen und manche Wege verbinden sich, zum Beispiel in Melide verbindet sich der Camino francés mit dem Camino primitivo. Die meisten Herbergen waren wieder schön hergerichtet, doch meistens geschlossen. Dann war ich in Gedanken und es wurde immer wärmer. Ab und zu bin ich ein paar Pilgern begegnet und ebenso überholten mich auch zwei. Nach einem Telefonat sah ich dann schon in der Ferne Melide, mein Zielort für heute. Und meine Herberge Arraaigos liegt direkt auf dem Weg. Zuerst habe ich sie nicht gefunden, denn man muss eine Etage hochgehen. Aber sie ist liebevoll eingerichtet und auch mit Küche gut ausgestattet. Es ist ein großer Raum mit 20 Betten, aber durch Raumtrenner ist der Raum unterteilt. Nach der Dusche bin ich dann raus in die Sonne und habe mich gesonnt. Danach war ich noch einkaufen und habe mir mein Abendessen zusammengestellt. Für morgen habe ich schon eine Unterkunft und morgen werde ich mal wieder auswärts essen, da Sonntag ist. Im Raum sind bisher 4 Leute, die aber unterwegs sind bzw. am Schlafen. Dann habe ich mich noch in mein Bett gechillt und den morgigen Tag geplant und auch, was ich mache, wenn ich in Santiago ankomme. Ich habe ja so viele Optionen, aber auf jeden Fall möchte ich mindestens 2-3 Tage entspannen und chillen, um den Weg zu reflektieren. Aber ich weiß noch nicht, ob ich das in Oviedo mache oder doch nach Muxia. Und die Frage ist, ob ich mir ein Einzelzimmer gönne und eine Gruppenunterkunft wie sonst. Einzelzimmer ist schon was Tolles, aber wenn ich eh draußen bin, dann brauche ich auch kein Einzelzimmer, aber ich schaue gleich einmal und werde sowieso erst morgen oder am Montag entscheiden.