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Island Lake, Fremont Peak, Glück auf Erden

Veröffentlicht: 08.09.2021

23.8. – 25.8. Island Lake

Morgens singt mir Amelia im Bett „Happy Birthday“ ein super Start in den Tag.

Danach gilt es die ca. 20km bis zum Island Lake hinter uns zu bringen. Die ersten drei Stunden führen ausschliesslich durch den Wald. Sobald man dann am Photographers Point die Aussicht, aber auch die Distanz die noch vor einem liegt sieht, kriegt man einen ersten Eindruck der Landschaft. Von hier an nähert man sich in einem ständigen auf und ab den Viertausendern am Horizont, die die kontinentale Wasserscheide bilden. Zig Bergseen füllen die Senken die man durchwandert, von Teichklein bis Oeschinenseegrösse ist alles dabei. Nach 7.5h entscheiden wir uns unser Camp hoch über dem See aufzuschlagen. Ca. 400m entfernt zu einem kleinen See um Wasser zu holen, dafür die wunderbarste Aussicht die einem die Gegend bieten kann. Während dem Abendessen schauen wir immer wieder zum Fremont Peak herüber, der mit seinen stattlichen 4177m uns gegenüber trohnt. John hatte uns gesagt, dass man da einfach hochgehen kann, was uns bei näherer Betrachtung doch etwas gar untertrieben dünkt. Als Geburigeschenk kriege ich eine Karte der Wind River Range, als Andenken.

Leider war die Nacht nicht so angenehm, da mein Mätteli ein Loch hat und der Boden auf 3100m oben doch schon sehr kalt ist. Trotzdem machen wir uns nach dem Frühstück auf, Fremont Peak etwas näher zu kommen. Wir entscheiden uns es zumindest zu versuchen diesen Berg zu besteigen. Bis zum Grat auf 3700m geht es zumindest „nur“ durch steiniges Terrain und Geröllhalden. Beim Mittagessen denken wir, dass es machbar ist, wenn nicht irgendwo eine Steilstufe zu überwinden wäre. So nehmen wir die „Ostwand“ in Angriff und lassen uns nur kurz vom Schnee, der vor drei Tagen gefallen ist, aufhalten. (Ja es hat im August geschneit). Der Gipfelerfolg freut uns riesig! Ohne Karte und ohne Equipment haben wir den Berg bezwungen! Die Aussicht auf die westwärts gerichteten Gletscher und die dahinter folgende Wüste ist atemberaubend. Oben zu stehen ist nur die halbe Miete und absteigen immer etwas schwieriger. Doch auch das packen wir, mal abgesehen von Amelias blutendem Daumen, auch unversehrt. Die 2h Rückweg zum Camp wollen nicht enden, dafür ist die Katzenwäsche im Bergsee super erfrischend. Noch einmal geniessen wir die wohl schönste Aussicht seit unserem Reisestart und schlafen zufrieden ein.

Wir wandern zurück zum Elkhart Trailhead was 6h in Anspruch nimmt. Ich freue mich auf das Abendessen in der Wind River Brewing Company, die neben gutem Bier auch wohlriechendes Essen im Angebot hat. Zuvor versuche ich mein Mätteli zu flicken. Ich fülle es mit Wasser und schaue wo es wieder rausläuft. Etwas unkonventionell, aber es funktioniert. Das Restaurant ist gefragt und wir müssen leider die 45min. Wartezeit mit Bierkonsum füllen. ;) Wegen des Hundes „Pooch“ der an meinem Bein schnüffelt kommen wir ins Gespräch mit einem älteren Paar, dass in Pinedale wohnt und beschliessen zusammen zu essen. Es wird ein wunderbarer Abend mit guter Konversation, viel zu viel Essen und zufriedenen Gesichtern. Schlussendlich dürfen wir bei den Hohls (väterlicherseits stammt die Familie aus Appenzell) in der Einfahrt übernachten, duschen, Wäsche waschen, die Katze streicheln, und einen Latte Macchiato geniessen. Dave hat das Haus selbst gebaut und ist gerade daran die Cabin in den Bergen zu vergrössern. Mit seinen ca. 75 Jahren hat der Mann noch ziemlich Energie. Wir helfen an Sukeys Arbeitsplatz die Raupe Nimmersatt in Form von Lampions zu installieren. Sie arbeitet in der Bibliothek und zeigt sie uns stolz. Es ist wirklich ein Bijou, dort kann man ruhig den ganzen Tag rumhängen. Danach gibt`s eine Dorftour mit Dave, der uns alles Wichtige von Pinedale zeigt.

Auf dem Plan steht der Besuch des Green River Valley, das im Norden die Range abschliesst. Die Anfahrt dauert eine Weile und wir beschliessen wegen der kalten Vorhersage für die Nacht nur einen Spaziergang zu machen. Die 20km hin und zurück sind nicht allzu anstrengend und wir fotografieren den Squaretop Mountain, ein Wahrzeichen Wyomings im schönen Abendlicht. Einzig die vielen Brände in Kalifornien und Oregon trüben den Himmel ein wenig.

Die Nacht ist wirklich ausserordentlich kalt und wir sind froh nicht im Zelt zu stecken.

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